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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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unveräußerlichen Erbe zu erklären?«
    »Mein Großvater und mein Urgroßvater waren bedeutende Sammler«, erwiderte Lord Heywood. »Ich glaube, mein Vater hat ihnen ganz schön Angst eingejagt, als er ein junger Mann war. In Oxford wurde er ein Lebemann und in ihren Augen ein unverbesserlicher Verschwender.«
    »Sie fürchteten also, er könnte die Schätze, die sie angesammelt hatten, verkaufen?«
    Lord Heywood nickte. »Als man ihn von der Universität verwies, ging er nach London, wo seine Kutschen und seine Pferde den Karikaturisten als Zielscheibe dienten. Er brachte es auch fertig, in zwei Jahren ein beträchtliches Vermögen am Kartentisch zu verlieren.«
    »Ich kann verstehen, daß Ihr Großvater der Meinung war, daß man ihm all diese Schätze hier nicht anvertrauen dürfe.«
    »Mein Großvater tilgte seine Schulden Dutzende von Malen und hielt ihm tagein, tagaus Strafpredigten, aber er blieb bis zu seinem Tod ein Verschwender.« Lord Heywoods Stimme bekam einen bitteren Ton, als er hinzufügte: »Deshalb befinde ich mich jetzt in der Lage, in der ich bin.«
    »Aber Sie leben immerhin in einem Schloß voller Kunstschätze.«
    »Und verhungere dabei! Keine sehr angenehme Aussicht.«
    »Sie fänden es noch wesentlich unangenehmer, in einem Dienerhaus leben zu müssen oder unter Bäumen zu schlafen.«
    Lord Heywood lächelte. »Ich nehme an, es wäre nicht schwer, ein leeres Haus zu finden, das jemand anderem gehört!«
    Lalita zwinkerte schelmisch. »Sie müssen zugeben, daß es klug von mir war, hierher zu kommen. Wenn Sie nicht zurückgekehrt wären, hätte mich kein Mensch bemerkt.«
    »Sie hätten wohl kaum jahrelang hier bleiben können.«
    »Eben darauf hatte ich mich eingestellt, bis Sie unerwartet in meinem Schlafzimmer aufgetaucht sind. Es war ein ganz schöner Schock!«
    »Für mich war es auch ein Schock«, meinte Lord Heywood.
    Lalita spürte, daß er sich dank ihrer Anwesenheit von seinen Problemen nicht ganz niederdrücken ließ, und Carter bestätigte ihr das.
    »Wenn Sie mich fragen«, sagte er, als sich Lalita mit ihm in der Küche unterhielt, »dann ist es bloß gut, daß der Oberst sich bei Ihnen sozusagen ausweinen kann.«
    »Das habe ich auch schon gedacht«, erwiderte Lalita.
    »Mir kommt das alles ganz schön dumm vor«, fuhr Carter fort. »Da ist das Schloß bis an den Rand voll Gold, und keiner von uns traut sich, es anzurühren.«
    »Es ist auch für Seine Lordschaft eine große Enttäuschung. Aber er macht sich nicht um sich selbst Sorgen, sondern um die Leute, die auf ihn angewiesen sind.«
    »Das ist ganz typisch für ihn«, gab ihr Carter recht. »So einen Offizier wie ihn hat es im ganzen Regiment nicht noch einmal gegeben. Immer um seine Männer hat er sich gekümmert, nie an sich gedacht, und dafür hat es nichts gegeben, was sie nicht für ihn getan hätten.«
    »Du würdest auch alles für ihn tun, nicht wahr, Carter?« fragte Lalita.
    Gestern war sie in die Küche gegangen, als Lord Heywood nicht im Haus war, und sah, daß sich Carter gerade aufmachte, zum nächsten Pächter zu gehen, um Eßwaren für sie zu kaufen.
    Sie sah ihn das Geld zählen, das er aus einer Schublade in der Küche geholt hatte, und sagte: »Carter, wenn ich dir jetzt etwas vorschlage, versprichst du mir dann, es nicht Seiner Lordschaft zu erzählen?«
    »Hängt davon ab, was es ist, Miss«, erwiderte Carter.
    »Als ich von zu Hause fort bin«, sagte Lalita, »habe ich ziemlich viel Geld mitgenommen, weil ich nicht so dumm war zu denken, daß ich darauf verzichten könnte.« Sie sah, daß Carter aufmerksam zuhörte, und fuhr fort: »Ich habe Seiner Lordschaft gesagt, daß ich für meinen Unterhalt aufkommen werde, aber er hat natürlich abgelehnt, weil ich eine Frau bin. Doch selbst Frauen müssen essen, und Essen kostet Geld.«
    »Da will ich Ihnen nicht widersprechen«, meinte Carter.
    »Und deshalb«, fuhr Lalita fort, »beabsichtige ich, mein Essen zu bezahlen, ohne daß es Seine Lordschaft erfährt.«
    »Seine Lordschaft zieht mir das Fell bei lebendigem Leib über die Ohren, wenn er es erfährt«, erwiderte Carter.
    »Dann müssen wir eben verhindern, daß er es erfährt«, sagte Lalita. Sie legte drei Goldmünzen auf den Küchentisch. »Wenn du die ausgegeben hast, gebe ich dir die nächsten. Ich finde, es ist wichtig, daß Seine Lordschaft richtig ißt, und Fleisch ist teuer.«
    Carter betrachtete die Goldstücke, und seine Augen strahlten.
    »Bitte sag nichts zu Seiner Lordschaft«, bat

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