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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Gesicht spiegelte sich Bestürzung. Sanft legte er dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und fragte: „Was ist? Hast du dir wehgetan?“
    Janna packte ihn und riss ihn grob zurück. Dann zog sie Lainey in ihre Arme, setzte sich aufs Bett und drückte ihre Tochter eng an sich, während sie deren Bauchdecke nach Blutspuren absuchte.
    „Was ist los?“ wiederholte Clay erschrocken. „Was habe ich falsch gemacht?“
    „Sie hat einen Bauchkatheter“, sagte Janna schroff. „Für die Dialyse. Wenn Sie ihn herausgezogen haben …“ Sie sah ihn finster an.
    „Muss sie ins Krankenhaus“, beendete er ihren Satz und wurde blass. „Es hätte mir auffallen müssen.“
    „Richtig.“
    „Nicht ins Krankenhaus“, schluchzte Lainey. „Keine Pikse. Bitte, bitte nicht wieder Pikse.“
    Piks. Es war das Wort für Injektion, das die Krankenschwestern immer verwendeten, wenn sie mit der Spritze in der Hand auf sie zukamen. „So, und jetzt kommt ein ganz kleiner Piks“, sagten sie, und auf ihre Art hatten sie damit auch Recht. Aber Tag für Tag kleine Pikse, tausende kleiner Pikse betrachtete man in manchen Gesellschaften als Folter.
    Der Plastikschlauch schien, soweit Janna es sehen konnte, nicht undicht zu sein, und die Gazetupfer, mit denen die ständig wunde Einschnittstelle bedeckt war, wiesen keine Blutspuren auf. Doch anstelle von Erleichterung verspürte Janna Wut in sich aufsteigen. „Was, zum Teufel, soll das? Wollen Sie das Kind umbringen?“
    „Es tut mir Leid. Sie wirkte so normal, dass ich es vergessen hatte.“
    „Sie hat eine Niereninsuffizienz, das wissen Sie.“
    „Ja, aber …“
    „Im Endstadium.“ Das war übertrieben, aber sie nahm es trotzdem nicht zurück.
    „Im Endstadium …“
    Seine Stimme stockte, während sich in seinen Augen ein schrecklicher Verdacht spiegelte. Janna sah, dass er keine weiteren Erklärungen benötigte. Ihm war klar, dass Lainey weder durch Medikamente noch durch eine herkömmliche Behandlung geheilt werden konnte. Ihre Nieren arbeiteten nicht normal und würden, solange sie lebte, nie wieder normal arbeiten.
    Solange sie lebte. Was unter Umständen nicht mehr lange sein konnte, wenn sie sich eine Infektion zuzog, die die chemischen Reaktionen in ihrem Körper störte oder falls irgendeine andere Katastrophe eine Kettenreaktion auslöste. Es war schon früher passiert, die Bauchhöhlenentzündung, der plötzliche hohe Blutdruck, der Überschuss an Flüssigkeit. Und so würde auf eine Krise die nächste folgen, bis irgendwann etwas so schief ging, dass Lainey sich nicht mehr davon erholte. Oder bis sie eine fremde Niere hatte.
    „Sie ist wirklich sehr krank“, sagte Clay heiser.
    Janna schaute ihn nur schweigend an, wobei sie ihre Tochter immer noch beruhigend in den Armen wiegte.
    „Und warum, zum Teufel, ist sie dann hier draußen in der Wildnis statt in der Nähe eines erstklassigen Krankenhauses?“
    Das war die Frage, schrecklich wie ein Albtraum, mit der Janna von einer Sekunde zur nächsten lebte. Dieses enorme Risiko, das sie in der Hoffnung einging, dass sich für ihre Tochter am Ende doch noch alles zum Guten wenden würde, war das Einzige, worauf sie keinen Einfluss hatte. Dass Clay diese Schwachstelle ihres Plans jetzt rücksichtslos aufdeckte, ließ erneut Wut in ihr aufsteigen. „Ich sorge für meine Tochter, so gut ich kann, und zwar vom Augenblick ihrer Geburt an“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Sie wissen nicht, was ich schon alles durchgemacht habe … was Lainey und ich durchgemacht haben. Wie ich mit ihrer Krankheit umgehe, ist allein meine Sache und geht Sie nichts an.“
    Einen langen Moment schaute er sie nachdenklich an, dann fragte er leise: „Sind Sie sich da ganz sicher?“
    „Selbstverständlich!“ Sie war stolz auf die Gewissheit, die in ihrem Ton mitschwang, obwohl sie nichts gegen den Schauer ausrichten konnte, der ihr über den Rücken lief.
    „Ich nicht. Genau genommen frage ich mich, ob es nicht etwas damit zu tun hat, weswegen ich hier bin.“
    „Das ist vollkommen lachhaft.“ Sie schaffte es kaum, das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken. Lainey, die möglicherweise die Spannung zwischen den beiden Erwachsenen spürte, hatte sich bis auf ein gelegentliches leises Aufschluchzen beruhigt und verfolgte aus der sicheren Geborgenheit der Arme ihrer Mutter den Wortwechsel.
    „Und warum bin ich dann hier?“
    Clay hielt ihren Blick fest, als wollte er sie zwingen, die Wahrheit zu sagen. Und wenn nicht so viel auf dem

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