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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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keine Angst mehr davor.
    „Das wär wirklich zu viel“, meinte sie und atmete tief durch. „Einmal ist genug.“
    „Einmal ist schon mehr als genug“, korrigierte er sie.
    Ein paar Minuten später bog er auf den Parkplatz vor Callie Barlows Frisiersalon Curly Burly ein. Im gleichen Moment tauchte Slade in der Tür des Anbaus auf, in dem Callie lebte.
    „Sag es ihm“, wiederholte Hutch, als Slade irritiert auf den Wagen zukam.
    Shea seufzte in ihr Schicksal ergeben, machte die Tür auf und stieg aus. Auch Hutch verließ seinen Wagen.
    „Ich bin den Wasserturm raufgeklettert“, gestand sie Slade ohne Luft zu holen, „und dann hab ich Angst gekriegt und kam nicht mehr runter. Und dann ist Hutch vorbeigekommen und hat mich geholt. Hab ich jetzt Stubenarrest?“
    „Das versteht sich ja wohl von selbst“, antwortete er und deutete mit dem Daumen über die Schulter, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie ins Haus gehen sollte. Dabei wandte er seinen Blick nicht von Hutch ab.
    Als sie beide allein auf dem staubigen Parkplatz waren, nickte er Hutch zu. „Du hast was gut“, sagte er. Gerade Slade wusste ganz genau, was es für Hutch bedeutet hatte, diese verdammte Leiter raufzuklettern.
    Sie reichten sich die Hände, wobei Hutch an die feinen Holzsplitter erinnert wurde, die er zu Hause aus seinen Fingern würde ziehen müssen. „Wir sehen uns“, sagte er und ging zum Wagen.
    „Warte mal“, rief Slade ihm nach. „Ich wollte dich noch was fragen.“
    Hutch sah ihn über die Schulter an und wartete.
    „Joslyn und ich … also … wir hätten dich gern als Trace‘ Paten, wenn du das möchtest. Die Zeremonie findet nächsten Sonntag nach dem Gottesdienst statt.“
    Diese Bitte berührte ihn zutiefst, aber zeigen wollte er das nicht. „Ja, das möchte ich“, erwiderte er und klang etwas rauer als üblich. „Aber Kirchen und ich … das ist so ein Risiko. Der Blitz könnte einschlagen, oder vielleicht stürzt das Dach ein.“
    „Das Risiko gehe ich ein“, meinte Slade lachend, „wenn es dir nichts ausmacht.“
    „Ich werde da sein“, versprach er seinem Halbbruder. „Sag mir nur die Uhrzeit, und versprich mir, dass ich nicht schon wieder einen Smoking ausleihen muss.
    „Zieh an, was du sowieso tragen würdest“, sagte er. „Und … ähm … Hutch?“
    Hutch hatte die Fahrertür geöffnet und stand bereits auf dem Trittbrett. „Ja?“
    „Danke, dass du Shea geholfen hast.“
    Zwar trug er keinen Hut, dennoch beschrieb er eine Geste, als würde er mit dem Finger an die Krempe tippen. „Das Gleiche hat jemand mal für mich gemacht“, sagte er und stieg ein.
    Als er nach Hause fuhr, hatte er das Gefühl, ein anderer Mann zu sein als noch vor ein paar Stunden.
    Am Dienstagmorgen hatte Kendra ihr inneres Gleichgewicht weitgehend zurückerlangt. Dass sie am Montag mit Joslyn über das Thema Hutch hatte reden können, war sehr hilfreich für sie gewesen. Jetzt wartete sie gebannt auf ihren Termin um halb elf, und sogar Daisy, die so wie üblich mit ins Büro gekommen war, schien die Unruhe zu spüren, die Kendra erfasst hatte.
    Fünf Minuten vor halb elf fuhr ein blauer Sportwagen vor. Eine zierliche Frau in Jeans, übergroßem T-Shirt und Baseballkappe sowie mit Sonnenbrille auf der Nase stieg aus und wartete auf dem Fußweg, bis Walker ein paar Meter weiter seinen Truck geparkt hatte und zu ihr kam.
    Bei ihr angekommen, gab Walker Casey einen flüchtigen Kuss, als hätte er seine Schwester Brylee vor sich. Dann hielt er ihr die Ladentür auf.
    Die Baseballkappe reichte nicht aus, um Caseys legendäre rote Mähne zu bändigen, da überall ein paar Strähnen hervorlugten. Das Lächeln, das ihren Mund umspielte, verriet, dass es ihr gefiel, sich getarnt unter die Leute zu begeben. Als Kendra das begriff, beschloss sie, eben nicht das zu sagen, was ihr als Erstes in den Sinn gekommen war, nämlich: Ich habe Sie sofort erkannt! Genau das wollte Casey ja damit verhindern.
    Als hätte er ihren Gedanken mitgehört, zwinkerte Walker ihr über Caseys Kopf hinweg zu.
    Ihr fiel ein, was er ihr über Caseys zwei Kinder gesagt hatte, und mit einem Mal steigerte sich ihre Neugier, aber jede Frage zu diesem Thema und allem, was noch dazugehörte, war für sie tabu. Was immer zwischen Walker und Casey lief, war ganz allein deren Angelegenheit.
    Trotzdem war sie neugierig.
    Sehr sogar.
    Lächelnd hielt sie Casey die Hand hin. „Hallo, ich bin Kendra.“
    „Casey“, erwiderte die andere Frau und schüttelte ihre Hand.

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