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Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Titel: Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Spurrier
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erheblich mehr, als Sie wert sind.«
    Erwischt .
    »Nein, ich …«
    »Sie denken, Karl sei in all das verstrickt? Ist es so?«
    Bis zu den Eiern, Herzchen.
    »Ich weiß es nicht.« Shaper versuchte, seine Gedanken neu zu formieren, die der Vorschlaghammer ihres Spotts auseinandergesprengt hatte. »Was glauben Sie?«
    Sandra überlegte lange. In ihren Augen schimmerte immer noch dieser verhaltene Funken Abscheu. »Vielleicht. Aber ich bezweifle es. Er war ein kranker kleiner Wicht, das ist alles.«
    »Er hat jemanden umgebracht.«
    »Oh bitte . Er hat einen Idioten geschlagen, dem das Herz stehen geblieben ist. Ich würde ihm nicht genug Verstand für etwas … Aufwendigeres zugestehen.« Sie rieb sich die Hände, wie um sie unter Wasser zu waschen. »Karl Devon war ein Kriecher. Ein Spanner. Ein nervöser kleiner Penner, der reagiert, ohne nachzudenken. Er zerstört Dinge nicht, Mr. Shaper, er nimmt sie einem.«
    »Und … weiter? Hat er … Sie mit Fossey beobachtet? Hat er vielleicht gepetzt?«
    Sandra schüttelte den Kopf, als wäre sie ungeduldig, und Shaper kam der Gedanke, dass sie auf ihre forsche, verhaltene Weise versuchte, ihm etwas mitzuteilen – oder ihn zumindest zu einer Enthüllung hinzulenken, die sie selbst nicht auszusprechen wagte.
    »Nein.«
    »Hat er vielleicht gesehen, wie Sie mit ihm geschlafen haben?«
    »Nein.« Ihre Verärgerung steigerte sich und ließ mit jedem Augenblick ihr Vertrauen in seine schwächelnde Intuition sinken.
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Weil ich mit niemandem geschlafen habe, Mr. Shaper. Ich war fünfzehn, verstehen Sie? Und kein Flittchen.«
    »Aber …« Versuch’s noch mal . »Ist es deshalb in die Brüche gegangen? Ihr Verhältnis mit Fossey? Weil Sie ihn nicht ranlassen wollten?«
    Die Empörung darüber dampfte geradezu aus ihr hervor und überschattete die vermutlich hässliche Wahrheit, zu der sie ihn so umständlich hinzuführen versuchte. »Das geht Sie nichts an!«
    »Ich dachte nur, weil … Sie haben gesagt, es hat nicht lange gedauert – mit Ihnen und ihm. Und er wäre nicht der erste Kerl, der ein Schulmädchen fallen lässt, weil es nicht die Beine breitmachen will …«
    Shaper dachte, sie würde vielleicht davonstürmen oder ihn sogar schlagen. Doch stattdessen sprühten die frostigen Flammen in ihren Augen Funken, und sie wackelte nur belehrend mit einem Finger, die Lippen blutleer. »So ist es nicht abgelaufen.«
    »Wie dann?«
    »Mein Vater ist eingeschritten.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, Sie hätten nie mit ihm über …«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe! Er … hat es einfach herausgefunden.«
    Shaper hielt den Mund. Er erkannte nur allzu gut, dass er sie in irrwitzige Anspannung versetzt hatte und lediglich zu warten brauchte, dass sich Sandra alles von der Seele redete.
    »Es gab … Es ist etwas passiert. Fossey wurde wütend darüber, und wir hatten einen Streit. Er wurde … gewalttätig.« Sie wandte den Blick ab. »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass er kein netter Mensch war.« Sandra lief auf und ab wie ein dampfbetriebener Tiger, dann hielt sie plötzlich inne und zwang sich zu einer Ruhe, die sich wie ein Schleier über ihre Züge senkte. Beinahewäre Shapers Mund angesichts der Verwandlung aufgeklappt. Über ihrem Kopf waren halluzinogene Funken erstarrt.
    »Dad hat mich gerettet«, erklärte sie mit perverser Gelassenheit. »Er hat den Lärm gehört und kam reingestürzt. Er hat Fossey rausgeworfen.«
    Damit schlang sie die Arme um sich, lehnte sich an die Wand und wartete.
    Sie hat dir alles gegeben, was du brauchst, du Idiot. Denk nach!
    Sein Gehirn raste. Irgendwie war ihm entgangen, welchen Wahrheitsbrocken diese zerbrochene, reparierte, seltsame Frau nicht aussprechen konnte.
    »Sie … Sie haben gesagt, es ist etwas passiert. Etwas, das Fossey wütend gemacht hat. Hatte das mit Karl zu tun?«
    Sandra zitterte, die Augen groß wie die eines Pferdes. Ihre Lippen bebten, als gäbe es keine Worte, die zu beschreiben vermochten, wie dämlich Shaper sein musste, um es nicht zu kapieren, und wie sehr sie ihn dafür verachtete.
    Und endlich – wie immer verspätet – spie sein Gehirn mit einem hässlichen Aha! eine unerfreuliche Gedankenkette aus.
    Sie ist jetzt dreißig.
    Damals war sie fünfzehn   …
    »Wie … äh … wie alt ist Freddie, Sandra?«
    Sie wollte es flüstern – etwas über vierzehn natürlich –, aber die Stimme versagte ihr den Dienst. Stattdessen übertrug sie die Worte mit

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