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Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Titel: Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Spurrier
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draufgegangen. Und vorzuweisen haben wir dafür gar nichts.« Mit einer dramatisch entschuldigenden Geste präsentierte er die Handflächen. »So geht das einfach nicht.«
    Neben ihm begann einer der Handlanger, unverhohlen eineglänzende kleine Pistole zu überprüfen. Shaper ließ die Drohung an sich abperlen und musste den Drang niederringen, lauthals zu lachen. Nichts davon spielte eine Rolle, und er legte den Kopf in den Nacken, um den Regen zu genießen, während er in Richtung von Fosseys Leichnam deutete.
    »Der Auftrag ist erledigt«, sagte er. »Ihr lächerlichen, beschissenen Idioten.«
    Die Zwillinge wechselten einen ausdruckslosen Blick.
    »Ich mein’s ernst. Ihr habt euren Mann. Seht ihn euch an.«
    Dave stupste die Bestie mit einem Fuß und betrachtete das zerschmetterte Gesicht. »Den kenn ich nicht.«
    Shaper ließ den Blick sorgsam von Fossey abgewendet und beobachtete stattdessen Mary, die vor sich hin zitterte. Er sehnte sich danach, die Arme nach ihr auszustrecken, doch in ihrer Miene lag etwas – ein anhaltender Ansatz von Frostigkeit –, das ihn davon abhielt.
    »Sein Name ist Matthew Foster«, erklärte er mit einem Seufzen. »War früher Dealer in Camden. Am Tag, als euer Dad gestorben ist, war dieser durchgeknallte Pisser einer der Typen, die er und Tommy Boyle besucht haben. ›Das Gebiet gehört jetzt uns‹ und all so was. Sie haben ihn aufgemischt.«
    Die Zwillinge lauschten ihm mit identischen Gesichtsausdrücken, einer Mischung aus Interesse und Zweifeln. Phyll brach daraus aus, um dem Troll mit der Pistole ein Zeichen zu geben. Warte .
    Der Handlanger steckte das Schießeisen ein und trat zurück.
    »Ich weiß zwar nicht genau, was passiert ist«, fuhr Shaper schulterzuckend fort, »aber ich vermute, der gute Fossey hat Anstoß an der Tracht Prügel genommen. Er hatte damals gerade eine … ziemlich bizarre Scheiße durchgemacht, der arme Tropf. Er sah die Welt auf andere Weise.«
    Der schreiende Mann auf dem Stuhl , erinnerte er sich. Die leiernden Gestalten, die seinen Geist gebrochen haben  …
    »Meiner Einschätzung nach ist er Tommy Boyle nach Hausegefolgt. Er hat ihn umgebracht und die Leiche versteckt. Nur hat er sie zuvor zerstückelt und eine Hand für künftige Verwendungszwecke aufgehoben.«
    Shaper nickte in Richtung der übel mitgenommenen Kerze, die unbeachtet neben der Fahrbahn lag. Er spürte, wie Mary kurz aufschaute, um die Geste zu beobachten, bevor sie wieder ins Leere starrte. Phyllis zeigte sich weit weniger gebannt und blickte nur finster drein, während Dave den Körper erneut stupste, als könnte er in der Beschaffenheit des malträtierten Fleisches eine Bestätigung für die Geschichte finden.
    »Danach verschwand Fossey lange von der Bildfläche. Zwangseinweisung. Hatte nichts mit Boyle oder dergleichen zu tun, sondern nur damit, dass er vollkommen irre war. Oh, und ihre Ma« – er zeigte beiläufig auf Mary und hoffte, ihr damit eine Reaktion zu entlocken – »hat so lange sie konnte dafür gesorgt, dass der Kerl weggesperrt blieb.«
    »Miststück«, murmelte Mary, kurzzeitig belebt.
    Ein Fortschritt.
    Die Corams erübrigten einen wenig interessierten Blick für sie und zuckten im Einklang mit den Schultern. »Und?«
    »Und irgendwann kommt unser Freund aus der Klapsmühle raus, und nach einigen Jahren zettelt er eine echt widerliche Kacke an. Das ist der aktuelle Stand der Dinge.«
    »Diese Touristen-Sache aus dem Fernsehen?«
    »M-hm.«
    » Das ist dein Psychokiller?«
    »Ja. Aber er ist euer Psychokiller.«
    Phyllis schüttelte den Kopf. »Das kauf ich dir nicht ab. Du redest gequirlte Scheiße.«
    Shaper fühlte sich zu müde, um pampig zu werden. »Passt auf, irgendwann im Verlauf der Geschichte hat Fossey einem … einem Bekannten erzählt, wo er Tommy Boyle verscharrt hatte. Wahrscheinlich in codierten Briefen aus seiner Gummizelle – wer weiß? Jedenfalls hat sich der Kerl, dem er es gesteckt hat« –ein weiteres Nicken zu Mary, ein weiteres synchrones Köpfedrehen der Zwillinge – »und der ihr Bruder ist, bemüßigt gefühlt, die Leiche auszubuddeln und abzufackeln. Zusammen mit sämtlichen Briefen, Unterlagen, Fosseys Wohnung, mit allem . Er dachte, er würde ihm damit helfen, der arme Trottel. Er war hoffnungslos in den zermatschten Kadaver dort verliebt und hat dafür mit dem Verlust seiner Augen bezahlt.«
    »Der Typ ist tot«, brummte Dave, taktvoll wie ein Ziegelstein. Er deutete mit einem Daumen zum Auto. »Kam im

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