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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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übrige Hof war finster.
    Heulend liefen die Hunde in ihrer Einfriedung hin und her. Das Surren des Hubschraubers und die Unruhe beim Ausladen hatten sie aufgeregt. Die Japaner riefen sie laut zur Ruhe, jedoch ohne Erfolg.
    »Dieses Abenteuer gefällt mir gar nicht«, fing Lucy plötzlich an zu jammern. »Ich will hier fort. Ich will zurück zu Bill und Tante Allie, zu Stefan und Frau Evans. Die Ferien fingen so schön und friedlich an. Warum sind wir bloß schon wieder in ein Abenteuer geraten?«
    »Das kommt eben so, ohne daß man es will«, sagte Jack. »Wir haben anscheinend eine Anziehungskraft für Abenteuer — ebenso wie Philipp für Tiere. Manche Menschen ziehen das Glück an, manche den Reichtum, Philipp zieht Tiere an und wir vier zusammen Abenteuer.«
    »Ach, ich würde lieber irgend etwas Harmloses anziehen wie zum Beispiel Katzen oder Hunde«, klagte Lucy.
    »O Himmel, warum geht Schneelein nur immer auf uns spazieren, sobald wir uns hingelegt haben?«
    Nach kurzer Zeit fielen Lucy jedoch die Augen zu, und sie vergaß ihren Kummer im süßen Schlaf. Am nächsten Morgen schickten die Kinder durch Schneelein einen langen Brief an Philipp. Darin schilderten sie genau, was sie in der Nacht gehört und gesehen hatten. Schneelein brachte eine Antwort von Philipp zurück. Sie lautete:
    »Der arme Fallschirmspringer tut mir leid. Wie viele Männer mögen den Versuch wohl schon gemacht haben?
    Ich bin nur froh, daß ich nicht so etwas Wahnsinniges zu tun brauche. Laßt den Kopf nicht hängen! Mir geht es ganz gut. Schneelein und Blindie leisten mir Gesellschaft.
    Blindie frißt aus meiner Hand. Manchmal sonnt sie sich am Rand der Höhle. Schneelein soll nur achtgeben, daß es nicht auf sie herauftritt. Bis bald! Philipp.«
    Die Stunden schlichen dahin. An diesem Tag wurden die Hunde nicht ins Freie gebracht, um den Berg abzusu-chen. Japanische Diener führten sie auf dem Hof umher.
    »Ein Glück, daß die Hunde nicht draußen sind«, sagte Jack. »Niemand wird Bill bemerken, wenn er kommt.
    Hoffentlich kommt er heute! Helfen kann er uns allerdings nicht viel. Er kennt ja nicht den Eingang zum Berg. Und wenn er ihn finden sollte, so weiß er doch nicht, wie man die Strickleiter herunterläßt. Einen anderen Zugang gibt es ja leider nicht.«
    »Sollen wir denn unser ganzes Leben lang hier oben bleiben?« fragte Lucy bedrückt.
    Jack lachte sie aus. »Ach wo! Bill wird schon einen Weg finden, um uns zu befreien, darauf kannst du dich verlassen. »
    Die Fallschirmspringer waren nicht wieder zum Vorschein gekommen, auch nicht der Mann, der abends die Flügel versuchen sollte. Der Hubschrauber stand verlassen in der Mitte des Hofes. Die Propellerflügel glitzerten in der Sonne.
    Als es zu dämmern begann, wurden die Kinder unruhig. Die Japaner hatten ihnen wie gewöhnlich das Essen gebracht, aber kein Wort mit ihnen gesprochen. Was mochten die Fallschirmspringer nur machen? Feierten sie den bevorstehenden Probesprung ihres Kameraden?
    Und wo in aller Welt war Kiki? Jack machte sich jetzt große Sorgen um den Papagei. Was konnte nur mit ihm passiert sein? Warum kam er nicht zu den Kindern zu-rück? Noch nie war er so lange von ihnen fortgewesen.
    Nach Sonnenuntergang wurde der Scheinwerfer eingeschaltet. Mejer, Morlik, einige Diener und der Fallschirmspringer erschienen auf dem Gipfel. Der junge Pilot mit der Narbe und sein dunkelhäutiger Begleiter schlenderten nachlässig hinterher.
    Und dann erschien in majestätischer Haltung der König. Er steckte wieder in seinen Prachtgewändern und hatte die Krone auf dem Kopf. Kaum erkannten die Kinder in ihm den kahlköpfigen alten Mann, der vor einigen Tagen mit ihnen gesprochen hatte. Stolz und aufrecht schritt er in die Mitte des Hofes. Hinter ihm folgten zwei Japaner mit einem flachen Kasten, den sie vor dem König auf die Erde stellten. Der König bückte sich schweigend, öffnete den Kasten und entnahm ihm ein Paar sonderbare Flügel.
    Sie sahen wie mächtige ausgebreitete Schwingen eines Riesenvogels aus und glitzerten im Licht des Scheinwerfers, als wären sie aus Gold.
    Lucy war hingerissen. »Sieh doch nur, Dina, richtige Flügel! Sind sie nicht herrlich?«
    Der König richtete das Wort an den Fallschirmspringer, der die Flügel versuchen sollte. »Diese Flügel werden dich sicher durch die Luft tragen. Du brauchst nur auf den Knopf hier zu drücken, sobald du abgesprungen bist, dann kannst du unmöglich fallen. Die Anziehungskraft der Erde wird ausgeschaltet sein.

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