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Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Titel: Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Spurrier
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oder?
    Karl hat Sandra vergewaltigt, dann hat Fossey die Fäuste sprechen lassen, als er herausfand, dass sie schwanger war.
    Richtig?
    Zwei Straßen entfernt parkte er ein, mied den offiziellen Parkplatz mit seiner Unzahl von Kameras und Personal und lief den Rest des Weges langsam, wobei sich mit jedem Schritt die Mühlen seines Denkapparats weiterdrehten.
    Wer also hat auf dem Stuhl gesessen? Und wie zum Geier passt Tommy Boyle ins Bild? Und was hat es mit alldem Chakren-Scheiß auf sich? Und   … und   … und   …
    Beinah hätte er sich mit den Händen auf die Schläfen geschlagen – zu viele Variablen, zu viele Kopfschmerzen. Und am schlimmsten fand er den grausamen Verdacht, dass sich in seinem Schädel bereits eine Lösung verbarg, verschleiert von zu viel irrelevantem Kram und zu vielen Schichten seiner eigenwilligen, grimmigen Krankheit.
    Die Gestalt mit den farbigen Kreisen entlang des Rückgrats. Der Spalt zwischen den Vorhängen.
    Das blaue Gesicht.
    Das   …
    Eine schaufelgroße Hand rammte ihn heftig gegen eine Mauer.
    Viel zu langsam kämpfte er sich blinzelnd aus seinem Gedankensumpf hoch, und bevor er überhaupt zu einer Reaktion ansetzen konnte, hatte er einen Ellbogen an der Kehle, und eine mit blauen Flecken übersäte Visage füllte seinen Sichtbereich aus. Einen Moment lang glaubte er, ausgeraubt zu werden, und ein Funke alter Entrüstung, strotzend vor der Arroganz eines Raubtiers, schoss hinter den verschlossenen Türen seiner Erinnerungen hervor. Mich ausrauben? Die Corams werden dir die Augen aus deinem Schädel löffeln, du kleiner Scheißer! Weißt du nicht, wer ich bin?
    Allerdings war die Stimme seit fünf Jahren veraltet, und er wurde nicht ausgeraubt.
    »Hallo, Daniel«, sagte Pimmelbirne, das Gesicht ein Spielplatz blauer und schwarzer Tupfen. Sein Arm presste gegen Shapers Kehlkopf. »Ist schön, dich wiedersehen.«
    Shaper versuchte, etwas zu erwidern, schluckte krampfhaft, brachte jedoch nur ein ersticktes Glg! hervor. Vorsichtshalberwollte er die Arme heben, aber kaum hatte er sich gerührt, verstärkte sich der Druck.
    »Du nicht dich bewegst, ja?«
    Ganz wie du willst, Boss.
    Zum ersten Mal seit dem Aussteigen aus dem Van betrachtete Shaper seine Umgebung. Sein Blick zuckte eine ruhige Seitenstraße entlang. Die schiefergrauen Mauern der Polizeistation befanden sich verlockend nah. Er fragte sich, ob sein Angreifer mit dem verbeulten Gesicht überhaupt wusste, worum es sich bei dem Gebäude handelte, dann gelangte er zu dem Schluss, dass es eigentlich keine Rolle spielte. Sofern nicht ein gelangweilter Bulle zufällig während einer Verschnaufpause von der Verbrechensbekämpfung aus dem oberen Stockwerk herabschaute, würde aus dieser Richtung keine Hilfe kommen.
    Als hätte er die Resignation des Gefangenen gespürt, stieg ein zweiter Mann aus einem nahen Auto – einer weiteren Schrottkarre, wie Shaper auffiel, der sich ärgerte, dass er nicht auf etwaige Verfolger geachtet hatte – und begann, grinsend seine Jacke abzutasten.
    Hi, Wollmütze.
    »Na so was, na so was, na so was«, sagte der kleine Mann, grinste dabei ungebrochen und stank ungesund aus dem Mund. »Schon komisch, dass wir ausgerechnet dir über den Weg laufen …«
    » Hrnh .«
    »Mr. Vicar hat uns gebeten, uns mal mit dir zu unterhalten. Er will wissen, wie der Stand der Dinge ist. Du hast lang genug Zeit gehabt, findet er.«
    » Knnt .«
    »Lass ein bisschen lockerer, ja, Mik?«
    Der Ellbogen zog sich eine Spur zurück. Pimmelbirnes bunte Fresse neigte sich über Shaper und begutachtete den Berührungspunkt. »Ist genug locker. Er kann’s reden.«
    Er kann’s bestenfalls röcheln, Kumpel.
    »Sd hr mr flgt?«, brabbelte Shaper keuchend.
    »Wir dich können finden überall «, erwiderte Pimmelbirne knurrend, der sich allmählich für die Rolle des Einschüchterers zu erwärmen schien. »Können wir dich finden wie Geister. Merkst du nie, dass wir sind da!«
    Shaper verpasste die Gelegenheit, beeindruckt dreinzuschauen – er war zu beschäftigt damit, zu röcheln. Wollmütze warf seinem Partner einen kritischen Blick zu und schlug vor: »Ich übernehm’ das Reden, in Ordnung?« Dann stieß er dem Gefangenen einen Finger in die Brust.
    »Also, was gibt’s Neues, Danny-Boy? Wo steckt Boyle, hä? Du hast Ergebnisse versprochen.«
    »Ig hb nht … nht …« Er ließ seine Lider flattern, zeigte seine unmittelbar bevorstehende Bewusstlosigkeit an.
    Und der Oscar geht an   …
    »Lass lockerer,

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