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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tintenkissen presste.
    „Interessant, dass Sie sich an die Namen erinnern, die Sie den beiden gegeben haben, obwohl Sie sich nicht mal an Ihren eigenen erinnern können", sagte er wie nebenbei.
    „Das Gehirn funktioniert vermutlich so seltsam, nehme ich an."
    „Einen von ihnen haben Sie Zits genannt, richtig? Ich nehme an, aus gutem Grund?"
    Sie stimmte zu. „Der andere hatte riesige Ohren. Er ist gefahren, deshalb habe ich meistens nur seinen Hinterkopf gesehen."
    Es war eine Selbstschutzmaßnahme gewesen, wie ihr jetzt klar wurde, ein Weg zu erreichen, dass sie ihr weniger Angst einflößend erschienen. Sie hatten sich darüber unterhalten, was sie mit ihr tun sollten, so als wäre sie kein Mensch, sondern ein Gegenstand. Big Ears hatte dafür plädiert, eine Kettensäge zu kaufen und sie zu zersägen, so wie er es in irgendeinem Horrorfilm gesehen hatte. Zits, der Intelligentere von beiden, der den Ton angab, hatte offenbar andere Pläne mit ihr gehabt. Oder andere Anweisungen.
    „Sie haben sich gegenseitig nie mit Namen angeredet?" fragte Roan Benedict über die Schulter.
    Tory zögerte. Die Idee, dass die beiden ungeschoren davonkommen könnten, gefiel ihr ganz und gar nicht, auch wenn es im Moment besser für sie war. „Ich erinnere mich dunkel, dass Big Ears Zits einmal Chris nannte, aber es ist alles ziemlich ..."
    „Verschwommen, ich weiß", steuerte er mit vor Ironie triefender Stimme bei. „Dann ist also Zits der Muskelprotz und Big Ears der baumlange Kerl, stimmts?"
    Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu, wobei sie sich fragte, ob es eine Suggestivfrage war, dann fiel es ihr wieder ein. „Die Ü berwachungskamera, nehme ich an?"
    „Beide Männer waren auf dem Band. Ihr Zits sieht aus, als ob er Steroide nimmt. Die Akne könnte auch ein Hinweis darauf sein."
    „Ein Punkt für Sie."
    „Ich kann es von der Polizei in Miami überprüfen lassen, vielleicht haben sie ja irgendwelche Fotos von Leuten aus dem Bodybuildermilieu."
    „Gute Idee." Ihre Stimme klang hohl.
    „Aber es kommt mir trotzdem irgendwie seltsam vor, dass sie Sie haben entkommen lassen - vorausgesetzt, dass sie Sie wirklich entführt haben. Sie waren ihre Essensmarke, ihre Versicherung. Sie zu verlieren kann das Letzte sein, was sie wollten."
    Sie warf ihm einen gereizten Blick zu. „Sie haben mich nicht verloren. Ich habe es geschafft, mir die Pistole zu schnappen, und bin damit aus dem Auto gesprungen. Aber ich glaube, Zits hatte vor, mich als Schutzschild zu benutzen. Deshalb hat er mir das Klebeband abgerissen."
    „Und an das alles erinnern Sie sich?" fragte Roan sanft und drehte sich um, um sie mit seinem kühlen Blick in die Kissen zu nageln.
    Sie schaute angelegentlich auf ihre tintenblauen Fingerspitzen. „Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich mich an die paar Minuten, bevor ich aus dem Auto gesprungen bin, sehr genau erinnere. Ich glaube ... ich bin mir fast sicher, dass es etwas mit dem Kinnhaken zu tun hat, den Zits mir verpasste. Ich dachte, mir fliegt der Kopf weg, und seitdem habe ich diesen Knoten im Gehirn."
    Das Schnauben des Sheriffs deutete darauf hin, dass er nicht überzeugt war. Er wandte sich wieder seiner Aufgabe zu und drückte ihre restlichen Fingerspitzen auch noch auf die Karte, dann reinigte er sie mit einem alkoholgetränkten Tuch und wandte sich gleich darauf ihrer zweiten Hand zu. Er rollte gerade behutsam ihren Ringfinger über die Karte, als er wieder das Wort ergriff: „Haben Sie irgendeine Idee, welches Ziel Zits und Big Ears gehabt haben könnten?"
    „Nicht wirklich. Auf jeden Fall von Florida weg, nehme ich
    „Sie glauben nicht, dass sie absichtlich nach Turn-Coupe gefahren sind?"
    „Ich wüsste nicht, warum."
    „Die Straße durch die Stadt ist nicht gerade eine Interstate oder auch nur eine Hauptverkehrsstraße. Es könnte einen Grund dafür gegeben haben, dass sie ausgerechnet hier gelandet sind."
    „Aber das würde heißen ..."
    „Richtig. Gut möglich, dass sie sich immer noch irgendwo in der Gegend herumtreiben. Vielleicht haben ja auch ganz andere Geschäfte sie hierher geführt."
    „Zum Beispiel?"
    „Die Leute hier stehen gerade vor der Entscheidung, ob sie einem Kasinodampfer auf dem Horseshoe Lake zustimmen sollen oder nicht. Obwohl es natürlich noch ein bisschen zu früh ist, dass sich zwei kleine Ganoven wie diese beiden davon angezogen fühlen könnten."
    „Ich verstehe", sagte sie. Und sie verstand auch, dass sie den Sheriff von Turn-Coupe unterschätzt hatte.
    Er

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