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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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immer auf ihren Teller sah. »Da wir gerade dabei sindc Aus welchen Gründen hat uns der Beschützer Ihrer Meinung nach hierhergeschickt?«
    Der Ocampa drehte eine Gabel in dem Brei und verhielt sich damit wie ein nachdenklicher Mensch. »Wir glauben, es geschah zum Schutz Ihrer Artgenossen.«
    Torres knallte ihr Besteck auf den Tisch. »Zu ihrem Schutz?«
    »Es geht dabei um die Krankheit.« Neuerliches Unbehagen erschien im Gesicht des Doktors, als Kim nach B’Elannas Unterarm griff. »Vielleicht versucht er, eine Epidemie zu verhindern.«
    »Bis zur Begegnung mit dem sogenannten Beschützer waren wir vollkommen gesund«, entgegnete Torres scharf.
    Kim drückte fester zu, und Torres dankte es ihm mit einem bitterbösen Blick. Mühelos befreite sie ihren Arm aus dem Griff und schloß die Finger um Kims Hand. Schmerz prickelte, aber der Fähnrich trachtete danach, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Warum sollte uns der Beschützer zu Ihnen schicken, wenn er glaubt, daß wir an einer ansteckenden Krankheit leiden?« fragte er den Arzt.
    »Sicher weiß er, daß wir immun sind. Von Zeit zu Zeit bittet er uns, Personen mit Ihrem Leiden in unsere Obhut zu nehmen.
    Dadurch sind wir in der Lage, unsere Dankbarkeit zu zeigenc «
    Torres ließ Kim los und beugte sich weit vor. »Vor uns trafen andere hier ein?«
    Der Ocampa wich zurück und blinzelte überrascht. »Ja«, antwortete er.
    »Wo sind sie?«
    Der Doktor straffte die Schultern und hielt B’Elannas Blick stand, als er sein Tablett beiseite schob.
    »Diese Krankheit ist sehr gefährlich«, sagte er und schien jedes einzelne Wort sorgfältig zu wählen. »Wir wissen nicht genau, worauf es bei der Behandlung ankommt.«
    Fast traurig musterte er die beiden ›Gäste‹.
    »Ich fürchte, die anderen vor Ihnen haben nicht überlebt.«
    13
    Tuvok betätigte den Türmelder und hörte ein trillerndes
    »Herein!«, das der Aufmerksamkeit menschlicher Ohren sicher entgangen wäre. Er sah darin einen ersten Hinweis auf weitere Probleme. Ein geringfügiger Doppler-Effekt sowie ein leichter Verlust an harmonischer Komplexität ließen den Schluß zu, daß die Antwort ihren Ursprung mehrere Zimmer entfernt hatte. Außerdem schien der Sprecher von einer anderen Aktivität abgelenkt zu sein. Spekulationen in Hinsicht auf jene Aktivität waren aufgrund mangelnder Daten nicht möglich.
    Tuvok beschloß, der Aufforderung zu folgen. Er betrat die Kabinec
    Und wurde von Gestank begrüßt.
    Eine Sekunde später stellte er fest, daß ein großer Teil des Geruchs von den halb verkohlten Resten eines Tiers ausging, dessen Knochen an verschiedenen Stellen lagen: auf dem Tisch, auf dem Bettzeug, am Boden. Tuvok wußte, daß es sich bei seiner Abneigung dem Verzehr von Fleisch gegenüber um eine Eigenheit der vulkanischen Kultur handelte, von der er sich hier nicht beeinflussen lassen durfte. Er verdrängte sie nun in einen Teil des Selbst, der ohne Einfluß blieb auf seine Fähigkeit, höflich zu sein. Mit der stark ausgeprägten Vorliebe für Hygiene sah es etwas anders aus. Um ihr unter den gegebenen Umständen keine Beachtung zu schenken, mußte er sein Ich fast völlig vom physischen Sein trennen. Vorsichtig schritt er durch den ersten Raum der Unterkunft, vorbei an den Resten des Tiers, schmutziger Kleidung, halb verzehrtem Obst und mehreren mit Wasser gefüllten Karaffen.
    Was der Vulkanier zunächst für das Quietschen und Pfeifen von zu heißen Wasserleitungen gehalten hatte, offenbarte nun gewisse musikalische Aspekte. Tuvok glaubte, gewisse akustische Parallelen zu den Schreien zu erkennen, mit denen die Heulfledermäuse auf Xerxes ihre Leierschwanz-Beute betäubten. Es erschien ihm unwahrscheinlich, daß Neelix, so weit von der Föderation entfernt, eine Heulfledermaus an Bord geschmuggelt hatte. Doch wiederholtes Jauchzen im Innern einer wogenden Dampfwolke veranlaßte den vulkanischen Sicherheitsoffizier, diese Hypothese nicht ganz und gar als absurd zu bewerten.
    Tuvok blieb im Eingang der Hygienezelle stehen und verbrachte genau sieben Komma null fünf Sekunden mit dem Versuch, durch den Dampf zu sehen. Dann dachte er daran, daß es vielleicht gar nicht in seinem Interesse lag, einen Blick auf das zu werfen, was sich hinter der grauweißen Barriere verbarg.
    »Sir?« fragte er schlicht und wartete darauf, daß Neelix seine Kommunikation – von welcher Art auch immer – mit der Heulfledermaus beendete.
    Eine Lücke entstand in der Wolke, und Neelix tauchte in einer Wanne auf,

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