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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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und dann auf einmal küsste er sie. Es fühlte sich so natürlich an wie damals, in der guten alten Zeit, als sie mal ein Paar gewesen waren.
    Kendra erwiderte den Kuss, in ihrem Körper erwachten neue und zugleich vertraute Gefühle, die mit ihr Achterbahn fuhren. Sie schnappte lautlos nach Luft. Es war noch alles da, absolut alles - die Leidenschaft, das Verlangen, die Wildheit, all jene Dinge, die sie in den Jahren nach ihrer Trennung so sehr hatte vergessen wollen.
    Sie wusste, sie musste die Notbremse ziehen, bevor es zum großen Knall kam, aber sie konnte einfach nicht. Sie hatte sich in diesem Kuss verloren, in der Art, wie Hutch sie fest und sicher in seinen starken Armen hielt und an sich drückte.
    Ihre Beine wollten ihr wegknicken, weshalb sie die Finger in sein Hemd krallte und sich an ihm festklammerte. Immer noch küsste er sie, noch inniger und fordernder als zuerst. Fast erschien es ihr, der Kuss hätte ein Eigenleben entwickelt, dem sie sich nicht widersetzen konnte.
    „Mommy?“
    Dieses eine Wort, ausgesprochen hinter der Fliegengittertür ihres Hauses, schob sich wie eine Messerklinge zwischen sie und Hutch. Sofort lösten sie sich voneinander und hielten Abstand.
    „Du hast mir nicht gesagt, dass der Cowboy-Mann hier ist“, sagte Madison völlig ahnungslos, rieb sich mit einer Hand den Schlaf aus den Augen und drückte ihre Nase gegen das alte Fliegengitter. Sie machte einen neugierigen, jedoch wenigstens keinen misstrauischen Eindruck. Ihre Begleiterin Daisy stand neben ihr.
    „Ich wollte dich nicht aufwecken“, antwortete Hutch freundlich. „Deine Mom und ich, wir haben uns überlegt, wann ich dich auf meinem Pferd reiten lassen kann, so wie ich es dir versprochen habe.“
    Sofort riss Madison die Augen auf, dann machte sie die Tür einen Spaltbreit auf, durch den sie und Daisy sich zwängen konnten, um barfuß nach draußen zu gelangen.
    „Echt?“ , rief die Kleine aufgeregt. „Wann denn? Wo denn?“
    Als sie Hutch erreicht hatte, bückte er sich und nahm sie in seine Arme. „Ja, echt“, bestätigte er. „Morgen Nachmittag, bei mir auf der Ranch.“
    „Ich habe dir ja gesagt, dass Madison ein genaues Datum von dir hören will“, brachte Kendra nur mit Mühe so heraus, dass es unbeschwert klang. Ihr Gesicht glühte immer noch, ihr Herz raste, und sie wollte unbedingt wissen, wie viel Madison gesehen hatte, bevor sie diesen dummen, wundervollen Kuss unterbrochen hatte. Noch wichtiger war allerdings, wie sie das Beobachtete deuten würde.
    Madison quietschte vor Freude. „Jaaa!“, jubelte sie und streckte ihre kleine Faust triumphierend in die Luft.
    Amüsiert ließ Hutch sie wieder runter und fuhr ihr leicht durch ihre kupferfarbenen Locken, während sein Blick zu Kendra zurückgekehrt war. Da sein Gesicht nur noch schwach von der Lampe auf der Veranda beschienen wurde, konnte sie seinen Ausdruck nicht genau erkennen. Zumindest sah sie seine Zähne aufblitzen, als er sie anlächelte.
    „Das wäre dann ja wohl geklärt“, meinte er, setzte seinen Hut auf und tippte zum Abschied an die Krempe. „Gute Nacht, Ladys. Wir sehen uns morgen.“
    „Warte!“, rief Madison, während Kendra erleichtert bemerkte, dass sie nicht diejenige war, die ihm dieses Wort zugerufen hatte. Es hatte ihr auf der Zunge gelegen, und beinahe wäre es ihr über die Lippen gekommen.
    Warte!
    Worauf sollte er warten? Auf eine zweite Chance? Sollte sich ein Tunnel in die Vergangenheit öffnen, in jene Zeit, als die Welt für sie und Hutch noch in Ordnung gewesen war?
    Dir geht‘s wohl nicht mehr gut, ging es ihr durch den Kopf.
    Hutch blieb stehen und schaute über die Schulter, während er darauf wartete, dass das Mädchen weiterredete.
    Sowie Kendra das sah, wurde sie an seine ruhige Seite erinnert, die sie mit der Zeit vergessen hatte. Hutch war noch immer ein ungestümer Cowboy gewesen, für den es manchmal nicht rau genug zugehen konnte, und daran hatte sich bis heute vermutlich nichts geändert. Aber in seinem Inneren war auch Platz für eine immense Ruhe, als wäre er auf irgendeine Weise mit dem Universum verbunden und würde daraus Selbstvertrauen schöpfen.
    „Darf Daisy auch mitkommen?“, wollte Madison wissen.
    „Von mir aus ja, aber du musst erst noch deine Mutter fragen“, erwiderte Hutch, was sich ein wenig schroff anhörte.
    Kendra hatte keine Ahnung, ob sie es schaffen würde, einen Ton herauszubringen, daher nickte sie nur. Sie wusste nur, sie wollte, dass Hutch bei ihr blieb, damit

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