Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Jugendzentrum und die Sommerkurse, die heute Morgen angefangen haben.«
Mia nickte und wartete darauf, dass er ging. Als er stehen blieb, sah sie ihm direkt in die Augen. Blitzartig erinnerte sie sich, wie sie nackt in seinen Armen gelegen hatte. Ihr Körper lehnte sich tatsächlich unwillkürlich vor, als sehnte er sich nach seiner Berührung, einer Umarmung …
Das war lächerlich. So was brauchte sie überhaupt nicht. Aber … nein, nein, nein, nein. Dann schüttelte sie sich, richtete sich auf und gab ihm den Weg frei.
Seine ganze Haltung strahlte entschlossene Männlichkeit aus, aber Mia hielt den Atem an, weil sie den Eindruck hatte, er wartete auf ein Zeichen von ihr.
Die Luft zwischen ihnen knisterte geradezu. Ließ nach und knisterte dann von Neuem.
»Du solltest ihm einen Kuss geben«, warf Hope hilfsbereit ein. »Typen mögen so was.«
Kevin sah Mia an, und sie hätte schwören können, dass in seinen Augen der Schalk blitzte.
»Macht ihr das nicht?«, fragte Hope.
Kevin schien nachzudenken, ob er darauf eine Antwort geben sollte. »Ich weiß nicht, woher du deine Einschätzung von Männern hast, aber manche Typen …«
»… stammen tatsächlich von einem anderen Planeten«, unterbrach Mia ihn trocken. »Eigentlich die meisten.«
Kevin warf ihr einen kurzen Blick zu. Dann wandte er sich wieder an Hope. »Man muss aber nicht immer tun, was Männern gefällt.«
»Aber vielleicht gefällt es mir auch«, gab Hope wenig überzeugend zurück.
Kevin strich Hope eine Haarsträhne hinters Ohr. »Du weißt, wo du mich finden kannst, wenn du irgendetwas brauchst.« Dann sah er Mia an. »Und du auch«, fügte er hinzu.
Damit trat er hinaus in den Regen.
»Der ist aber toll«, sagte Hope und sah ihm nach. »Für einen älteren Typen.«
Tja! Er war nun fort. Ob toll oder nicht.
Wie sie es gewollt hatte.
Keine Ahnung, warum sie das Geräusch der zufallenden Tür so unangenehm fand, so endgültig. Seufzend wandte sie sich wieder zum Telefon und lauschte, wie es an einem Ort zweitausend Meilen weit weg klingelte, in Tennessee, in einem kleinen Wohnwagen in einer anderen Welt.
6
S ugar meldete sich mit ihrer weichen Südstaatenstimme. »Hallo?«
Mia holte tief Luft und sagte: »Sugar, du errätst nie, wer hier gerade neben mir sitzt.«
Schweigen. Dann sagte sie: »Willst du mich verarschen?«
»Nö.« Mia lächelte Hope grimmig an und antwortete in dem lang gezogenen Nölton der Südstaaten, den sie seit sechzehn Jahren vermieden hatte. »Will dich nich’ verarschen.«
»Ach, Jesus, bist du immer noch da unten in Kalifornien?«
»Yep.«
»Na dann viel Spaß.«
»Ich dachte, du könntest herkommen und sie abholen …?«
»Oh, nein, nein, nein. Ich habe gerade diesen neuen Job angefangen und erst im September Urlaub. Ich will mir hier nichts verderben. Ich hole sie dann ab.«
Mias Blick fiel auf den Kalender an der Wand. »Jetzt haben wir Juni.«
»Genau.«
»Das ist nicht akzeptabel.«
»Hey, das kannst du ihr selbst sagen. Sie ist es schließlich, die von zu Hause weggerannt ist. Zum sechsten Mal in diesem Jahr. Sagt, dass sie hier keiner versteht. Behauptet,
dass sich keiner um sie kümmert. Na, das stimmt. Niemand versteht ihr Bedürfnis, die Schule zu schwänzen oder wie das Make-up von dem Regal im Drugstore in ihre Handtasche gelangt ist.«
Mia sah Hope an. »Sie hat also Schwierigkeiten?«
Hope wandte den Blick ab.
Sugar seufzte tief. »Das kannst du laut sagen. Die hat sie hinten und vorne. Da beißt die Maus keinen Faden ab.«
»Du musst sie abholen.«
»Äh … also, weißt du, wir beide stehen uns nicht gerade nahe, aber du könntest mir einen kleinen Gefallen tun.«
Mia presste die Lippen aufeinander, denn sie ahnte bereits, was nun kam.
»Ich weiß, dass du uns hier unten nicht vermisst.«
Jetzt trug sie dick auf. Nett.
»Aber ich habe das Mädchen ganz allein großgezogen, mit einem einzigen Einkommen. Das ist ganz schön schwer, weißt du. Ich meine, ich könnte sowieso nicht vor dem Wochenende da sein … Und glaub mir, das Kind braucht ein gutes Vorbild. Jemanden, der es im Leben geschafft hat, jemanden, der ihr den Weg weist, wie man Erfolg im Leben hat, wie man alles kriegt, was man will, ohne zu klauen. Verstehst du?«
»Ich arbeite ganztags, Sugar.«
»Genau. Du arbeitest dir die Knochen wund und kommst gerade eben zurecht.«
Mia drehte sich langsam und sehr frustriert herum. Dann sah sie Hope, die hinter ihr stand. Ihr Gesicht war verschlossen und
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