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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie seinen sengenden Blick auf jeder Stelle ihres Körpers spürte, der nicht vom Stoff ihrer Shorts und ihres Tanktops bedeckt wurde.
    Madison schlief nach wie vor in ihrem Prinzessinnenbett, zumindest aber lieferte sie eine oscarreife Vorstellung eines schlafenden Mädchens ab, was Kendra nicht ausschließen konnte. Daisy, die zusammengerollt an Madisons Füßen lag, hob kurz ihren Kopf, gähnte einmal von Herzen und kehrte dann ins Reich der Hundeträume zurück.
    Da es keinen Grund gab, noch länger in Madisons Zimmer zu bleiben, und da es ja Kendra selbst gewesen war, die ein Treffen gewünscht hatte, zwang sie sich, wieder in die Küche zu gehen und mit Hutch zu reden.
    Er stand noch immer mitten im Zimmer, in einer Hand hielt er seinen Hut. Als er sie hereinkommen sah, zog er für sie einen Stuhl zurück, als wären sie in einem vornehmen Restaurant, aber nicht in ihrer bescheidenen Küche.
    Sie setzte sich hin und legte die Hände verschränkt auf den Tisch, während sie sich fragte, warum sie sich nur selbst in eine solche Situation hineinmanövriert hatte. Das passte einfach nicht zu ihr. Selbst ernannte Psychologen würden es vermutlich so auslegen, dass ihr Unterbewusstsein es auf etwas Bestimmtes anlegte. Zum Beispiel auf Sex.
    Aber das stimmte nicht.
    Mit Madison im Haus war Sex überhaupt kein Thema.
    Zu dumm nur, dass durch diesen speziellen Cowboy die Atmosphäre in der kleinen Küche wie elektrisiert war. Während Kendras Hirn versuchte, ihr Verhalten zu begreifen, hängte Hutch seinen Hut an einen Haken neben der Hintertür, dann setzte er sich zu ihr und sah sie eine Zeit lang ernst an. Schließlich fragte er leicht betrübt: „Also?“
    Nachdem sie sich zuvor so über sein Versprechen ereifert hatte, Madison zum Reiten mitzunehmen, kam Kendra sich auf einmal albern vor. Warum hatte sie ihn nicht einfach am Telefon an sein Versprechen erinnert?
    Warum? Weil sie Hutch hatte sehen wollen.
    Seit sie ihn von Taras Veranda aus mit dem Fernglas beobachtet hatte, war er ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Natürlich wollte sie nur verhindern, dass Madison enttäuscht wurde, weil sie sich auf den Ritt auf einem Pferd freute, der vielleicht nie stattfinden würde. Jede Mutter würde das Gleiche für ihr Kind wollen, aber wenn sie jetzt darüber nachdachte, dann musste ihr Grund für dieses Treffen … na ja … fadenscheinig wirken.
    Gott, was war das peinlich!
    „Eigentlich ist es keine große Sache“, begann sie unbeholfen. „Es ist nur …“
    Und dann brachte sie kein weiteres Wort mehr heraus. Ihr Gesicht glühte, und sie hätte sich am liebsten hastig weggedreht, doch ihr Stolz ließ nicht zu, dass sie sich so aus der Affäre zog.
    „Ich höre“, forderte er sie leise zum Weiterreden auf.
    „Also … Madison geht felsenfest davon aus, dass du sie auf einem Pferd reiten lässt“, platzte sie heraus.
    Er zog nur eine Augenbraue hoch.
    „Ich hab das völlig falsch angefangen“, murmelte sie. „Es war mir eigentlich wie eine gute Idee vorgekommen, alles offen auszusprechen und so weiter, aber jetzt …“
    Hutch schaute unübersehbar ratlos drein. So ratlos, dass Kendra über seine Miene hätte lachen wollen, wäre sie sich in diesem Moment nicht so unsagbar dumm vorgekommen.
    „Aber jetzt?“, hakte er nach und wusste noch immer nicht, was sie von ihm wollte. „Hast du entschieden, dass Madison doch nicht reiten soll?“
    Plötzlich begann sie zu kichern. Natürlich war das nur eine nervöse Reaktion, aber die half ihr, die Anspannung ein wenig abzubauen, durch die sie so verkrampft war. „Nein, das meinte ich nicht“, antwortete sie, nachdem sie wieder ernst geworden war. „Mir war nur der Gedanke gekommen, du könntest vielleicht vergessen, was du ihr versprochen hast. Ich weiß, dass sie …“
    „… dass sie sich schon sehr darauf freut und fest damit rechnet“, führte er ihren Satz zu Ende. Obwohl er das offenbar verstanden hatte, blickte er sie noch immer fast genauso ratlos an wie zuvor. „Kendra, was zum Teufel redest du da?“
    Diesmal kam ihr Kichern als ein fast hysterisches Lachen über die Lippen. Hastig hielt sie sich den Mund zu und hoffte, nicht von spontaner Hemmungslosigkeit heimgesucht zu werden. Schon gar nicht, wenn sie Hutch Carmody gegenübersaß.
    Noch bevor ihr eine brauchbare Antwort in den Sinn kommen wollte, verfinsterten sich Hutchs Augen, da er begriffen hatte. Es erinnerte sie an den Vorboten eines Gewitters, das so schnell nicht vorüberziehen

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