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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Einmal sah er zwei Bussarde. Rote Eichhörnchen huschten zwischen den Bäumen hin und her. Eins von ihnen kam beim Mittagessen sogar ganz nah an die Kinder heran und holte sich rasch einen Leckerbissen. Dabei hatte es jedoch ein wachsames Auge auf Kiki und Schneelein.
    Als das kleine rote Wesen vorsichtig eine Pfote auf Philipps Knie legte, lachte Lucy. »Es will sich mit dir an-freunden, Philipp.«
    Der Knabe streichelte dem hübschen Ding sanft über den Rücken. Es zitterte ein wenig ängstlich, sprang aber nicht fort. Da schoß Kiki plötzlich von oben herab, und das Eichhörnchen stob wie der Blitz davon.
    »Du eifersüchtige Tüte! Mußt du denn immer alles verderben?« schalt Philipp ärgerlich. »Geh weg, ich will dich nicht sehen. Bleib doch bei Jack und laß die Eichhörnchen zu nur kommen.«
    Schwalben schossen dicht über den Kindern durch die Luft. Sie wurden von den vielen Fliegen angezogen, die die Esel belästigten. Die Kinder konnten hören, wie ihre Schnäbel zuschnappten, wenn sie wieder eine erwischt hatten.
    »Jack müßte ein paar Schwalben für uns zähmen, die uns von den Biestern befreien.« Lucy schlug eine große Fliege tot, die auf ihrem Bein saß. »Die greulichen Dinger stechen sogar. Ich hätte nicht gedacht, daß es hier oben so etwas gibt.«
    Blindie kam hervor und verspeiste die Fliege, die Lucy getötet hatte. Dina beobachtete die silbrig schimmernde Blindschleiche voller Mißtrauen. Wie zahm sie geworden war! Zufrieden ließ sie sich von der Sonne wärmen, verschwand jedoch schnell unter Philipps Bein, als sich Schneelein neugierig näherte.
    »Steck deine Nase nicht überall hinein!« Philipp schob das Zicklein fort. Es stieß ihn eigensinnig mit dem Kopf und versuchte, auf seinen Schoß zu klettern.
    »Laß das, es ist zu heiß«, wehrte Philipp ab. ,, Warum in aller Welt haben wir nur so einen furchtbaren Plagegeist auf unseren Ausflug mitgenommen? Du hast in der Nacht dauernd in meinen Hals gepustet, Schneelein.«
    Lucy kicherte. Sie liebte das Zicklein sehr. Jeder mußte es lieben. Es hatte den Kopf voll übermütiger Streiche, stieß alle, trat auf alles, wie es ihm beliebte, aber es war auch wieder so lebhaft, so munter und zärtlich, daß man ihm unmöglich böse sein konnte.
    »Kommt weiter«, sagte Philipp endlich. »David räusperte sich bereits. Er muß uns für entsetzliche Faulpelze halten.«
    David hatte die Angewohnheit, sich eine Weile zu räuspern, bevor er etwas sagte. Es war eine nervöse Angewohnheit, die Kiki mit großer Vollkommenheit nachmachte. Jedesmal, wenn David sich räusperte, räusperte er sich auch. Dann begann er zu lachen und brachte den armen Mann damit völlig aus der Fassung.
    An diesem Tage legte die kleine Gesellschaft eine weite Strecke zurück. Als es Abend zu werden begann, schaute David nachdenklich über die Berge, als suchte er etwas.
    »Hast du dein Taschentuch verloren, alter Knabe?« scherzte Jack. Die anderen lachten. David sah die Kinder fragend an. Dann begann er plötzlich mit den Armen zu schlagen, als hätte er Flügel, und sagte etwas auf walisisch.
    Die Kinder versuchten krampfhaft, das Lachen zu unterdrücken. Der Anblick war auch zu komisch. Jack hatte sich als erster gefaßt. »Er sagt, wir würden morgen zum Schmetterlingstal kommen. Das ist fein. Ob es dort wirklich so aussieht, wie ich es mir vorstelle?«
    Sie aßen Abendbrot und stellten die Zelte auf. An diesem Abend gab es keinen Sonnenuntergang zu bewundern. Der Himmel hatte sich bezogen, und kein Stern ließ sich sehen.
    »Wenn es regnet, werden Sie naß werden, David«, sagte Jack. David hob die Schultern und sagte etwas in dem melodischen Singsang der Bergleute. Dann wickelte er sich in seine Decke und streckte sich auf der kahlen Erde aus.
    Philipp sah zum Himmel auf. »Es wird nicht regnen.
    Aber kalt ist es geworden. Brr! Rasch in den Schlafsack!«
    ,,Gute Nacht'', riefen die Mädchen. ,,Schlaft gut!«
    »Gute Nacht! Morgen ist bestimmt wieder schönes Wetter«, rief Philipp, der sich für einen guten Wetterpropheten hielt.
    Aber diesmal irrte er sich. Als die Kinder am nächsten Morgen erwachten, blickten sie in eine ganz veränderte Welt.

Eine veränderte Welt
    Lucy wachte zuerst auf. Fröstelnd kuschelte sie sich tiefer in ihren Schlafsack und warf einen Blick durch die Zeltöffnung. Was war denn das? Statt der Berge, die sie zu sehen erwartete, erblickte sie nur eine weiße wirbeln-de Masse, aus der sich ein paar dünne kalte Finger in das Zelt stahlen.

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