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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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da­hin hal­ten Sie sich die Na­se zu. At­men Sie durch den Mund.“
    „Mir wird gleich schlecht“, ver­trau­te ihm ein Mann ne­ben ihm an. „Sind Sie si­cher, daß es stimmt, was Sie sa­gen, Dok­tor?“
    „Eh­ren­wort“, sag­te Reynolds.
    Die bei­den Män­ner, die we­gen der An­zü­ge noch ein­mal zu­rück­ge­gan­gen wa­ren, tauch­ten wie­der auf. Reynolds ver­schwen­de­te ei­ne wei­te­re Mi­nu­te da­mit, ih­nen sei­nen Vor­trag zu hal­ten.
    „Hö­ren Sie auf, so selbst­ge­fäl­lig zu gu­cken“, flüs­ter­te Kel­ly, als sie end­lich un­ter­wegs wa­ren.
    Ehe sie noch die ers­te der en­gen Pas­sa­gen er­reicht hat­ten, durch die man hin­durch­krie­chen muß­te, hat­ten sich schon drei Män­ner zur Fäh­re zu­rück­ge­flüch­tet. Ei­nem has­tig zu­sam­men­ge­krit­zel­ten Plan fol­gend, den die Ali­ens ihm über­mit­telt hat­ten, führ­te er die Grup­pe in einen Be­reich des Schif­fes, in dem er noch nie ge­we­sen war. Das Vor­an­kom­men war nicht so schwie­rig wie sonst. Fast über­all konn­te ein Mensch be­quem ge­hen, und die De­cken wa­ren hoch ge­nug auch für die Ali­ens. Reynolds igno­rier­te ge­le­gent­li­che Aus­ru­fe von den Män­nern hin­ter ihm. Schwei­gend steu­er­te er auf sein Ziel zu.
    Der Raum, in den sie schließ­lich ge­lang­ten, war ein rie­si­ger, muf­fi­ger Saal, so groß wie ei­ne Bas­ket­ball­hal­le, des­sen De­cke sich oben in den Schat­ten ver­lor. Reynolds zähl­te die an­we­sen­den Ali­ens: fünf­zehn … zwan­zig … drei­ßig … vier­zig … fünf­und­vier­zig … sechs­und­vier­zig. Das war’s et­wa. Er frag­te sich, ob das die ge­sam­te Be­sat­zung sein moch­te.
    Dann zähl­te er sei­ne ei­ge­nen Leu­te: zwei­und­zwan­zig. Bes­ser als er er­war­tet hat­te – nur sechs Ver­lus­te, Op­fer des Ge­stanks.
    Er re­de­te den Ali­en, der vor den an­de­ren stand, di­rekt an. „Ich grü­ße Sie“, sag­te er. Es war nicht Ver­gnan, aber es konn­te Jo­na­thon sein.
    Hin­ter sich hör­te er je­man­den sa­gen: „Die se­hen aus wie Gi­raf­fen.“
    „Und sie wir­ken so­gar in­tel­li­gent“, sag­te ein an­de­rer.
    „Aus­ge­spro­chen. Die Au­gen.“
    „Und freund­lich.“
    „Hal­lo Reynolds“, sag­te der Ali­en. „Sind dies die Leu­te?“
    „Jo­na­thon?“ sag­te Reynolds fra­gend.
    „Ja.“
    „Sie sind es.“
    „Und sie sind Ih­re Füh­rer – sie wün­schen mei­ne Leu­te zu be­fra­gen?“
    „So ist es.“
    „Darf ich für uns al­le spre­chen, um Zeit zu spa­ren?“
    „Selbst­ver­ständ­lich“, sag­te Reynolds. Er wand­te sich sei­ner Grup­pe zu und schau­te von ei­nem Ge­sicht zum an­dern, in der Hoff­nung, einen wenn auch noch so win­zi­gen Fun­ken von In­tel­li­genz zu ent­de­cken. Er fand kei­nen. „Mei­ne Her­ren“, sag­te er. „Sie ha­ben es ge­hört?“
    „Sein Na­me ist Jo­na­thon“, sag­te ei­ner.
    „Der Be­quem­lich­keit hal­ber. Ha­ben Sie ei­ne wirk­li­che Fra­ge?“
    „Ja“, sag­te der Mann. Er sprach wei­ter zu Reynolds. „Wo liegt Ih­re Hei­mat­welt?“
    Jo­na­thon igno­rier­te die Un­höf­lich­keit des Man­nes und nann­te prompt einen Stern.
    „Wo ist das?“ frag­te der Mann, jetzt di­rekt zu Jo­na­thon ge­wandt.
    Reynolds sag­te ihm, daß die Ent­fer­nung bis da­hin et­wa drei­ßig Licht­jah­re be­trug. Als Stern sei er ver­gleich­bar mit der Son­ne, nur et­was grö­ßer.
    „Wie vie­le Ki­lo­me­ter hat ein Licht­jahr ge­nau?“ woll­te ein Mann wis­sen.
    Reynolds ver­such­te, es ihm zu er­klä­ren. Der Mann be­haup­te­te, es zu ver­ste­hen, aber Reynolds war skep­tisch.
    Es war Zeit für ei­ne wei­te­re Fra­ge.
    „Warum sind Sie zu un­se­rer Welt ge­kom­men?“
    „Das Ziel un­se­rer Missi­on ist aus­schließ­lich Er­for­schung und Ent­de­ckung“, ant­wor­te­te Jo­na­thon.
    „Ha­ben Sie au­ßer uns noch wei­te­re in­tel­li­gen­te Ras­sen ent­deckt?“
    „Ja. Ei­ni­ge.“
    Die­se Ant­wort rief ein über­rasch­tes Mur­meln un­ter den Män­nern her­vor. Reynolds frag­te sich, wer sie wohl sein moch­ten und wie man sie für die­sen Auf­trag aus­ge­wählt hat­te. Nicht was sie wa­ren, son­dern wer. Was in ih­nen steck­te. Was sie wa­ren, wuß­te er: Po­li­ti­ker, NA­SA-Bü­ro­kra­ten und

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