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Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition)

Titel: Der Biss der Schlange: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Spurrier
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der Regen lebendig war – er fiel nicht, sondern zirkulierte. Jeder Tropfen glich einer hungrigen Fliege. Als seine letzten Reserven zur Neige gingen und seine Lungen gequält heulten, schirmte er das Gesicht gegen den Schwarm ab und erblickte – endlich –, wonach er gesucht hatte.
    Die Käferschale. Ein glänzend beschichteter Schemen im Schatten eines Gebüschs, der Augen wie feurige Kugeln öffnete.
    Schwarzer Mercedes. Getönte Scheiben. Subtil.
    Die verfluchten Corams.
    Bring es zu Ende!
    Stolpernd kam er im Lichtkegel der Scheinwerfer zum Stehen und zwang seinen Körper, sich umzudrehen, um auf den Mörder zu zeigen, der den Abstand rasch verringerte.
    »Das ist er!«, schrie Shaper und beobachtete die Schatten im Auto. »Er ist derjenige, den ihr wollt!«
    Fossey blieb schlitternd in der Nähe stehen, tief geduckt, verunsichert im Licht. Shaper, zuversichtlich, dass es endlich vorbei war, wartete auf die Kavallerie.
    Kommt und holt ihn euch .
    Aber bei dem Auto rührte sich nichts. Niemand stieg aus. Jenseits des Lichtkreises vermeinte Shaper, Gestalten zu erkennen, die sich im Inneren des Fahrzeugs bewegten wie Haie durch Teer. Höhnisch grinsend.
    Die Mobiltelefone mit kleinen, roten, blinkenden Lichtern auf Aufnahme eingestellt.
    Sie genießen die Vorstellung   …
    »Ihr Dreckschweine …«, flüsterte er.
    Das Wort verhallte zu Stille, die nur vom Wispern des Nieselregens durchbrochen wurde. Und dann ertönte ein seltsames Klicken, das sich wie eine Heuschrecke anhörte, die zu singen versucht.
    Das Feuerzeug.
    Du hast das verfickte Feuerzeug vergessen.
    »Weißt du«, sagte Fossey mit unmöglich naher und grausam sanfter Stimme, »in Wirklichkeit habe ich niemanden getötet.«
    Shaper drehte sich um, weil er ihn ansehen wollte – und konnte es nicht.
    Was   …
    Mit der jähen Panik eines Mannes, dessen Körper einfach zu funktionieren aufgehört hat, dessen Muskeln aufgrund eines tiefenhypnotischen Befehls meuterten, überkam ihn eine grauenhafte Reglosigkeit. Hilflos beobachtete er, wie sich der im Scheinwerferlicht funkelnde Regen in seiner Handfläche sammelte, während er stumm und zähneknirschend gegen unsichtbare Fesseln ankämpfte.
    … ist denn jetzt los?
    Der Killer sickerte in sein Blickfeld, von den Scheinwerfern zu einem bloßen Umriss gezeichnet. Gesichtslos.
    Die Leichenkerze war angezündet.
    »Außer dem Mann mit der Machete«, fuhr Fossey fort. »Er ist definitiv gestorben. Aber immerhin hat er … Karl Dinge angetan. Er war ein böser Mensch. Davon bin ich überzeugt. Also ist das schon in Ordnung.« Die Kreatur legte den Kopf schief. »Oder?«
    Shaper tobte in seiner Kapsel der Bewegungsunfähigkeit und hämmerte auf den Leim in seinen Adern ein. Die klobige Masse der Kerze verströmte widerliches schwarzes Licht über seinen Kopf und zischte im Nieselregen, und da spürte er, dass sie vor allem anderen die Ursache für seine Fesselung darstellte.
    Lässt einen an Ort und Stelle erstarren. Öffnet jede Tür.
    Die Hand des Ruhms.
    Aber als die Krankheit Schweiß durch jede seiner Poren presste und Feuer in sein Herz pisste, begann er, sich vorzustellen, dass stattdessen sie  – seine eigene Krankheit, sein eigenes von Schuld geplagtes Ich – die wahre Kraft war, die ihn starr verharren ließ.
    Du machst das, Danny-Boy. Du tust dir das selbst an.
    » Und die Pflegerin«, murmelte Fossey und seufzte bei der plötzlichen Erinnerung. »Das war auch ich.« Sein Verhalten erinnerte Shapers tosenden Verstand an ein Kind, das ins Bett gepinkelt hat und sich philosophisch auf seine Bestrafung vorbereitet.
    Dave! Phyll! Ich weiß, dass ihr da drin seid!
    Helft mir!
    Fossey fuchtelte mit der Klinge herum. Dann hob er sie an, sodass Shaper sie deutlich sehen konnte, schließlich zuckte er wie ein Kind mit den Schultern. Er schniefte. »Egal. Ich hab bloß versucht zu helfen.«
    Helft mir, ihr Schweine!
    Der Killer, der von seinem stummen Flehen nichts mitbekam, drehte sich anmutig zur Seite, wobei das über das Profil streichende Licht seine Märtyrermiene verzerrte, und richtete das Messer auf Shapers Kehle. »Außerdem war sie früher mal eine Hure. Die Pflegerin. Hast du das gewusst? Das ist wie eine Fickmaschine.« Er nickte, als wolle er sich selbst überzeugen. »Eine Maschine kann man nicht ermorden. Das ist ja wohl offensichtlich. Nur richtige Menschen.«
    Etwas bimmelte hinter Shapers Augen.
    Eine aus verhassten Gefilden hervorgezerrte Erinnerung streifte ihren Kokon ab

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