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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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zurückhaltend.
    Nachdem ich sie beim Boxen in Hannover wiedergesehen hatte, hatte ich endlich ihre Nummer, und fortan ließ ich sie nicht mehr in Ruhe. Schnell entwickelte sich eine Affäre zwischen uns. Vier Jahre lang ging das so, obwohl ich ja verheiratet war. Und leider, muss ich gestehen, war das nicht das erste Mal, dass ich meiner Frau untreu war. Aber endgültig getrennt haben wir uns erst 2007.
    Diana und ich brauchten eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endgültig zueinanderfanden. Neun Jahre lang war unsere Beziehung ein ständiges Hin und Her. Ich war unsicher und dachte, sie würde mich irgendwann wegen eines Jüngeren verlassen. 19 Jahre Altersunterschied sind schon echt viel.
    Nach der Ausbildung zur Veranstaltungstechnikerin studierte sie noch BWL. Sie wollte ja Großveranstaltungen organisieren und richtete gezielt ihre Laufbahn darauf aus. Und bereits während der Ausbildung fing sie an, bei mir in der Firma mitzuarbeiten. Ich habe sie mehr und mehr integriert, und heute ist sie ein nicht wegzudenkender Teil meiner Firma und meines Lebens. Diana und ich sind in jeder Hinsicht ein Team, privat und beruflich.

    Heute leben und arbeiten wir miteinander und können es uns gar nicht mehr anders vorstellen. Wir wohnen in einem schönen Haus in einer schönen Gegend, das uns ein befreundeter Makler vermittelt hat. Natürlich sind wir auch oft gemeinsam im Büro, das liegt in Steglitz. Eigentlich auch ein sehr gediegenes Viertel, trotzdem haben wir vor kurzem Überwachungskameras angebracht. Dem Chef einer Sicherheitsfirma steht das doch gut an. Ich habe keine Angst, dass mich die Clans um die Ecke bringen. So weit sind sie noch nicht, das bestätigt mir die Polizei immer wieder. Aber es gibt ja auch Verrückte.
    So einen hatten wir mal vor unserem Büro. Das war kurz nachdem der Poker-Prozess begonnen hatte, eine Zeit, in der ich eh schon sehr nervös war. Eines Tages kam ein Typ, der zuerst ewig lang an unserem Briefkasten herumwurstelte und dann klingelte. Ich machte die Tür auf, und vor mir stand ein total irrer Typ: runtergekommen, kaputte Zähne, wirrer Blick, wahrscheinlich ein ausgebrochener Irrer. Und der wollte sich bei mir als Security-Mann bewerben!
    Als ich ihn wegschickte, schimpfte und drohte er, schließlich steuerte er direkt auf die Apotheke gegenüber zu. Ich folgte ihm in die Apotheke, wo er lauter Zeug bestellen wollte, mit dem man Sprengsätze bauen kann. Die ganze Aktion filmte ich mit meinem BlackBerry, das ich immer bei mir trage. Das Video zeigte ich anschließend der Polizei, und die waren alarmiert. Denn es ist nicht so, dass man Verrückte nicht ernst nehmen darf. Ganz im Gegenteil, die sind oft gefährlicher als manch »normaler« Verbrecher. Weil sie unberechenbar sind. Oft wissen die ja noch nicht mal selbst, was sie da tun.

    Mein »Partner« Peter hat mit 18 bei mir angefangen zu trainieren, das war 1993. Er war ein richtiger Ochse, groß und kräftig. Aber eben mit Köpfchen! Er hat Abitur gemacht und dann ein paar Semester Jura studiert. Letztlich gefiel ihm aber der ganze Theoriekram nicht. Er kannte da schon die Realität. Denn seit 1996 gehört er zu meinem Team und hat so ziemlich alles erlebt, was man als Türsteher erleben kann.
    Peter ist sehr kommunikativ. Ähnlich wie ich quatscht er die Leute im Zweifelsfall besinnungslos. Aber nicht mit irgendwelchem Müll, sondern mit guten Argumenten und intelligenter Ausdrucksweise. Ich merkte schon recht schnell, dass mehr als nur ein Türsteher in ihm steckt. Also übertrug ich ihm mehr Verantwortung in meiner Firma, indem ich die Personalplanung von ihm machen ließ. Heute kümmert er sich mit Diana komplett allein um K.I.S.S., ich schiebe nur ab und zu mal ein paar Aufträge rüber.
    Mein bester Mann in der Veranstaltungssicherheit ist Micha Waltner. Er ist in allen Bereichen top: Er ist Rettungsassistent, Zugführer bei der Feuerwehr, hat den schwarzen Gürtel in Jiu-Jitsu, und er ist ein ungeheuer kluger Logistiker, Stratege und Einsatzleiter. Er ist sozusagen das Hirn im Bereich des Veranstaltungsschutzes in unserer Firma – und dazu kann er noch ordentlich anpacken. Das ist großartig.
    Es ist nicht einfach, wirklich gute Leute für die Security zu finden. Viele behaupten von sich, der Beste zu sein. Testet man sie dann, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Manche haben persönlich einfach nicht das Zeug zum Sicherheitsmann. Andere wären zwar gut, sind aber nicht sauber. Das heißt, sie sind vorbestraft oder

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