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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bis zum Schluss durchgezogen hätten, wäre das ein kapitaler Fehler gewesen - und zwar für uns beide.“
    „Ja, das hast du ziemlich deutlich gemacht“, erwiderte sie gereizt. „Bist du die ganze Strecke von Whisper Creek bis hierher gefahren, nur um mir das zu sagen?“
    „Nein“, erwiderte er ruhig. „Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass du schon noch den richtigen Mann für dich finden wirst, ganz gleich, was du jetzt auch denkst. Und wenn du ihn gefunden hast, wirst du froh sein, dass du nicht mich geheiratet hast. Du hättest dir dadurch die Chance genommen, wirklich glücklich zu werden.“
    „Vielleicht bin ich ja längst froh, dass ich dich nicht geheiratet habe“, konterte sie schroff. „Hast du daran schon mal gedacht?“
    Er grinste sie an. „Ob du es glaubst oder nicht, aber der Gedanke ist mir tatsächlich gekommen. Ich hätte dich dazu bringen müssen, mir zuzuhören, Brylee, und zwar bevor es so weit kommen konnte.“
    „Das war das Hochzeitskleid meiner Großmutter, das ich an dem Tag getragen habe“, sagte sie nach einer kurzen Pause, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. „Es musste ausgebessert und geändert und besonders behutsam gewaschen werden. Ich habe ein Vermögen für die Torte, die Einladungen, die Blumen und den ganzen Rest ausgegeben. Selbst mit der Hilfe meiner Freunde werde ich noch Wochen brauchen, bis alle Hochzeitsgeschenke zurückgeschickt sind.“ Sie deutete ein flüchtiges Schulterzucken an. „Aber was macht das schon? Mal gewinnt man, mal verliert man. So ist halt das Leben. Und wer braucht schon sechs Toaster?“
    Tränen standen ihr in den Augen, und sie drehte sich schnell zur Seite, fest entschlossen, ihre Würde zu wahren.
    „Brylee.“ Hutch wagte es nicht, einen Schritt auf sie zuzumachen, von einer tröstenden Berührung ganz zu schweigen. „Ich weiß, das hat dich verletzt. Das tut mir auch leid, mehr als alles, was ich in meinem Leben je getan habe. Ich bin bereit, für alle entstandenen Kosten aufzukommen und …“
    „Ich will dein Geld nicht!“, herrschte sie ihn an und sah ihm ins Gesicht. Ein wütendes Feuer loderte in ihren Augen - ein Feuer aus Stolz und Trauer. „Um Geld ging es bei dem Ganzen nicht. Ich habe selbst genug Geld, falls dir das noch nicht aufgefallen ist!“
    „Das weiß ich“, sagte er sanft.
    „Und wieso bist du dann hergekommen?“, wollte sie wissen, reckte aber sogleich den Zeigefinger in die Höhe. „Warte, lass mich raten. Dein Gewissen macht dir zu schaffen, oder sollte ich besser sagen: das, was du für dein Gewissen hältst? Du willst mir sagen, dass du mir vergibst und dass wir wieder Freunde sein und so tun können, als wäre das alles nie geschehen.“ Zügig ging sie um ihn herum und riss die Bürotür auf. „Soll ich dir was sagen? Du kannst dich zum Teufel scheren, Hutch Carmody! Vielleicht interessiert der sich ja für deine kläglichen Entschuldigungen.“ Sie atmete tief ein. „Und jetzt verschwinde!“
    „Vielleicht solltest du mal versuchen, dir alles anzuhören, was dir jemand sagen will, anstatt dir nur die Dinge herauszupicken, die du hören willst“, sagte er und rührte sich nicht von der Stelle. „Damit würdest du dir und allen anderen eine Menge Probleme ersparen.“
    „Raus hier!“ , fauchte sie. „Auf der Stelle!“
    Abwehrend hob er die Hände und verließ ihr Büro. Als er die Lagerhalle durchquerte, herrschte Totenstille. Er ging unter dem Rolltor hindurch und trat in den Sonnenschein hinaus.
    In diesem Moment fuhr Brylees Bruder Walker Parrish in seinem extra langen Truck vor, auf dessen Türen sein Firmenlogo prangte. Auf seiner Ranch nahe Three Trees, auf der er und Brylee aufgewachsen waren, züchtete er Rodeorinder.
    Hutch blieb stehen. Zwar stand ihm nicht der Sinn nach noch mehr Vorwürfen und Anschuldigungen, aber er wollte sich auch nicht nachsagen lassen, dass er vor Walker oder sonst jemandem davongelaufen wäre.
    „Na so was“, sagte Walker, als er ausgestiegen war. „Wenn das nicht der Bräutigam ist, der sich nicht traut.“
    „Tut mir leid, aber ich gebe keine Autogramme“, konterte er ironisch. Er war nicht auf einen Streit aus, doch wenn Walker es darauf anlegte, dann war er jetzt an den Richtigen geraten.
    Aber Walker lachte nur und schüttelte den Kopf. Hutch wusste, die Frauen fanden Brylees älteren Bruder auf seine schroffe Weise attraktiv, bislang jedoch hatte er einen großen Bogen um alles gemacht, was mit der Ehe in Zusammenhang stand.

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