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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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schnell durch meh­re­re Lei­tun­gen und lausch­te der Ket­te von tech­ni­schen Da­ten, die Co­rey zu­rück­sen­de­te. Es gab kei­ner­lei An­zei­chen, daß die Ku­geln ihm in grö­ße­re Hö­hen folg­ten. Of­fen­bar hat­ten sie das frem­de Schiff zur Kennt­nis ge­nom­men, aber ihr In­ter­es­se schi­en nur schwach zu sein. Sie wür­den Co­rey emp­fan­gen, aber ihm nicht fol­gen.
    Ma­ra wirk­te un­be­ein­druckt. Sie ar­bei­te­te und das über­deck­te für sie al­le an­de­ren Be­lan­ge. Wenn sie ih­re Auf­merk­sam­keit dar­auf kon­zen­triert hät­te, wür­de sie viel­leicht ver­ste­hen, was dort un­ten mit Co­rey ge­sch­ah. Aber die Zeit war knapp.
    Br­ad­ley sah sich in der Flug­über­wa­chung um. Ei­ni­ge Be­sat­zungs­mit­glie­der, die nicht hier­her­ge­hör­ten, stan­den her­um und sa­hen zu. Das gan­ze Orb kon­zen­trier­te sich jetzt auf Co­rey. Die Bio­lo­gen durch­kämm­ten die Mi­kro­wel­len-, In­fra­rot- und op­ti­schen Si­gna­le nach Hin­wei­sen auf das, was die Ku­geln sein moch­ten. Je­der­mann war da­von über­zeugt, daß sie le­ben­dig wa­ren. Wahr­schein­lich er­nähr­ten sie sich von den reich­hal­ti­gen Koh­len­was­ser­stof­fen, die es in den tie­fen, dich­ten Schich­ten gab.
    Und es schi­en, daß Van­ce mit der Com­pu­ter­su­che nach ei­ner ma­the­ma­ti­schen Trans­for­ma­ti­on Fort­schrit­te mach­te.
    Und Ma­ra, die wirk­li­che, die un­be­kann­te Ma­ra, ar­bei­te­te al­lein, Co­rey igno­rie­rend und iso­liert mit ei­ner Schreib­ta­fel und ei­ner Com­pu­ter­ver­bin­dung. Raw­lins hat­te sie bei­sei­te ge­wischt wie einen hoff­nungs­lo­sen Clown, ob­gleich er ei­gent­lich recht ge­fähr­lich wer­den konn­te. Das wür­de er schließ­lich auch; Br­ad­ley wuß­te, daß Raw­lins sich nur für ei­ne Wei­le ab­len­ken ließ.
    „Br­ad­ley? Ich ha­be – nein, war­te, gib das gleich wei­ter an Van­ce.“ Br­ad­ley schal­te­te einen Re­cor­der ein, um den Ruf gleich an Van­ce in den Com­pu­ter­raum wei­ter­zu­lei­ten. „Sag ihm, die­se Rei­he von al­ter­nie­ren­den Sym­bo­len auf der lin­ken Sei­te könn­te ei­ne win­kel­treue Dar­stel­lung sein. Er soll ei­ne drei­di­men­sio­na­le Lee-Se­quenz ver­su­chen.“
    „Ist das al­les?“ frag­te er.
    „Das ist ge­nug.“
    „Von der Er­de hö­re ich …“
    „Wen in­ter­es­siert denn das?“
    „Es wird uns den Kopf kos­ten.“
    „Buch­stäb­lich, was mich be­trifft.“
    „Aber du hast Re­sul­ta­te ge­bracht. Das wird nicht ganz un­wich­tig sein.“
    „Für sie wird es wohl nicht viel be­deu­ten.“
    „Viel­leicht.“
    „Mit Po­li­ti­kern um­zu­ge­hen ist das glei­che, wie in den Wind zu pis­sen. Man krieg nie das zu­rück, was man will.“
    „Ich wer­de es auf je­den Fall ver­su­chen.“
    „Hmmm? Tu das.“
    Sie hing wie ein wäß­ri­ger Licht­punkt drei Ki­lo­me­ter vom Orb ent­fernt. Al­les dreh­te sich – Ju­pi­ter, die si­chel­för­mi­gen Mon­de, das hek­ti­sche Orb. Nur Ma­ra war ein ru­hen­der Punkt.
    Sie füll­te ih­re lösch­ba­re Schreib­ta­fel mit klei­nen Krin­geln und hielt dann in­ne. Ihr Atem klang in ih­rem Helm wie ei­ne ge­dämpf­te, lang­ge­zo­ge­ne Sil­be. Es war der ein­zi­ge Laut, der die be­klem­men­de Stil­le durch­brach. Sie saß mit ge­senk­tem Kopf auf dem Pi­lo­ten­sitz. In ih­rer klei­nen, ge­dräng­ten Hand­schrift mach­te sie wei­te­re No­ti­zen. Das Pro­blem schi­en ihr stän­dig zu ent­glei­ten und dann an den äu­ßers­ten Rand ih­rer Wahr­neh­mung zu­rück­zu­schwe­ben.
    Vier Stun­den saß sie be­we­gungs­los da und starr­te auf ih­re Ta­fel.
    Dann streck­te sie sich gäh­nend und mach­te ein paar wei­te­re Auf­zeich­nun­gen. Sie ak­ti­vier­te ih­ren Com­pu­ter­an­schluß und gab ei­ne Rei­he von In­struk­tio­nen ein. Ein sta­ti­sches Knis­tern er­füll­te ih­ren Kopf­hö­rer. Sie rief Co­rey auf ih­re Pri­vat­lei­tung und sprach in ge­dämpf­tem Flüs­tern. Co­rey ant­wor­te­te und ver­sprach, die ge­wünsch­ten Ma­nö­ver aus­zu­füh­ren.
    Ma­ra war­te­te.
    Es reg­net jetzt ge­wun­de­ne Schlei­fen von Koh­len­was­ser­stof­fen. Tei­gi­ge Klum­pen fal­len an Co­rey vor­bei. Sie blä­hen sich weiß und

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