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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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de­tail­lier­te In­spek­ti­on vor­nahm. Tsuba­ta ar­bei­te­te schnell und vor­sich­tig, mit der ge­üb­ten Gra­zie ei­nes Pro­fis. Sie er­kann­te, daß sie von die­sem Mann ei­ne gan­ze Men­ge ler­nen konn­te, und sah ihm kon­zen­triert zu.
    „Schön, das war’s“, sag­te Tsuba­ta be­stimmt. Er schweb­te zum Shutt­le zu­rück und ließ sich ne­ben Ma­ra in den Sitz glei­ten. Sie griff nach der Steue­rung, aber er streck­te den Arm aus.
    „Das war ein schwe­rer Feh­ler, den Sie da be­gan­gen ha­ben. Al­lein da­für könn­te ich Sie wo­an­ders­hin ver­set­zen las­sen.“
    „Wenn Sie ver­su­chen …“
    Er hob die Hand. „Ich werd’s nicht tun. Ih­re Dia­gno­se war kor­rekt. Sie ha­ben das Pro­blem nicht ge­löst, aber das ha­be ich auch nicht er­war­tet.“
    „Dann kann ich …“
    „Hal­ten Sie den Mund.“ Sie hielt den Mund. „Ich wer­de wei­ter mit Ih­nen ar­bei­ten. Aber kei­nes von die­sen blö­den Kunst­stück­chen mehr. Sie sind schnell und cle­ver. Das weiß ich – je­der weiß das. Aber Sie kön­nen auch Feh­ler ma­chen. Ver­ges­sen Sie das nie.“
    „Ich … ich merk’s mir.“
    „Und jetzt los.“
    Auf dem lan­gen Rück­weg, wäh­rend sie in ei­ner glat­ten, sau­be­ren El­lip­se da­hing­lit­ten, kam Tsuba­ta nicht noch ein­mal auf den Zwi­schen­fall zu spre­chen. Ma­ra nahm das an­ge­nehm be­rührt zur Kennt­nis; es zeig­te ein Ge­spür, das un­ter nor­ma­len Men­schen nicht sehr weit ver­brei­tet war. Statt des­sen spra­chen sie von an­de­ren Din­gen. Ge­le­gent­lich schlie­fen bei­de. Ir­gend­wann nach dem Auf­wa­chen ver­zehr­te Ma­ra die kom­pri­mier­te Mahl­zeit, die sie aus­ge­sucht hat­te. Sie schmeck­te nach Nüs­sen, knusp­rig und tro­cken. Sie aß mit Ge­nuß. Ich ha­be ihn ge­nau rich­tig be­han­delt, dach­te sie.
    Co­rey kam zu spät zum Es­sen. Ich es­se nicht wie ge­wöhn­li­ches Fleisch; ich er­hal­te Fett, Pro­te­in und künst­li­che Spu­ren­ele­men­te di­rekt aus ei­nem sum­men­den Auf­satz auf mei­nem Rücken. Co­rey geht zum Es­sen, um zu se­hen, zu re­den und zu­zu­hö­ren. Er ist wie ein schwei­gen­der Af­fe in ei­nem stäh­ler­nen Kä­fig der Mensch­lich­keit, ge­witzt wie je­der Ein­sied­ler. Durch Be­ob­ach­tung er­fah­re ich, was die Men­schen sind, nicht bloß, was sie sa­gen. Sie kau­ert auf dem Bo­den ne­ben ih­rer Schwes­ter Ma­ra. Wun­der­vol­le Sen­so­ren schnei­den sich durch das lär­men­de Ge­klap­per und er­tas­ten das Ge­spräch. Der gan­ze Tisch liegt of­fen für Co­reys In­spek­ti­on.
    BR­AD­LEY: Kurt sagt, du kommst ganz gut zu­recht.
    MA­RA: Ich kann nicht kla­gen.
    TSUBA­TA: Sie ist ziem­lich ge­schickt.
    BR­AD­LEY: Das ist gut, ob­wohl es für die Auf­ga­ben, de­rent­we­gen sie ei­gent­lich hier ist, nicht be­son­ders hilf­reich ist.
    MA­RA: Da­bei bin ich auch ge­schickt. Ich ha­be ver­schie­de­ne Ver­schlüs­se­lungs­me­tho­den be­nutzt, um es auf­zu­lö­sen. Es ist nicht ein­fach ein De­co­die­rungs­pro­blem.
    VAN­CE: Das war aber schon vor Jah­ren klar.
    MA­RA: Des­we­gen muß­te ich es ja noch ein­mal über­prü­fen. Was für Sie klar ist, mag für die­se We­sen nicht so klar sein. Ich glau­be nicht, daß man das Puzz­le lö­sen kann, ehe wir et­was über die Le­bens­form wis­sen, die es aus­ge­strahlt hat. Es gibt dort ir­gend­ei­nen Grund, wes­halb wir das Si­gnal nicht de­co­die­ren kön­nen.
    BR­AD­LEY (seufzt) Co­rey sieht, daß er auf ei­ne Wei­se alt ist, auf die an­de­re Men­schen es nicht sind. Mir ist im­mer noch nicht ein­sich­tig, wie ir­gend et­was, das in die­ser At­mo­sphä­re lebt, fes­te, so­li­de Ge­rä­te bau­en kann. Wie kön­nen sie oh­ne Land …?
    VAN­CE: Das ist ei­ne grund­le­gen­de Fra­ge. Wir ha­ben dar­über schon ge­spro­chen.
    MA­RA: Aber Sie ha­ben es nicht ver­stan­den. Hät­ten Sie es ver­stan­den, wä­re die An­ge­le­gen­heit er­le­digt, ge­löst.
    VAN­CE: Das kann man nicht wis­sen. Viel­leicht sind wir völ­lig auf dem Holz­weg. Es ist zwar nicht mein Ge­biet, aber viel­leicht in­ter­pre­tie­ren wir die­se Li­nie falsch. Viel­leicht kom­men die Si­gna­le über­haupt nicht von die­sem großen Pla­ne­ten.
    BR­AD­LEY: In die­sem Fal­le ver­schwen­den

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