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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklärte Suko scharf. »Ich will es schon genauer wissen.«
    »Ich habe davon gehört. Jemand hat mir Chronos beschrieben, so heißt er, und da war ich schon angetan. Ich habe dann eine Spezialfirma beauftragt, mir dieses Hologramm herzustellen.« Er klatschte mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Dabei würde ich gern wissen, was das die Polizei angeht. Ist doch harmlos.«
    »Sie sollten die Beurteilung mir überlassen. Sie sagten, daß man Ihnen diesen Chronos beschrieben hat?«
    »Klar.«
    »Wer war es?«
    »Eine junge Frau, die Sie nicht kennen.«
    »Den Namen hätte ich trotzdem gern gewußt.«
    Cern stöhnte auf und verdrehte dabei die Augen. »Sie heißt Marita und gehört zu uns. Sie schleicht über den Rummel, um Leute zu finden, die sich aus der Hand lesen lassen möchten. Sie ist so etwas wie eine Wahrsagerin. Das ist alles.«
    »Von ihr haben Sie die Beschreibung?«
    »Ja, wie oft soll ich das noch sagen?«
    »Wie ist sie überhaupt dazu gekommen?« fragte Suko.
    »Weiß ich nicht.«
    »Haben Sie nie nachgefragt?«
    »Nein - oder nicht richtig. Jedenfalls hat sie ihn gemocht. Ist mir zwar auch komisch vorgekommen, aber es war so. Ich brauchte eine Attraktion und habe es übernommen. Sie faselte von einem alten Vampir, von einem Blut-Mythos, der tatsächlich existiert. Sie muß ihn wieder hervorgeholt haben. Aber Chronos zieht die Leute an. Ich kann mich über mein Geschäft nicht beklagen.«
    »Marita also«, wiederholte Suko. »Dann müßte sie ja eigentlich mehr wissen.«
    »Kann sein.« Cern nahm einen Schluck aus seiner Bierdose. »Ist sonst noch was?«
    »Ja, auch wenn wir Sie von der Arbeit hier abhalten.«
    »Was tut man nicht alles für die Bullen?« Er wischte über seinen Mund. »Was wollen Sie noch wissen?«
    »Mich würde interessieren, wo ich diese Marita finden kann«, fragte Suko weiter.
    »Auf dem Rummel natürlich.« Er schüttelte den Kopf. »Nein oder irgendwie doch.«
    »Was heißt das?«
    »Ich habe es selbst nicht gesehen, aber ich hörte, daß es vor kurzem gebrannt hat. Da ist ein Wohnwagen zum Opfer der Flammen geworden.«
    »Stimmt. Gehörte er zufällig dieser Marita?«
    »Ja - leider.«
    »Und Sie meinen jetzt, daß sie auch mit verbrannt ist?«
    »Kann ich das ausschließen?«
    »Können Sie. Die Experten der Feuerwehr haben keine verkohlten Leichen in den Trümmern gefunden. Also lebt diese Marita noch.«
    »Ho, da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Sie ist wirklich gut und versteht ihr Geschäft.«
    »Woher kannte sie denn Chronos?«
    »Das hat sie mir nicht gesagt.«
    »Und warum wollte sie, daß Sie von dieser Gestalt ein Hologramm erschaffen?«
    »Da habe ich auch keine Ahnung. Sie schlug es mir nur vor, wie schon gesagt. Da ich nach einer neuen Sensation suchte, habe ich zugestimmt. Er ist viel unheimlicher und kommt auch besser an als der komische Teufel, den ich vorher dort aufgestellt hatte. Er kam nämlich aus einer Luke. Von künstlichem Feuer begleitet, stieg er in die Höhe, aber das hat die Leute nicht mehr erschreckt. Der war schon so übertrieben schaurig, daß sie nur lachen mußten. Aber dieser alte Vampir sieht verflucht echt aus, kann ich Ihnen sagen.«
    »Vielleicht ist er sogar echt«, murmelte Shao aus dem Hintergrund.
    Die Antwort reizte Gunnar Cern zu einem Lachen. »Echte Vampire? Glauben Sie daran? Ich nicht.«
    »Wir werden sehen.«
    Cern schaute Shao bitterböse an, bevor er den Kopf schüttelte und mit einer abwertenden Geste dokumentierte, daß er sie nicht ernst nehmen konnte.
    »Jetzt wissen Sie alles. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Und wenn Sie schauen, dann läuft alles normal.«
    Suko hatte diesen indirekten Rausschmiß wohl verstanden, doch er ignorierte ihn. »Wir werden uns diesen Chronos aus der Nähe anschauen«, sagte er.
    »Kein Problem. Fahren Sie mit der Geisterbahn. Ich gebe Ihnen zwei Freikarten.«
    »Nein, nein, so habe ich das nicht gemeint. Wir werden jetzt hingehen. Es gibt doch sicherlich einen Weg.«
    Gunnar Cern bekam den Mund nicht mehr zu. »Hingehen? Jetzt? Das ist nicht drin. Ich müßte ja den Betrieb stoppen. Verdammt!«
    »Das wollte ich Ihnen gerade vorschlagen.«
    »Scheiße!« schrie Cern los und trat einige Male wuchtig mit dem rechten Fuß auf, so daß der Boden erzitterte. »Ich kann nicht unterbrechen. Es herrscht Hochbetrieb.«
    »Doch, Sie können. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, daß dieser Chronos tatsächlich existiert.«
    »Der ist ein Hologramm!« brüllte Cern. Dabei ging er sogar in

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