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Der beste Karlsson der Welt

Der beste Karlsson der Welt

Titel: Der beste Karlsson der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Schlafzimmertür zur anderen zu laufen und das Geschnarche miteinander zu vergleichen.
    «Der beste Schnarchforscher der Welt, rate, wer das ist», sagte er begeistert, und dann machte er Lillebror vor, wie Onkel Julius und Fräulein Bock schnarchten.
    «Grr-pü-pü-pü, so klingt es beim Märchenonkel. Aber der Hausbock, die schnarcht so: Grr-asch, grr-asch!»
    Dann hatte Karlsson einen anderen Einfall. Er hatte noch immer eine Menge Bonbons übrig, obgleich er Lillebror auch einen gegeben und selbst zehn gegessen hatte, und nun müsse er die Tüte irgendwo hinterlegen, um die Hände frei zu haben, sagte er, wenn sie jetzt anfangen sollten, alles mögliche zu unternehmen. Und zwar müsse es ein unbedingt sicherer Ort sein.
    «Hier kommen ja nämlich Diebe her», sagte er. «Gibt es in diesem Haus einen Geldschrank?»
    Lillebror antwortete, wenn es einen gäbe, so hätte er vor allen Dingen Karlsson darin eingesperrt, aber leider gäbe es keinen.
    Karlsson überlegte eine Weile.
    «Ich leg’ die Tüte zum Märchenonkel hinein», sagte er. «Wenn nämlich die Diebe dieses Grrr-pü-pü-pü hören, dann denken sie, es ist ein Tiger, und trauen sich nicht rein.»
    Er machte behutsam die Tür zum Schlafzimmer auf, das Grrr-pü-pü-pü war jetzt noch lauter zu hören. Karlsson kicherte glücklich und verschwand mit der Tüte nach drinnen. Lillebror blieb stehen und wartete.
    Nach einer Weile kam Karlsson wieder heraus. Ohne Tüte. Aber mit Onkel Julius’ Zähnen in der Faust.

    «Aber Karlsson», sagte Lillebror, «warum hast du die mitgenommen?»
    «Du denkst doch nicht etwa, ich gebe meine Bonbons bei jemand in Verwahrung, der Zähne hat», sagte Karlsson. «Nimm an, der Märchenonkel wacht heute nacht auf und sieht die Tüte! Wenn er dann die Zähne bei der Hand hat, dann fängt er an, ohne Aufhören Bonbons zu kauen. Nun aber hat er sie zufällig nicht bei der Hand.»
    «Das würde Onkel Julius nie tun», versicherte Lillebror. «Er würde nicht einen einzigen Bonbon nehmen, der ihm nicht gehört.»
    «Du Dummkopf, er kann ja denken, sie sind von irgendeiner Fee aus dem Märchen, die dringewesen ist und ihm die Tüte geschenkt hat», sagte Karlsson.
    «Das kann er doch nicht denken, wo er sie selbst gekauft hat», wandte Lillebror ein, aber Karlsson wollte nichts davon hören.
    «Außerdem brauche ich diese Zähne», sagte er. Er brauche auch eine starke Leine, erklärte er, und Lillebror schlich sich in die Küche und holte eine Wäscheleine aus dem Besenschrank.
    «Wozu soll die sein?» erkundigte sich Lillebror.
    «Ich will eine Diebesfalle machen», erwiderte Karlsson. «Eine unheimliche, fürchterliche, todbringende Diebesfalle!»
    Und er zeigte auch mit der Hand, wo er sie anbringen wollte - dort vor dem schmalen Flur, der unter einem offenen Bogen in die Diele überging.
    «Genau hier», sagte Karlsson.
    An jeder Seite von dem Türbogen zwischen Flur und Diele stand ein kräftiger Stuhl, und nun machte Karlsson eine ebenso einfache wie pfiffige Diebesfalle, indem er die Leine ziemlich niedrig — fast unten am Fußboden — quer über die Öffnung spannte und sie ordentlich an den dicken Beinen der beiden Stühle befestigte. Wer auch immer im Dunkeln durch den Flur in die Diele ging, mußte über die Leine stolpern, das war sicher.
    Lillebror dachte daran, wie Fille und Rulle im Jahr zuvor bei ihnen eingebrochen hatten, um zu stehlen. Es geschah ihnen wahrhaftig ganz recht, wenn sie diesmal über die Leine stolperten. Lillebror lachte leise in sich hinein, und dann fiel ihm etwas ein, worüber er sich nicht mehr zu freuen schien.
    «Ich bin wahrscheinlich ganz unnötig ängstlich gewesen», sagte er. «Bimbo bellt ja bestimmt so doll, daß das ganze Haus aufwacht, und dann verduften sie von selber, Fille und Rulle.»
    Karlsson starrte ihn an, als hätte er nicht richtig gehört.
    «Und dann», sagte er streng, «dann habe ich die Diebesfalle ganz umsonst gemacht. Und du denkst, das lasse ich mir gefallen, das denkst du? Nee, der Hund muß weg, und zwar auf der Stelle.»
    Lillebror wurde richtig böse. «Was meinst du denn damit? Wo soll ich denn mit ihm hin? Was denkst du dir eigentlich?»
    Da sagte Karlsson, Bimbo könne oben bei ihm schlafen. Er könne dort auf der Küchenbank liegen und ganz wunderbar schlummern, während er, Karlsson, mit dem Schabernacken zu tun habe. Und wenn Bimbo morgen früh aufstehe, dann solle er bis an die Knie in Hackfleisch waten, versprach Karlsson, wenn Lillebror nur Vernunft

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