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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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es genau nimmt, bin ich ein ganz klein wenig mit verantwortlich dafür, dass die BAO Türsteher beim LKA Berlin überhaupt erst ins Leben gerufen wurde. Mit meinen ständigen »Hilferufen« bestärkte ich die Polizei bei der Idee, endlich eine Spezialeinheit gegen diese organisierte Kriminalität zu gründen. »BAO« ist die Abkürzung für »Besondere Aufbauorganisation«. Sie ist eine Spezialgruppe vom Landeskriminalamt Berlin, und als sie Anfang 2000 ins Leben gerufen wurde, arbeiteten an die 40 Leute in der Einheit. Sie nahmen die organisierte Kriminalität rund um Clubs, Discotheken, Bars und Bordelle systematisch ins Visier. Also die Geschäfte der arabischen Großfamilien, der Russen, Türken und auch der deutschen Hooligans und Rocker. Der damalige Chef der BAO, Markus Henninger, sprach von etwa 500 Türstehern und noch mal so vielen Kontaktpersonen, die im Hintergrund der organisierten Kriminalität wirken.
    Einen großen Teil meines Erfolgs, zumindest im Berliner Nachtleben, verdanke ich dieser Einheit. Im Grunde kann jeder Security auf diese starke und unbestechliche Gruppe zurückgreifen und sich dort Unterstützung im Kampf gegen die Kriminalität in der Clubszene holen. Nur leider tut das keiner so konsequent wie ich.
    Im ersten Jahr nach der Gründung der BAO Türsteher gab es 33 Haftbefehle, 57 Festnahmen und 144 Ermittlungsverfahren. Wichtiger als diese Ergebnisse war jedoch der Eindruck, den man durch diese Truppe vermittelt hat: dass die Polizei etwas unternimmt. Dass die Verbrecher nicht tun und lassen können, was sie wollen.
    Ich persönlich finde ja, dass von der Polizei oder einer ähnlichen Behörde ein Prüfsiegel für Security-Firmen, die im Nachtleben tätig sind, vergeben werden sollte. Dieses Prüfsiegel sollten nur Firmen bekommen, bei denen definitiv festgestellt werden kann, dass die Geschäftsführer eine saubere Weste haben und keine Machenschaften mit der Unterwelt betreiben. Das Prüfsystem könnte ähnlich aufgebaut sein wie bei einer Eignungsprüfung für das Tragen einer Waffe. Wer die Prüfung besteht, erhält das Siegel, und die Auftraggeber können sich sicher sein, dass diese Firma seriös und mit korrekten Methoden arbeitet. Diese Prüfung muss dann spätestens alle drei Jahre wiederholt werden. Ich kann mir schon vorstellen, wie erschrocken alle sein würden, wenn rauskäme, dass schätzungsweise nicht mal eine Handvoll Security-Firmen in Berlin ein solches Siegel verdient hätte.
    Ein großes Problem ist heutzutage auch, dass die normale Schutz- oder Revierpolizei oft gar nicht mehr kommt, wenn wir sie rufen. Wenn wir morgens ab 4 Uhr Stress an der Clubtür mit Leuten aus der Unterwelt haben, dauert es oft ewig, bis die Polizei überhaupt anrückt – teilweise bis zu 30 Minuten. Und dann sind sie oft nur zu zweit und müssen erst mal auf Verstärkung warten. Ich glaube, manche Polizisten haben einfach Angst. Ist ja auch verständlich, denn die Männer in Uniform werden von der Unterwelt meist überhaupt nicht ernst genommen.
    Auch die Gewaltbereitschaft ist enorm gestiegen. Viele Verbrecher haben Waffen und benutzen sie auch. Neulich erst haben sie einen Polizisten abgestochen, der musste zweimal genäht werden, am Unterarm. Er wollte jemanden festhalten, dieser zog gleich sein Messer. Und das war nicht das erste Mal, dass ein Polizist durch eine Waffe verletzt wurde. Die Zahlen sprechen da leider eine deutliche Sprache: Wir haben in Deutschland pro Monat rund 300 Angriffe auf Polizisten. Und wenn es eine Massenschlägerei gibt, kriegt man die kaum in den Griff. Früher kam da nach fünf bis acht Minuten gleich ein Mannschaftswagen mit acht Leuten, vor denen hatten die Verbrecher noch Respekt.
    Heute gibt es nicht mehr genug Personal, weil die Stadt dafür kein Geld ausgeben will. Berlin ist pleite. Arm, aber sexy, wie unser Regierender Bürgermeister gern betont. Längst hat sich eine Art Negativspirale in Gang gesetzt: Es gibt nicht ausreichend Personal. Die, die da sind, wollen sich nicht abstechen lassen. Wenn’s ganz dumm kommt, machen die wenigen dann lieber krank, und dann bleiben nur noch wenige, einsame Polizisten übrig, die den Kampf gegen die Unterwelt aufnehmen. Logisch, dass man da nicht weit kommt.
    Überhaupt hat lange Zeit kaum jemand begriffen, welche Macht die organisierte Kriminalität eigentlich darstellt. Und als man das Problem endlich erkannte, gab man den Kampf gegen die arabische Unterwelt in Berlin auch gleich auf. Er ist meiner Meinung nach

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