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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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eine Möglichkeit, nämlich hier zu wohnen.«
    »Das ist, wie ich schon gesagt habe, unmöglich«, erwiderte Lord Heywood.
    »Aber warum denn? Das Schloß ist groß genug, und wenn Sie fürchten, daß mich Ihre Freunde sehen könnten, dann verstecke ich mich in einem kleinen Dachzimmer.«
    »Ich habe ganz bestimmt nicht vor, Gäste zu empfangen«, sagte Lord Heywood.
    »Warum nicht? Es muß eine Menge Leute geben, die sich darauf freuen, Sie nach der langen Zeit, die Sie weg waren, willkommen zu heißen.«
    »In einem Haus, das ich mir nicht leisten kann!«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie in derselben Lage sind wie all die anderen Männer, die aus dem Krieg zurückgekommen sind?« fragte Lalita.
    »Es kommt darauf an, wie Sie das meinen«, sagte Lord Heywood vorsichtig und wünschte, er wäre nicht so freimütig gewesen.
    »Aber Sie wissen doch bestimmt«, antwortete sie, »daß die meisten der Männer, die vor kurzem aus dem Militärdienst entlassen wurden, verzweifelt arm sind. Viele haben nichts als Lumpen auf dem Leib, und sie kehren heim, wo sie ihre Häuser mit undichten Dächern und ihre Kinder hungrig vorfinden. Ich brauche Sie wohl nicht darauf hinzuweisen, daß es keine Arbeit für sie gibt.«
    Lord Heywood war nicht nur darüber erstaunt, daß sie das alles wußte, sondern auch darüber, daß in ihrer Stimme Mitgefühl lag. Die englischen Frauen, denen er seit Kriegsende in Paris begegnet war, hatten sich für nichts anderes als die gesellschaftlichen Ereignisse interessiert, die zu ihrer Unterhaltung gedacht waren. Zwar sprachen die höheren Offiziere über die traurigen Zustände in England, aber sie waren kein Gesprächsthema bei Gesellschaften.
    »Sie haben meiner Lage sehr beredten Ausdruck verliehen«, sagte Lord Heywood.
    »Aber Sie haben immerhin dieses Haus, wenn Ihre Pachtgüter auch in schlechtem Zustand sind, wie die der anderen Grundbesitzer.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe sie gesehen.«
    »Wann?«
    »Ich werde derartige Fragen nicht beantworten, weil ich merke, daß Sie versuchen, etwas über mich herauszubekommen.«
    »Aber Sie müssen verstehen, daß ich Ihnen nicht helfen kann, wenn ich nicht weiß, warum Sie hier sind.«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, daß mir nichts anderes übrigbleibt, als mich Ihnen auf Gnade und Ungnade auszuliefern, da Sie mich nicht nach Frankreich gehen lassen wollen und ich nicht zurückgehe und einen Mann heirate, bei dem es mir kalt den Rücken hinunterläuft.«
    »Das haben Sie wieder sehr dramatisch ausgedrückt«, sagte Lord Heywood. »Aber es ist aus mehreren Gründen unmöglich, daß Sie bleiben: erstens, weil ich kaum ein Mädchen in Ihrem Alter verstecken kann, ohne mich selbst in die größten Schwierigkeiten zu bringen, und zweitens, weil ich es mir nicht leisten kann, einen wie immer gearteten Gast zu bewirten.«
    »Ich kann für meinen Unterhalt selbst aufkommen. Ich habe ein wenig Geld bei mir.«
    »Ich bin noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem ich von einer Frau Geld annehmen muß!« sagte Lord Heywood kühl.
    »Sieh da«, spottete Lalita. »Aber arme Leute sollten nicht wählerisch sein.« Sie glaubte, ihn verärgert zu haben, und fügte schnell hinzu: »Sie sind wohl nicht wirklich arm, da Ihnen ein Schloß wie dieses gehört.«
    »Es gehört zusammen mit dem Grund und Boden dem künftigen Erben des Titels«, sagte Lord Heywood.
    »Sie meinen, Ihrem Sohn?«
    »Wie die Dinge stehen, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß ich mir je einen leisten kann.«
    »Aber Sie würden gerne heiraten?«
    »Großer Gott, nein!« stieß Lord Heywood hervor, bevor er sich bremsen konnte. »Ich habe ohnedies genug Probleme!«
    »Ausgezeichnet! Da wir beide nicht den Wunsch haben zu heiraten, sollten wir eigentlich wunderbar miteinander auskommen.«
    Lord Heywood seufzte. »Jetzt hören Sie mir einmal gut zu, Lalita«, sagte er. »Bevor wir uns noch weiter diesen phantastischen Gedanken hingeben, müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen. Es tut mir leid, daß Sie Probleme haben, wenn das wahr ist, was Sie mir erzählt haben, aber ich kann Ihnen nicht helfen. Ich will sehen, ob mein Bursche etwas für uns zu essen auftreiben kann, dann müssen Sie sich auf den Weg machen.«
    »Auf den Weg wohin?«
    »Das ist Ihre Angelegenheit.«
    »Wie können Sie bloß so brutal sein, mich hinauszuwerfen, wo Sie doch wissen, daß ich mich nirgends hinwenden kann?«
    »Vielleicht sollten Sie nach Hause gehen, wo das auch ist.«
    »Und einen Mann heiraten,

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