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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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wie zuvor die Patienten Nr. 3 und 4. Hinweis Nummer acht verkündete mit fünfzehn Dezibel: »Ich übernehme keine Verantwortung für die Konsequenzenc «
    Die Subroutine für verbale Kommunikation unterbrach die Ausführung des Hinweises Nummer acht, als Patient Nr. 1 die Krankenstation verließ.
    Patient Nr. 2 – VEM 566, ›Kim, Fähnrich Harry‹ – repräsentierte jetzt die einzige höhere Lebensform in der medizinischen Sektion. Das holographische Patienteninterface veränderte die Position und erschien siebenundzwanzig Zentimeter vor dem Fußende der vom Patienten Nr. 2 benutzten Liege. »Sind die Besatzungsmitglieder dieses Schiffes immer so schwierig?« erkundigte sich die Subroutine für verbale Kommunikation im Auftrag des Datenverwaltungssystems.
    Patient Nr. 2 hob die Schultern zu einer bei Humanoiden gebräuchlichen Geste, die Ungewißheit zum Ausdruck brachte.
    »Keine Ahnung, Doktor. Es ist meine erste Mission.« Ohne weitere Interaktionen ging auch Patient Nr. 2, so wie die Patienten Nr. 1, 3 und 4 vor ihm.
    Das holographische Interface verharrte in Reglosigkeit, als der externe Input versiegte. Die Subroutine für verbale Kommunikation erhöhte die Standardlautstärke um 118 Dezibel und fragte: »Denkt denn niemand daran, beim Verlassen der Krankenstation das Programm zu deaktivieren?«
    Keiner der Patienten kehrte zurück, um diese Frage zu beantworten.
    Janeway winkte Paris an ihre Seite, als sich die Tür der Krankenstation mit einem leisen Zischen hinter ihnen schloß.
    Die Brücke schien ihr viel zu weit entfernt, und sie bedauerte sehr, durch den langen Weg Zeit zu verlieren. Einmal mehr wünschte sie sich, daß der Einsatz des Transporters im Innern des Schiffes weniger riskant gewesen wäre.
    »Es ist zu gefährlich, Sie jetzt zum Planeten zurückzuschicken«, sagte sie über die Schulter hinweg zu Neelix und Kes. Die Ocampa und ihr Begleiter mußten laufen, um mit ihr Schritt zu halten. Janeway ging auch dann nicht langsamer, als sich Tuvok und Kim beeilten, zu ihr aufzuschließen. »Ich schlage vor, Sie begeben sich in Ihr Quartier.«
    Neelix bewies erstaunlich viel Vernunft, indem er sofort stehenblieb und nach Kes’ Arm griff. Offenbar wußte er, wann es besser war, niemandem im Weg zu sein. »Warte nur, bis du siehst, wie diese Leute wohnen«, wandte er sich an die junge Frau, als die anderen in die Transportkapsel des Turbolifts traten.
    Hoffentlich kann ich uns alle lange genug am Leben erhalten, um Kes Gelegenheit zu geben, den Komfort zu genießen, dachte Janeway und seufzte lautlos. Sie versuchte, sich ihre Nervosität nicht zu deutlich anmerken zu lassen, als der Lift sie zur Brücke trug, konzentrierte sich auf die Frage, was es nun zu unternehmen galt.
    Als die Tür der Transportkapsel beiseite glitt, verlor Janeway keine Zeit. »Waffensysteme einsatzbereit«, wies sie Tuvok an, der bereits zu seiner Station eilte. »Alarmstufe Rot.«
    Der Hauptschirm zeigte das Schiff des Maquis: Es glitt gerade unter dem ersten Kazon-Raumer durchs All. Weiter vorn schwebte die gewaltige Raumstation des Beschützers in der ewigen Nacht. Nicht zu nahe! warnte Janeway in Gedanken den Maquis-Commander. In unregelmäßigen Abständen gingen noch immer energetische Impulse von der Station aus und trafen den Planeten. Hinzu kamen die Waffen der Kazon: Niemand von ihnen kannte ihr offensives Potential; vielleicht genügte eine Salve, um die Schilde zu durchschlagen.
    Außerdem bezweifelte Janeway, daß sich Chakotays Schiff in einem besseren Zustand befand als die Voyager.
    Sie nahm im Kommandosessel Platz und bemerkte aus den Augenwinkeln, daß Paris neben dem Befehlsstand verharrte.
    Ihr Blick galt dem zentralen Projektionsfeld und den fremden Schiffen, die nun den Kurs änderten und in einen Orbit um die Raumstation schwenkten.
    Tuvok sah von den Kontrollen auf. »Die Kazon setzen sich mit uns in Verbindung, Captain.«
    Janeway nickte, ohne sich zu dem Vulkanier umzudrehen.
    »Auf den Schirm.«
    Zwar kam der Befehl von ihr, aber trotzdem überraschte es sie, als das Bild des Projektionsfelds plötzlich wechselte. Es zeigte nicht mehr den Weltraum, sondern das zerfurchte, staubige Gesicht Jabins. Sein Anblick schuf Ärger in ihr, noch bevor er den Mund zu einem schiefen Lächeln verzog.
    »Sind Sie ebenfalls hier, um das seltsame Verhalten der Entität zu untersuchen, Captain?« fragte Jabin mit falscher Fröhlichkeit.
    Janeway verspürte nicht den Wunsch, sich auf irgendwelche Spielchen

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