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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu machen." Er nahm ihre Hand und verbeugte sich tief vor ihr, dann legte er ihre Finger auf seine Schulter und zog sie an sich, um die klassische Tanzhaltung einzunehmen, nach der dieser Ort förmlich verlangte.
    Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein seltsamer, fast verwirrter Ausdruck ab. „Dir gefiel dieser letzte Teil?"
    „Er hatte seinen Reiz. Natürlich sah ich mich immer als Joe Cool, als den Supertypen, der zu jeder Zeit genau die richtige Methode draufhatte." Fast beiläufig machte er die ersten Schritte eines Walzers.
    „Diener und Komplimente?"
    „Ja", bestätigte er mit einem schiefen Lächeln. „Als krasser Gegensatz zum wahren Leben, wenn ich einen Knoten in der Zunge hatte, keinen vernünftigen Satz zustande brachte und mich wie ein Tollpatsch verhielt."
    Chloe musste leise lachen. „Ich glaube nicht, dass du jemals so gewesen bist."
    „Du kannst es mir ruhig glauben. Natürlich ist das alles jetzt schon sehr lange her." Er beschrieb eine Drehung und zog Chloe gleichzeitig näher an sich. Das Gefühl ihres Körpers an seinem, ihr Rock, der um seine Beine wirbelte, ihr langes, seidiges Haar auf seiner Hand - das alles war so quälend verführerisch, dass er in großer Gefahr war, sich zum Narren zu machen. Er wollte aber nicht aufhören, wenigstens nicht sofort.
    „Ich kann nicht tanzen", sagte sie abrupt.
    „Dafür machst du das bislang erstaunlich gut."
    „Ich habe es nie richtig gelernt. Meine Mutter hat mir heimlich ein paar Schritte gezeigt, mehr auch nicht."
    „Ich könnte es dir beibringen, wenn du es wirklich lernen willst." Er wusste nur zu gut, dass es in erster Linie ein Vorwand war, damit er sich weiter in ihrer Nähe aufhalten konnte.
    „Kennst du auch was anderes als Walzer?" fragte sie.
    „Was du willst." Als Begleiter auf Botschaftspartys zu agieren, war eine gute Tarnung bei hochkarätigen Einsätzen gewesen. Tanzerfahrung war eine der Anforderungen gewesen, die dieser Job mit sich gebracht hatte.
    „Langsame Tänze?"
    „Auf jeden Fall."
    „ Lateinamerikanische ?"
    Darin war er nicht so gut. „In Maßen."
    „Western Swing?"
    „Zumindest Texas Twostep."
    „Rock 'n' Roll?"
    Er zuckte mit den Schultern. „Ein paar Schritte und Bewegungen, die reichen, um den Tanz so vorzutäuschen, wie es auch jeder andere macht. Dazu der Cajun-Walzer, der sich völlig von dem unterscheidet, was wir hier machen."
    „Erstaunlich."
    „Ich gefalle gern." Er grinste sie unverfroren an, während er mit ihr zu einer weiteren Drehung ansetzte.
    „Kannst du mir auch beibringen, wie man Liebe macht?"
    Wade blieb abrupt stehen, sein Herz raste, und seine Kehle war wie zugeschnürt, als er fragte: „Was hast du gerade gesagt?"
    „Ich wollte wissen, ob du mir auch beibringen kannst, wie «
    „Ja, ja, schon gut, ich habe es verstanden. Aber du meinst doch nicht das damit, was du sagst, stimmts?" Es war zu schön, um wahr zu sein - und als würde ihm jemand seine hitzigen Tagträume erfüllen.
    „Doch", erwiderte sie und sah ihn völlig ernst an, auch wenn ihre Wangen ein wenig rot wurden. „Ich habe in den letzten zwei Tagen viel darüber nachgedacht."
    Sie hatte darüber nachgedacht. Wade wusste nicht, wie er reagieren sollte, da ihm damit auch klar wurde, dass sie bereits im Flugzeug mit dem Gedanken gespielt hatte, mit ihm zu schlafen. Der Schock ließ ihn alle Wortgewandtheit vergessen, zurück blieb nur eine einzige, unverblümte Frage. „Warum?"
    „Es scheint mir so am besten zu sein."
    „Inwiefern am besten?"
    „Um mich einzufügen, um akzeptiert zu werden." Sie legte den Kopf schräg, ihr Blick hatte etwas Erwartungsvolles.
    „Ich ... ich verstehe nicht."
    „Seit über zehn Jahren war ich völlig isoliert, fast so wie in einem Gefängnis. Du bist der erste Mann, mit dem ich zu tun habe, der kein Familienmitglied ist. Ich bin zu alt, um noch Jungfrau zu sein, ich komme mir vor wie eine Außenseiterin. Ich möchte so sein wie andere Frauen in meinem Alter."
    Wade räusperte sich. „Ich glaube kaum", sagte er nachdrücklich, „dass du dafür einen Mann auffordern musst, mit dir zu schlafen."
    „Nicht ,einen' Mann, also nicht irgendeinen, sondern nur dich."
    „Wieso ich? Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass du mich besonders gut leiden kannst. Genau genommen war ich bislang der Meinung, dass du die meisten deiner Probleme mir unterschiebst." Er musste verrückt sein, völlig verrückt. Da stand er und brachte Argumente gegen das vor, was er sich eigentlich aus tiefstem

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