Der beste Sex aller Zeiten
Ordinäres («Ja, blas mir einen, du geiles Stück!»), und der Absolut-Abtörner: ihr die Hand auf den Kopf zu legen und den Rhythmus vorzugeben. Damit hat er sich diese Gunstbezeigung für immer verscherzt.
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CUNNILINGUS |
Von Maulhelden und Pelzburgern
An sich ist eine flinke Zunge eine feine Sache, findet Catherine. Trotzdem ziert sie sich manchmal.
Wussten Sie, dass nichts Frauen so schnell und zuverlässig zum Kommen bringt wie Cunnilingus (aus dem
Lateinischen von «cunnus»
= Scham und «lingere»
=
lecken)? Durchschnittlich nur 7 Minuten braucht sie da, hat die Forschung eruiert, im Gegensatz zur Handarbeit (10 Minuten) und zum Verkehr (12 Minuten – falls sie’s dabei überhaupt schafft). Auch ich kenne kaum etwas Schöneres. Denn nichts ist so zart und weich und süß wie eine Zunge, wie sein Atem und seine Lippen an meiner delikatesten Stelle, und genauso fühlt sich dieser Höhepunkt an. Aber auch ohne Orgasmus: Sein Mund zwischen meinen Tieflippen ist der Luxus-Express unter den Vorspielen – macht mich selbst bei akut toter Hose im Nu gierig auf alles, was da noch kommen mag …
Die meisten Männer verwöhnen eine Frau da gerne (falls sie nicht zehn Meter gegen den Wind riecht oder er sich den Zugang freiharken muss durch wild wucherndes Gestrüpp, das sich um Zunge und Zähne wickelt). Jedoch: Die meisten Empfängerinnen – so auch ich – können’s nicht immer vorbehaltlos genießen. Allzu oft stehen wir uns da selber im Weg: Sobald sich sein Kopf südwärts bewegt, fängt das Hirn an zu rattern. Check: letzte Waschung heute morgen. Hilfe! Hoffentlich miefe ich jetzt nicht wie’n alter Fischkutter! Oder schmecke nach Harzer Rolle!
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Gehemmt sind wir bisweilen auch bei Helligkeit. Weil wir unser Gekröse da unten nicht gerade attraktiv finden oder uns ausgeliefert vorkommen wie beim Frauenarzt oder vergessen haben, die Bikinizone nachzurasieren.
Manche fragen sich sogar insgeheim, ob ihre Vulva nicht vielleicht hässlicher ist als die anderer Frauen («wie ’ne gammlige Schleimschnecke», sagt meine Freundin
Bettina), und kneifen dann die Schenkel zusammen, sobald der Spielgefährte beim Sonntagmittag-Akt unter die Gürtellinie wandert.
Doch vor allem in punkto Eigengeruch sind Frauen extrem selbstkritisch. Nicht nur, weil uns zahllose Witze über das Muschi-Bukett (à la «Was ist eine auf den Kopf gestellte Blondine? Eine Brünette mit Mundgeruch!») ein hohes Miefpotenzial suggerieren und so zu einem
Komplex beitragen, den wir seit der Pubertät mit uns herumschleppen. Sondern auch, weil unsere Nase
–
wissenschaftlich erwiesen! – wesentlich sensibler ist als die des Mannes. So stinkt uns leicht etwas, was seinen Zinken noch lange nicht stört. Oder sogar anmacht. Denn das Scheidensekret enthält sexuelle Lockstoffe,
«Pheromone». Und die sollen ja nicht uns selber anturnen, sondern unser Gegenüber. Darum gibt es auch Frauen, die Cunnilingus deshalb nicht schätzen, weil sie ihren Süßen hinterher noch küssen wollen! Außerdem wissen gewiefte Puscheltaucher, dass es, wenn es denn mal muffelt, das meist nur im Eingangsbereich tut. Es verschwindet, sobald er sich eingeleckt hat oder wenn er vorher manuell ihre Säfte zum Fließen gebracht hat. Merksprüchlein: «Erst per Hand erregen – dann erst Mund anlegen!»
Trotzdem: Für Frauen ist es nicht leicht nachvollziehbar, wie’s jemand behagen könnte, Mund und Nase länger als drei Minuten in etwas zu stecken, das feuchtwarm und haarig ist, mit wachsender Erregung immer schleimiger 72
wird, oft auch noch eigentümlich bis abartig riecht und uns selber mehr an einen Fisch mit Afro-Look erinnert. Und das Ganze womöglich auch noch unter stickig-heißen Daunen (wegen optischer Vorbehalte unsererseits) und in zerknautschter Position (wegen des hinteren Bettendes).
Nackensteife, Zungenkoller, Mundstarrkrampf drohen.
Dass dieser Liebesdienst nicht immer das reinste Zuckerlecken für den Mann ist, legen auch wenig
schmeichelhafte Stammtisch-Umschreibungen wie «Pilz mit Sauce», «Unterbodenwäsche», «Pelzburger» nahe. So meinen wir, ihn erlösen zu müssen, wenn er da unten lange zugange ist, zumal viele Frauen ein ziemliches Problem damit haben, sich «bedienen» zu lassen. Einige befürchten sogar, er könnte erwarten, dass sie ihm hinterher Entsprechendes angedeihen lassen – und damit haben sie ja nicht ganz Unrecht, oder? Drum bleibt so manche mit unüberwindbarer Penis-im-Mund-Aversion lieber
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