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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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ent­kom­men kann. Ganz gleich, wie schnell ich auf­stei­ge, in we­ni­gen Au­gen­bli­cken müs­sen un­se­re Bah­nen sich schnei­den. Kann ich ih­nen aus­wei­chen? Ich könn­te seit­wärts schie­ßen, müß­te da­bei den ver­blie­be­nen Brenn­stoff in den La­te­ral­ra­ke­ten ein­set­zen, oder ich könn­te mit dem Count­down für das Fu­si­ons-Kom­pres­si­ons­trieb­werk be­gin­nen. Nein, da­für ist jetzt kei­ne Zeit mehr. Soll ich seit­lich weg­schwen­ken? Ich weiß es nicht. Das Lied er­füllt mei­nen Kopf mit furcht­ba­rer Macht. Ich weiß es nicht.
    „… ich ha­be die to­ta­le Schwin­gungs­stär­ke ei­ner großen An­zahl von Ku­geln be­rech­net. Es ist wirk­lich ein­drucks­voll.“ Ma­ra ver­stumm­te, und Br­ad­ley biß sich kon­zen­triert auf die Lip­pe. Van­ce, der ne­ben ihm saß, schi­en ganz in sei­ne ei­ge­nen Be­rech­nun­gen ver­sun­ken.
    „Du glaubst al­so nicht, daß die­se Ku­gel­we­sen lo­kal mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren, in­dem sie das Ma­gnet­feld in Schwin­gun­gen ver­set­zen?“ sag­te Br­ad­ley.
    „Nun ja, es ist mög­lich. Wor­auf es an­kommt, ist, daß die Si­gna­le von Al­pha Li­bra so zu­stan­de­ge­kom­men sein könn­ten. Wir wis­sen, daß Ju­pi­ter hin und wie­der star­ke Strah­lungs­aus­brü­che ab­gibt. Die­sen Ra­dio-Don­ner­schlä­gen hö­ren wir jetzt seit mehr als ei­nem Jahr­hun­dert zu. Nur: Da­bei han­delt es sich um blo­ßes Ge­räusch. Aber an­ge­nom­men, ir­gend­ei­ne Le­bens­form könn­te die­se Ener­gie­quel­le an­zap­fen. Ge­nau­so wie bei­spiels­wei­se ein klei­ner Tran­sis­tor den Out­put ei­ner großen Strom­quel­le mo­du­lie­ren kann. Sie könn­ten dann ein Si­gnal dar­auf­set­zen und es viel­leicht so­gar auf einen be­stimm­ten Punkt am Him­mel rich­ten.“
    „Ich neh­me an, es ist mög­lich..“ be­gann Van­ce.
    „Da­zu wä­ren nicht vie­le von die­sen Ku­gel­we­sen er­for­der­lich, wenn sie in­tel­li­gent sind. Ich ha­be die Ge­samt-Os­zil­la­tor­stär­ke für ei­ne An­zahl von Ku­geln be­rech­net, die gleich­mä­ßig rings um den Pla­ne­ten an­ge­ord­net sind. Sie könn­ten ei­ne un­vor­stell­ba­re Men­ge von Ra­dio­ener­gie nutz­bar ma­chen und be­lie­big mo­du­lie­ren.“ Ma­ra sprach schnell und mit prä­zi­ser Be­to­nung.
    „Das heißt, daß es auf ei­nem Pla­ne­ten vom Typ Ju­pi­ter über­haupt kei­ner Tech­no­lo­gie be­darf“, mein­te Br­ad­ley. „Der Ein­satz na­tür­li­cher Me­cha­nis­men wür­de ge­nü­gen.“
    „So stel­le ich es mir vor. Die­se We­sen dort un­ten, oder was im­mer sonst noch auf ei­nem Gas­rie­sen im Al­pha-Li­bra-Sys­tem le­ben mag, ha­ben nicht die lei­ses­te Ah­nung von Elek­tro­nik. Aber sie spü­ren elek­tro­ma­gne­ti­sche Kräf­te als einen Teil von Eb­be und Flut des Le­bens. Sie ken­nen nur den Fluß der Din­ge. Kei­ne Che­mie, kei­ne Phy­sik – aber sie sind so groß, daß sie es nicht zu ken­nen brau­chen.“
    „Ich ha­be ei­ni­ge Be­den­ken …“ be­gann Van­ce.
    Ein Of­fi­zier be­rühr­te Br­ad­ley an der Schul­ter. „Nach­richt von Co­rey. Er ver­sucht Aus­weich­ma­nö­ver.“
    „Ich schwen­ke nach links, Ma­ra. Es scheint, daß sie sich seit­wärts nicht so ge­wandt be­we­gen kön­nen wie auf­wärts und ab­wärts.“
    „Wahr­schein­lich trei­ben sie mit dem Wind, eher wie Bal­lons als wie Fi­sche.“
    „Ma­ra, sie ru­fen mich. Da ist et­was in der Art, wie die Tö­ne an­kom­men … Ma­ra, Ma­ra, was soll ich tun?“
    „Wei­che ih­nen aus. La­de das Kom­pres­si­ons­trieb­werk auf.“
    „Das dau­ert min­des­tens fünf Mi­nu­ten.“
    „Ver­such’ die Wol­ken­bän­ke zu er­rei­chen. Viel­leicht ver­lie­ren sie dich da.“
    „Es geht ein ra­sen­der Wind hier. Ei­nes der Ku­gel­we­sen kommt nä­her. Ma­ra, sie sin­gen zu mir. Ich spü­re es durch den Ma­gnet­strom. Ihr Men­schen könnt das nicht füh­len, es ist so … so an­ders.“
    „Flieh, Co­rey!“
    „Das will ich ja, aber … ich bin ein ge­spal­te­nes We­sen, Ma­ra. Die Men­schen ha­ben uns bei­de ver­än­dert, aber du bist ih­nen viel nä­her.“
    „Ja, aber jetzt mußt du dich kon­zen­trie­ren, Co­rey.“
    Ma­ra ver­such­te an­ge­strengt, den Klang von

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