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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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weggegangen“, sagte Madison schließlich, als könnte sie spüren, worauf Kendra anspielte.
    „Ja, ich weiß“, entgegnete diese sanft.
    „Aber du gehst nicht weg“, erklärte die Kleine dann voller Überzeugung. „Weil du nämlich gern meine Mommy bist.“
    Kendra musste wieder mit den Tränen kämpfen und sagte schniefend: „Ich liebe es, deine Mommy zu sein. Du bist das Beste, was mir jemals passiert ist. Denk immer daran, okay?“
    „Okay“, antwortete Madison leise. „Ein paar von den Kindern im Kindergarten haben nicht nur eine Mommy, sondern auch einen Daddy.“
    Die Worte lösten bei Kendra einen stechenden Schmerz aus, der ihr mitten durchs Herz ging, und berührten sie tief in ihrem Inneren. Nicht nur eine Mommy , hatte sie gesagt.
    „Mein Daddy ist tot“, redete Madison weiter. Es war nicht das erste Mal, dass sie diese Unterhaltung führten, aber es schien eine tröstende Wirkung auf die Kleine zu haben, wenn sie gewisse Fakten von Zeit zu Zeit wiederholte, so als würde es ihr helfen, in einer neuen, besseren Gegenwart Halt zu finden. „Er ist jetzt im Himmel.“
    „Ja“, sagte Kendra mit belegter Stimme. Einen Moment lang spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken, rechts ranzufahren, um sich erst einmal zu sammeln. „Aber er hat dich sehr geliebt. Deshalb hat er ja mich losgeschickt, damit ich nach dir suche.“
    Dafür danke ich dir wirklich, Jeffrey. Trotz allem, was sonst noch gewesen ist, bin ich dir sehr dankbar dafür, dass du Madison in mein Leben gebracht hast .
    Blitzschnell kam ein neues Thema zur Sprache, als Madison ohne Vorwarnung fragte: „Ist der Cowboy-Mann auch ein Daddy von irgendjemandem?“
    Diese Frage jagte den nächsten Stich durch Kendras Herz, und diesmal musste sie tatsächlich im Schatten der hundert Jahre alten Ahornbäume anhalten, um ihre Fassung zurückzuerlangen. „Ich glaube nicht“, antwortete sie, nachdem sie angestrengt geschluckt hatte.
    „Ich mag den Cowboy-Mann“, verkündete die Kleine, es folgte eine kurze Pause, und schließlich fragte sie verwundert: „Warum hast du angehalten, Mommy?“
    Kendra strich mit dem Handrücken über ihre Wangen. „Das musste ich einfach gerade machen.“
    „Weinst du?“, wollte Madison wissen und klang beunruhigt.
    „Ja“, sagte Kendra, da sie es sich zum Prinzip gemacht hatte, ihrer Tochter keine Lügen zu erzählen, wenn es nicht gerade einen äußerst schwerwiegenden Grund dafür gab.
    „Warum denn?“
    „Weil ich glücklich bin.“ Es war die Wahrheit. Sie war glücklich und dankbar, sie führte ein tolles Leben.
    Nur dass da diese Daddy-Sache über ihr schwebte.
    Als einsames und verlorenes kleines Mädchen, das von der Großmutter bestenfalls toleriert, aber nicht geliebt worden war, hatte Kendra sich nach einem Vater mehr gesehnt als nach einem Hund oder einer Katze. Selbst heute verspürte sie noch diese Sehnsucht danach, vom Vater auf starken Schultern herumgetragen zu werden und sich dabei behütet und absolut sicher zu fühlen.
    Mittlerweile war sie längst erwachsen und ohne Probleme in der Lage, ihre Tochter zu behüten und zu beschützen und gleichzeitig auf sich selbst und auch noch auf eine junge Hündin aufzupassen. Aber konnte sie für Madison Mutter und Vater zugleich sein?
    Konnten sie und ihre Liebe für Madison genug sein?
    „Ich weine nicht, wenn ich glücklich bin“, stellte Madison fest, als Kendra schließlich weiterfuhr. „Ich lache immer, wenn ich glücklich bin.“
    „Klingt vernünftig“, meinte Kendra und musste selbst anfangen zu lachen.
    Sie fuhren weiter nach Three Trees, parkten vor dem Möbelladen und stürmten Hand in Hand ins Geschäft. Sie wurden fast auf Anhieb fündig und entdeckten das perfekte Bett - ein besonders großes Modell aus glänzendem Messing, mit vier Pfosten, die den Rahmen für einen Stoffhimmel trugen. Dazu gehörten ein Sideboard, eine Kommode und zwei Nachttische, alle im alten französischen Stil.
    Kendra bezahlte das Ensemble, das gleich am nächsten Morgen geliefert werden sollte, und ehe sie sich versahen, waren sie fast schon wieder daheim. Madison war während der Fahrt die meiste Zeit in irgendwelche Gedanken vertieft, bis sie auf einmal rief: „Mommy, wir haben vergessen, für dich auch ein Bett zu kaufen!“
    „Ich habe doch schon eins“, antwortete sie, während sie den Wagen neben dem Gästehaus ausrollen ließ. Sie hatte ein paar kleinere Möbelstücke ausgesucht, die in das neue Haus gebracht werden mussten, doch das meiste

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