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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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plötz­lich zu­sam­men­hän­gend. Co­rey be­ginnt ei­ne Kor­re­la­ti­ons­ana­ly­se. Aus den stot­tern­den Ge­räuschen fil­tert er ei­ne kla­re, glat­te, har­mo­ni­sche Li­nie. Sie über­schlägt sich, ver­wirrt sich, ver­brei­tet sich in dunkle Har­mo­ni­en. Co­rey fin­det ei­ne Kor­re­la­ti­on mit dem akus­ti­schen Si­gnal. Die bei­den sind syn­chron, aber sie sind nicht eins.
    Co­rey sinkt tiefer in die hei­ßen, dich­ten Ga­se hin­ab und grü­belt über das stär­ker wer­den­de Si­gnal. Es über­tönt jetzt die Ma­gnet­fel­der des Pla­ne­ten selbst. Ob dies die Alf­ven-Wel­len sind, die über die Ma­gnet­feld­li­ni­en schwin­gen? Aber da­für ist das Si­gnal zu stark. Es ist mehr als ei­ne klei­ne Stö­rung. Und wenn sol­che Wel­len in der nä­he­ren Um­ge­bung her­vor­ge­bracht wer­den, müs­sen sie die­se selt­sa­men Lie­der über den gan­zen Ju­pi­ter ver­brei­ten.
    Co­rey spürt die wal­len­de Hit­ze rings­um­her. Das Lied zieht ihn hin­un­ter …
    Br­ad­ley sah mit schläf­ri­gen Au­gen von der Kon­so­le auf. Er­schöp­fung durch­drang ihn. „Ich ha­be jetzt kei­ne Zeit, wie­der in mein Bü­ro zu ge­hen, um noch ein­mal ein klei­nes Schwätz­chen mit Ih­nen zu hal­ten“, sag­te er ver­dros­sen. Raw­lins und die Män­ner hin­ter ihm wa­ren sicht­lich wü­tend. „Sa­gen Sie hier, was Sie zu sa­gen ha­ben.“
    Raw­lins sah sich un­ter der Be­sat­zung des Flug­über­wa­chungs­rau­mes um. „Es ist ei­ne hei­kle An­ge­le­gen­heit.“
    „Da un­ten tas­tet sich ein Mann durch die un­te­ren Wol­ken­schich­ten“, sag­te Br­ad­ley. „Er ist mir im Mo­ment wich­ti­ger.“
    „Man hat mich zum Spre­cher die­ser De­le­ga­ti­on ge­wählt …“
    „Ich dach­te, ich hät­te Tsuba­ta mit der An­wei­sung zu Ih­nen ge­schickt, bei den an­de­ren zu blei­ben. Es ist wich­tig, daß wir je­den von der Ebe­ne A fern­hal­ten, der dort nicht un­be­dingt et­was zu su­chen hat.“
    „Da­für ist ge­sorgt“, er­wi­der­te Raw­lins un­ge­dul­dig. Er ver­schränk­te die Ar­me und starr­te Br­ad­ley fins­ter an. „Aber wir kön­nen uns nicht für al­le Zei­ten im In­nern des Orb ver­krie­chen. Ich bin mit die­sen Män­nern hier­her­ge­kom­men, um zu ver­lan­gen, daß mit der Macht des Ge­set­zes ge­gen Ma­ra vor­ge­gan­gen wird.“
    „Wel­ches Ge­set­zes?“
    Br­ad­ley wuß­te, daß er jetzt sei­ne Au­to­ri­tät auf­fah­ren muß­te, aber ir­gend­wie fehl­te ihm die Ener­gie da­zu. Einen Au­gen­blick lang er­wog er, Raw­lins un­ter Ar­rest zu stel­len. Aber das wür­de nicht lan­ge gut­ge­hen, und au­ßer­dem woll­te er auch nicht sein ge­sam­tes po­li­ti­sches Ka­pi­tal mit ei­nem ein­zi­gen Schuß ver­schleu­dern. Nein, er wür­de sich auf Ma­ra ver­las­sen müs­sen.
    „… ist ei­ne Ab­trün­ni­ge, und wir …“ Raw­lins re­de­te im­mer noch, aber Br­ad­ley hat­te nicht zu­ge­hört. Sei­ne Kie­fer­mus­keln straff­ten sich, und mit ei­ner Hand­be­we­gung brach­te er Raw­lins zum Schwei­gen.
    „Schon gut, schon gut. Wie­so re­den Sie nicht sel­ber mit Ma­ra?“ Er stell­te ei­ne Ex­tern­ver­bin­dung her und schal­te­te sich in Ma­ras Lei­tung ein.
    „Was ist los?“ dröhn­te ih­re Stim­me ver­är­gert aus dem Kon­so­len­laut­spre­cher. „Ich kann nicht gleich­zei­tig Co­rey zu­hö­ren und ar­bei­ten und mit dir plau­dern.“
    „Wir wol­len mit Ih­nen ver­han­deln“, be­gann Raw­lins.
    „Ach du lie­be Gü­te!“
    „Wir wis­sen, daß Sie uns feind­se­lig ge­gen­über­ste­hen“, sag­te Raw­lins ge­schmei­dig. „Und wir ge­ben zu, daß Sie et­was in der Hand ha­ben. Sie könn­ten uns ram­men.“
    „Schaff mir die­sen Pri­ma­ten aus der Lei­tung, Br­ad­ley.“
    „Wir wis­sen, daß Sie an­ders sind. Wir ak­zep­tie­ren das.“ Raw­lins’ Stim­me wur­de schril­ler. „Wir füh­len mit Ih­nen, glau­ben Sie mir. Viel­leicht wis­sen wir nicht, wie es war, kei­ne rich­ti­gen El­tern zu ha­ben …“
    „Ha! Ha­ben Sie Ihr Klein­hirn ab­ge­schal­tet, Raw­lins? Ich ha­be al­so das Pech, kei­ne ‚rich­ti­gen El­tern’ zu ha­ben, was? Nicht ge­nug da­mit, daß je­mand an mei­nem Kopf her­um­ge­fum­melt hat, wie? Ich hät­te

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