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Der bessere Mensch

Der bessere Mensch

Titel: Der bessere Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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Rechtschreibfehler durchgehen …“
    „Gar keine schlechte Idee. Ich habe fast den ganzen Tag geschlafen, jetzt bin ich putzmunter und werde in der Nacht nicht einschlafen können …“
    „Wir können die Sachen ja gemeinsam durchgehen … also wenn es Sie nicht überfordert …“
    „Nein … wir müssen nur schauen, dass die Schwester Sie nicht erwischt. Ab neun ist bei ihr Schluss mit Besuch … die hat gestern sogar Kamp hinausbugsiert …“
    „Und wie stellen Sie sich das vor?“
    „Geben Sie mir bitte die Zettel, die in der Schublade da ganz obenauf liegen“, meinte Bergmann und streckte seine Hand in Richtung des Nachtkästchens.
    Schäfer zog die Lade heraus und entnahm ihr ein paar lose karierte A4-Blätter, auf denen er eine Tabelle und darin eingetragene Zahlen erkannte.
    „Was ist das?“
    „Gegen die Langeweile … die genauen Zeiten, wann die Ärzte und Pfleger kommen … ich wollte sehen, ob ein System dahintersteckt.“
    „Ach … und?“
    „Weiß ich nicht … der Beobachtungszeitraum ist noch zu kurz … aber die Nachtschwester hat einen recht genauen Rhythmus … ich habe ihn heute mit dem Fernsehprogramm verglichen und glaube, dass sie sich nach den Werbepausen während der Serien richtet … zumindest zwischen viertel nach acht und elf …“
    „Das machen Sie hier … können Sie nicht ganz einfach verletzt sein und sich erholen?“
    „Ich verdächtige sie ja nicht … ist nur ein Zeitvertreib.“
    „Na gut … und wenn Sie jetzt reinkommt, was dann?“
    „Wir machen es anders … kurz bevor wir sie erwarten, läute ich nach ihr und Sie verstecken sich da im Schrank … und wenn sie wieder draußen ist, haben wir eine gute Stunde Ruhe …“
    „Hm“, grummelte Schäfer, den plötzlich das Gefühl beschlich, in etwas Illegales verwickelt zu werden. Andererseits: Was würde er denn zu Hause tun, außer sich noch einmal durch die gesamte Akte zu wühlen.
    „Jetzt rein mit Ihnen“, drängte Bergmann, dem das Ganze eine schelmische Freude zu bereiten schien, „ich läute!“
    Nachdem die Schwester Bergmann eine Infusionsflasche angehängt und den Kamillentee gebracht hatte, um den er gebeten hatte, stieg Schäfer behutsam aus dem Schrank.
    „Also“, meinte er, setzte sich und schlug den Ordner auf, „bereit?“
    „Geben Sie mir noch den Block und einen Bleistift aus der Schublade.“
    „Fangen wir von vorne an“, sagte Schäfer. „Am 30. Juni findet Borns Gärtner ebenjenen tot in seinem Wohnzimmer. Nach den ersten Befragungen wissen wir, dass Frau Born drei Tage lang in ihrem Haus am Semmering war, wo sie regelmäßig allein hinfährt. Drei verschiedene Zeugen geben an, dass in den letzten Jahren manchmal eine schwarze Limousine zu Born gefahren ist. Wir untersuchen den Computer und die Kontoauszüge und finden die Verbindung zum Escortservice, über das sich Born immer wieder Frauen schwarzer Hautfarbe kommen ließ. Die letzte, die ihn besucht hat, ist Kanika Müller, die vom Kroaten Mesaric chauffiert wurde.“
    „Haben eigentlich die Befragungen der anderen Frauen etwas ergeben?“, unterbrach Bergmann Schäfers Ausführungen.
    „Nichts, was uns eine Spur zum Täter liefert … aber das haben Sie selbst in den Bericht geschrieben … also, Mesaric und Müller: Ein fremder Wagen versperrt die Straße, eine scheinbare Panne, die der Täter nutzt, um in die Limousine zu gelangen. Er betäubt Mesaric sofort, verspricht Müller, dass ihr nichts passiert, betäubt sie ebenfalls, wahrscheinlich mit einer Ätherverbindung, geht ins Haus, narkotisiert Born mit einem Mittel, das für Operationen verwendet wird. Anschließend gießt er Born Phosphorsäure über den Kopf, verlässt das Haus, fährt in eine abgelegene Gegend und lässt Mesaric und Müller frei, die sich beide kurz darauf absetzen. Auf der Suche nach Feinden stoßen wir vorerst auf einen ehemaligen Studenten und einen verwirrten Professor, die aber nach den aktuellen Erkenntnissen nichts mit dem Mord zu tun haben können.
    6. Juli: Erwin Schröck meldet, dass er einen Einbrecher überrascht und mit einem Schuss vertrieben hat. In der Wohnung finden wir Spuren von Phosphorsäure, die Täterbeschreibung deckt sich mit der von Kanika Müller. Da Schröck eigentlich später nach Hause gekommen wäre, gehen wir auch hier davon aus, dass der Täter ihn über längere Zeit beobachtet hat. Zwischen Born und Schröck gibt es nur eine sehr lose Verbindung über ein Unternehmen, an dem sie beide Anteile haben.

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