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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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den ich hasse und verabscheue? Wie könnte ich ihm erlauben, mich zu berühren?«
    In ihrer Stimme schwang so viel Grauen mit, daß Lord Heywood fast gegen seinen Willen erschrak. Es war jetzt ein Ausdruck in ihrem Gesicht, der nicht gespielt war, und ihm wurde klar, daß sie echte Angst hatte, zu einer Ehe mit einem Mann gezwungen zu werden, den sie offensichtlich verabscheute. »Ich nehme an, Sie sind Waise. Aber haben Sie denn keine anderen Verwandten, die Ihnen helfen könnten?« fragte er.
    »Ich glaube nicht, daß sie willens wären, mich vor meinem Onkel zu verbergen.«
    »Wer ist Ihr Onkel?«
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen das zu sagen, und wenn Sie ein wirklicher Herr wären, würden Sie mich nicht bedrängen.«
    »Wenn ich einen halbwegs gesunden Menschenverstand hätte, würde ich Sie zwingen, mir die Wahrheit zu sagen. Dann würde ich auf der Stelle Ihren Onkel informieren, damit er herkommt und Sie abholt.«
    »Wollen Sie nicht statt dessen versuchen zu verstehen, wie verzweifelt ich bin?«
    »Ich werde versuchen, es zu verstehen, aber andererseits können Sie nicht hier bleiben.«
    »Aber wo soll ich hin?«
    »Ich werde mir eine Antwort auf diese Frage überlegen müssen«, sagte er. »In der Zwischenzeit schlage ich vor, daß Sie sich anziehen.« Er stand auf und merkte dabei, daß ihn Lalita nachdenklich betrachtete. »Worüber denken Sie nach?« fragte er.
    »Ich habe mich gerade gefragt, ob es nicht klüger von mir wäre, erst aufzustehen, wenn Sie mir versprochen haben, daß ich hier bleiben kann. Schließlich können Sie mich schlecht hinauswerfen, wenn ich nur mein Nachthemd anhabe.«
    Lord Heywood lachte. »Selbst wenn ich es täte«, sagte er, »wäre ich ziemlich sicher, daß Sie Ihren Willen mit einem raffinierten Trick doch durchsetzen würden.«
    Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite und sagte: »Ich kann also aufstehen, ohne Angst haben zu müssen?«
    »Angst oder nicht«, sagte Lord Heywood, »je eher Sie sich anziehen, desto besser! Ich sollte nicht hier sitzen und mich mit Ihnen unterhalten, während Sie im Bett liegen.«
    »Es ist niemand da, der schockiert sein könnte, abgesehen von den Mäusen – und es sind tatsächlich Mäuse in der Wandverkleidung.«
    »Nun ja«, meinte Lord Heywood. »Aber beeilen Sie sich, denn wenn es etwas zum Frühstück gibt, werde ich alles aufessen, wenn Sie nicht da sind.« Er ging zur Tür, sperrte sie auf und trat in den Korridor hinaus.
    Während er die Treppe hinunterging, sann er darüber nach, daß seine Heimkehr ganz bestimmt anders war, als er sie sich vorgestellt hatte.
    Er merkte auch, daß sein Ernst wie weggeblasen war, seit er auf Lalita gestoßen war, und er konnte auch nicht leugnen, daß sie ihn vor eine Aufgabe gestellt hatte, für die er im Moment überhaupt keine Lösung hatte.
    Lalita schob ihren leeren Teller zur Seite und sagte: »Jetzt geht es mir schon besser! Ich muß zugeben, daß es eine Freude war, Toast mit Butter zu essen – zwei Dinge, die ich in den letzten Tagen mehr vermißt habe, als ich es für möglich gehalten hätte.«
    Carter hatte bei den Merrivales Eier und Speck beschafft, Brot, das er getoastet hatte, und Butter, die sie von einem der Pachtgüter erhielten, wie Lord Heywood erfuhr.
    »Sie haben sich in einem fort entschuldigt, Mylord, daß sie Ihnen nicht mehr anbieten können«, sagte Carter, als ihn Lord Heywood in der Küche antraf.
    »Ich fürchte, wir müssen es mit jemand teilen«, erwiderte Lord Heywood.
    Carter sah ihn fragend an, und Lord Heywood erklärte, daß in einem Zimmer des Schlosses eine junge Dame lebe, die sich hier versteckt habe, als die Merrivales gerade nicht aufgepaßt hätten.
    »Sehr vernünftig, Mylord, wenn sie nicht gefunden werden wollte«, bemerkte Carter. »Das Schloß ist groß genug, daß sich eine ganze Armee darin verstecken kann. Ich hoffe, die Dame hat es sich gemütlich gemacht.«
    »Die Frage ist, wovon werden wir uns ernähren?« sagte Lord Heywood. »Und ich hoffe, du hast den Merrivales das, was du bei ihnen geholt hast, bezahlt?«
    »Das habe ich, aber es hat nicht viel gekostet, Mylord.«
    »Du wirst den üblichen Preis dafür zahlen«, sagte Lord Heywood streng. »Ihre Pension ist wahrhaftig klein genug, und es ist mir unmöglich, sie zu erhöhen.«
    »Es gibt in der Nähe einen Pächter, bei dem ich hoffentlich etwas Nahrhaftes zum Mittagessen bekomme, Mylord, und wenn Sie wollen, daß ich bar zahle, dann muß ich Sie um ein paar Shilling

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