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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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kopfgesteuert. Das jedenfalls war mein Eindruck.«
    » Hast du sie schon befragen können?«
    » Ja. Sie hat ihren Sohn als Künstler mit ausgeprägten Zielen bezeichnet, der keinerlei Skrupel gekannt habe, wenn es darum gegangen sei, diese Ziele zu erreichen.«
    » Kein gutes Zeugnis, das die Mutter ihrem Sohn da ausstellt.«
    » Exakt.«
    » Warum hatte er bei dieser Persönlichkeitsstruktur dann mit seiner Malerei nicht mehr Erfolg?«
    » Weil er, nach Meinung seiner Mutter, nicht gut genug gewesen ist, nicht mutig und vor allem nicht innovativ.«
    » Wer so eine Mutter hat, braucht keine Feinde«, murmelte Bert.
    » Sie erschien mir nicht kalt«, rückte Birger das Bild zurecht. » Auch nicht bösartig oder ungerecht. Eher … abgeklärt. Wahrscheinlich macht erst eine Distanz, wie die beiden sie hatten, eine so gnadenlos unverstellte Sichtweise aufeinander möglich. Welchen Eindruck hattet ihr denn von Thorsten Uhland?«
    Bert erinnerte sich an die Gespräche mit dem Maler.
    » Rick mochte ihn nicht«, sagte er.
    » Und du?«
    » Ich habe ihn als selbstbewusst und organisiert empfunden. Er scheint ein loyaler, zuverlässiger Freund gewesen zu sein. Als Künstler war er rigoros. Er war der Meinung, man dürfe Ruben Helmbach, den er für ein Genie hielt, nicht mit normalen Maßstäben messen.«
    » Und seine Taten nicht verurteilen?«
    » Darauf lief es hinaus.«
    In diesem Moment betrat Rick Berts Büro. Er war damit beschäftigt gewesen, die ersten Hinweise zu sichten, die eingegangen waren, nachdem sie die Suchmeldung ins Internet gestellt hatten.
    » Hör zu, Birger«, sagte Bert und aktivierte die Lautsprechfunktion. » Wir führen das Gespräch zu dritt fort.«
    » Hallo, Rick«, sagte Birger.
    » Hi Birger.«
    » Also dann«, sagte Bert. » Es kann weitergehen.«
    *
    Ilka saß auf dem Sofa in Martens Arbeitszimmer und schaute zum Fenster, hinter dem ein grauer, schmutziger Wintermorgen ohne sie stattfand.
    Als gäbe es mich schon gar nicht mehr, dachte sie.
    Und im Grunde war es auch so. Das, was sie ausgemacht hatte, was Lara ihre Persönlichkeit nannte, ihr eigenes Selbst, das hatte sie in dem Haus zurückgelassen, in dem Rubens Bilder aufbewahrt wurden. Sie hatte es verloren wie ihr Handy, das sie auch nicht mehr fand.
    Das Handy brauchte sie nicht. Sie hatte nicht vor, irgendjemanden anzurufen. Und ihr Selbst …
    Was ist mit Jette und Merle?, mischte eine Stimme in ihrem Kopf sich ungebeten in ihre Gedanken. Mit Mina?
    Was ist mit Mike?
    Bringst du es wirklich fertig, alle zurückzulassen? Tante Marei, Onkel Knut und die Zwillinge?
    Deine Mutter?
    Mama …
    Ilka hoffte, es ging ihr gut.
    Ihr Blick fiel direkt auf das Haus gegenüber, und was sie dort sah, erinnerte sie an den Hitchcock-Klassiker Das Fenster zum Hof. Keine fünfzehn Meter entfernt spielten sich Szenen des Alltags ab, und sie konnte, wenn sie wollte, Zuschauerin sein.
    Ein Paar, das zu Mittag aß. Ein kleiner Junge, der einen Papierflieger durchs Zimmer segeln ließ. Eine junge Frau, die telefonierte. Ein alter Mann, der auf der Fensterbank seine Katze fütterte.
    Im Film wurde die Idylle durch einen brutalen Mord zerstört.
    Ilka zuckte zusammen. Für einen Moment hatte sie vergessen, dass sie einen Menschen getötet hatte.
    Notwehr, hatte Jette es genannt, und anfangs war es das auch gewesen. Doch dann war Ilka aus dem Haus geflohen. Hatte Stunden in Jettes Auto verbracht. Erstarrt. Unfähig, sich zu bewegen oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
    Sie hatte sich an Rubens Sturz erinnert. Damals.
    Flashbacks.
    Wann war sie nach Hause gekommen? Es musste gegen zehn gewesen sein. Und wieder hatte sie wertvolle Zeit verstreichen lassen, weil sie nicht klar sagen konnte, in welchem Zustand Thorsten zurückgeblieben war.
    Sie hätte sich vergewissern müssen.
    An Ort und Stelle.
    Dass sie es nicht getan hatte, konnte sie sich nicht vergeben. Vielleicht hätte ein Arzt Thorsten zurückholen können. Vielleicht.
    » Ilka?«
    Martens Stimme.
    Sie wollte ihn anschauen. Ihm ein kleines Lächeln schenken. Aber ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie konnte nur weiter auf das Haus gegenüber blicken und auf die Menschen, die sich in ihm bewegten.
    Das Kind zerriss den Flieger. Die junge Frau telefonierte immer noch.
    Thorsten war tot, und das Leben ging weiter.
    *
    Nachdem Bert Rick ins Bild gesetzt hatte, redeten sie zu dritt weiter.
    » Hier trudeln die ersten Hinweise ein«, berichtete Rick. » Leider nur das Übliche.«
    » Man hat Ilka

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