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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie besonders einladen.
    Eine kleine Menschenschlange hatte sich vor der Kasse gebildet. Es ging nur immer schubweise weiter, was den Wartenden nichts ausmachte. Zudem wurden sie durch Sprüche aufgeheizt. Aus den Lautsprechern drang die Stimme des Anreißers, der bei einem Besuch der Geisterbahn alle Qualen der Hölle ankündigte. Untermalt wurde die Stimme von einer dumpf klingenden und unheimlichen Musik.
    »Wir werden uns nicht anstellen«, sagte Suko.
    »Willst du so rein?«
    »Nur mit dem Besitzer reden.«
    »Oder der Besitzerin«, sagte Shao. »Im Kassenhaus sitzt eine Frau. Vielleicht gehört ihr die Geisterbahn.«
    »Die hat zuviel zu tun. Bleib du mal hier.«
    »Wo willst du denn hin?«
    »Mit dem Kartenabreißer sprechen.«
    Bevor Shao noch einen Einwand loswerden konnte, hatte sich Suko schon auf den Weg gemacht. An der Schlange brauchte er sich nicht vorbeizudrücken, er kletterte kurzerhand über das Gitter, was von dem Kartenabreißer gesehen worden war.
    Der mit einem verschwitzten T-Shirt und Jeans bekleidete, bullige Mann reagierte sofort. Er ließ seine Kunden stehen und stampfte regelrecht auf Suko zu.
    »He, was hast du hier zu suchen? Stell dich an, wenn du fahren willst. Ansonsten verpiß dich.«
    Er hatte während des Laufens gesprochen und baute sich jetzt drohend vor Suko auf.
    »Nicht so hastig, Meister.«
    Suko hielt seinen Ausweis schon in der Hand. Auch wenn das Licht flackernd und nicht gerade besonders war, würde der Typ lesen können, vorausgesetzt, er war dazu in der Lage. Seine Hände wischte er dabei an der Hose ab.
    »Bulle?« fragte er.
    »So ähnlich.«
    »Hier ist nichts passiert. Wir sind kontrolliert worden, ob alles okay ist. Es gab keine Beanstandungen, hat der Chef mir gesagt und…«
    »Auf den Chef kommt es mir an.«
    »Ach. Wieso das denn?«
    »Ich würde ihn gern sprechen. Das ist alles.«
    »Jetzt?«
    »Nicht erst morgen.«
    »Scheiße, wir haben viel zu tun.«
    »Der Chef auch?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wenn Sie viel zu tun haben, sollten Sie mir so schnell wie möglich sagen, wo ich ihn finden kann.«
    »Er wohnt nicht hier auf dem Rummel. Aber er ist da. Sie müssen um die Bahn herum. Wenn er nicht im Steuerraum sitzt, heilt er sich am Bierstand auf.«
    »Wie gelange ich in den Maschinenraum?«
    »Da gibt es eine Tür. Gelb gestrichen. Kein Eintritt steht darauf.«
    »Und wie sieht Ihr Chef aus?«
    »Wie ein cooler Ibiza-Typ. Blond, groß und braungebrannt. Den können Sie nicht übersehen. Er ist der schönste Mann hier.«
    »Toll. Noch vor Ihnen?«
    »Ich gehe jetzt.«
    Suko zog sich auch zurück. Shao wartete auf ihn. »Na, hast du Erfolg gehabt?«
    »Ich denke schon.«
    »Wo müssen wir hin?«
    »Auf die Rückseite. Entweder steht er am Bierstand, oder er arbeitet wirklich.«
    »Wie nett.«
    »Finde ich auch.«
    Neben der Geisterbahn stand eine ebenso breite Losbude. Zwischen den beiden war die Lücke groß genug, um sich durchschieben zu können. Für einige Sekunden wurde es düster. Dann hatten Shao und Suko die Rückseite erreicht.
    Ja, da gab es die Bierbude. Ein runder, nicht sehr großer Stand, der wohl mehr von den Rummelleuten benutzt wurde. Weitere Fahrgeschäfte und Karussells gab es hier nicht.
    Am Stand hielt sich niemand auf, zu dem die Beschreibung gepaßt hätte. Also suchte Suko nach der Tür und hatte sie bald gefunden. Die Aufschrift störte ihn nicht. Er zog sie auf und betrat als erster die Geisterbahn von der Rückseite her.
    Die schaurigen Geräusche waren hier nur gedämpft zu hören. Schwaches Licht einer trüben Lampe fiel auf eine Holztreppe mit grauen Stufen. Sie endete vor einem Podest, das durch ein Holzgitter gesichert war. Auf ihm hockte der Besitzer. Er war zu sehen, wenn Suko den Kopf in den Nacken legte. Der Mann hatte es sich bequem gemacht und die Beine von sich gestreckt.
    Suko nickte Shao kurz zu und stieg die Stufen hoch. Erst als er fast oben war, wurde er gesehen, und dieser blonde Ibiza-Mann schrak zusammen.
    Er fuhr auf seinem Drehstuhl herum und glotzte Suko an, als hätte er Besuch vom Mars bekommen.
    Dieser Mann gehörte wirklich zu den Typen, die an den Stränden die großen Schaumacher abgeben. Braungebrannt, das Hemd fast bis zum Hosengurt aufgeknöpft, die Goldketten halb versteckt in den Brusthaaren liegend, ein wie gemeißelt wirkendes, arrogantes Macho-Gesicht, zwei Ringe im rechten Ohr und blonde, lange Haare, die nach hinten gekämmt waren und bis tief in den Nacken reichten.
    »Wenn du einen Schritt

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