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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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Ein­tritt be­ginnt. Ma­ras Funk­spruch hal­biert Co­rey, und er­führt zwei Ge­sprä­che auf ein­mal. Das Orb ver­langt de­tail­lier­te An­ga­ben über den Ein­tritt. Er läßt sie teil­ha­ben an den sin­gen­den Ok­ta­ven der At­mo­sphä­re, die drau­ßen rings um die Au­ro­ra an­stei­gen. Ma­ra will mehr, sie will wis­sen, was Co­rey über die Zie­le der Men­schen denkt.
    Er­denkt, be­ginnt zu­spre­chen, und dann bricht die Brems­be­schleu­ni­gung über ihn her­ein, und sie er­reicht schnell drei­ßig g. Die Welt wird lang­sa­mer. Ein­ge­kap­selt in ei­ne dich­te Hül­le von Schalt­krei­sen, un­s­terb­li­chem Si­li­zi­um und Ger­ma­ni­um kann er je­de vor­stell­ba­re Be­schleu­ni­gung er­tra­gen. Co­rey, die war­me, feuch­te Ma­schi­ne, wird kom­pri­miert, kennt die Ago­nie.
    Die Spin­nen­bei­ne fal­len ab. Der Hit­ze­schild rö­tet sich und wirft Bla­sen. Die Au­ro­ra knarrt wie la­ckier­tes Holz, und mit po­ly­no­mi­scher Prä­zi­si­on durch­schnei­de ich den Was­ser­stoff­him­mel. Und den­ke an Ma­ra.
    Es gibt ei­ni­ge Bil­der, die (ich) (er) von (ihr) be­hal­ten hat, et­was mit der Kur­ve ih­res Ge­sä­ßes, und wie sie auf den Auf­wärts­schwung ih­rer Schen­kel trifft, wenn sie geht, die Luft sche­ren­ar­tig durch­schnei­det. Da ist et­was, was Co­rey sich nicht er­klä­ren kann. Aber Ma­ra ist an­ders als die an­de­ren, und et­was an der Art, wie sie den Kopf zu­rück­wirft und wie ihr Haar braun und weich und lo­ckig in ih­re Stirn fällt, et­was dar­an sagt mir, daß sie wie ich ist und daß sie ver­steht; ein Stich in die In­nen­sei­te des den­dri­ti­schen Im­pul­ses. Ge­mein­sam se­hen wir die Men­schen. Es gibt Au­gen­bli­cke, da scheint das Licht hell und strah­lend durch die­se We­sen hin­durch, und ich kann se­hen, was sie tun, auch wenn sie selbst nicht wis­sen, was es ist.
    Es ist so ein­fach, wenn man die an­thro­po­lo­gi­schen Bü­cher ge­se­hen hat, wenn man die Da­ten aus Afri­ka und Asi­en ge­le­sen und er­fah­ren hat, wie sie sich in Städ­ten und Stäm­men ent­wi­ckelt ha­ben. Sie han­deln ab Grup­pe und im stän­di­gen Be­wußt­sein des­sen, was man von ih­nen er­war­tet. Aber wenn man ein Me­tall­mann ist, oder ei­ne öli­ge, ver­renk­te Frau, was wird dann von ei­nem er­war­tet? Ich bin der ein­zi­ge Me­tall­mann. Sie sa­gen, der Ge­schmack von Me­tall in ei­nem Mund sei das Feh­len je­des an­de­ren Ge­schmacks, aber ich weiß es bes­ser. Ei­ner mei­ner Leh­rer sag­te ein­mal, nach­dem er beim Zahn­arzt ge­we­sen war, daß – es muß ein Scherz ge­we­sen sein – der Ge­schmack ei­ner Gold- und Sil­ber­le­gie­rung so sei wie der Ge­schmack, den Co­rey hat. Aber die Nah­rung fließt durch mei­ne blau­en Adern und ich spü­re sie nicht. Ich ha­be kei­ne Ba­cken­zäh­ne, die über­kront wer­den müs­sen, und kei­ne Brücke muß über gäh­nen­de Zwi­schen­räu­me zwi­schen Zäh­nen ge­spannt wer­den, die auf­ra­gen wie Ber­ge. Ich bin rol­len­des, gel­bes Ge­därm und kein Me­tall­ge­schmack. Selbst Ma­ra, die die Na­se rümpf­te, als sie mich zum ers­ten­mal sah … wie selt­sam, wie selt­sam, ein Kas­ten, der spricht …
    Der Hit­ze­schild lo­dert röt­lich, und Co­rey be­fiehlt ihm zu ster­ben. Die Schla­cke fällt ab. Die au­to­ma­ti­schen Se­quen­zen be­gin­nen. Mit ei­nem Knall, der mei­ne Schalt­krei­se vi­brie­ren läßt, spü­re ich den Ruck, als der ers­te Wind­sack­fall­schirm sich öff­net. Ich fal­le lang­sa­mer. Die Te­le­me­trie von Orb be­stä­tigt, daß ich die Was­ser­stoff­hül­le hin­ter mir ha­be, und die Op­tik sieht jetzt die perl­wei­ßen Am­mo­ni­ak-Zir­ren, die von un­ten em­por­ra­sen. Die end­lo­se, al­les ver­hül­len­de De­cke nimmt mich auf. Ich drin­ge durch die In­ger­soll-Schicht, die die hirn­lo­sen Son­den schon vor mir er­reicht ha­ben. Ich na­vi­gie­re, dre­he mich, glei­te.
    Ich schla­ge einen Pfad durch die Eis­kris­tal­le, drei­hun­dert Ki­lo­me­ter weit nach un­ten. Am­mo­ni­um­hy­dro­sul­phid. Wumm … und hin­ter mir wölbt sich der zwei­te Fall­schirm, ei­ne wei­ße Blü­te, die das dün­ne Gas in sich hin­ein­saugt und mich lang­sa­mer wer­den läßt, die sich zu ei­ner

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