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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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Vier-Augen-Gespräch.
    Dann sind wir raus, sein Bodyguard hinterher. Ich erklärte K. die Situation, dass er in meinem Club noch eine Rechnung offen hat und dass ich das Geld haben möchte. Er betonte, dass dies nicht sein könne, denn er bezahle seine Rechnungen immer sofort. Ich blieb hart: »Ist aber so. Der Kellner wird keinen Mist erzählen.«
    Daraufhin telefonierte er, mit einem Araber, einem Gangster. Er blieb dabei, seine Leute hätten bezahlt. Und dass der Kellner keinen Scheiß reden solle. Dann habe ich mit dem Mann am Telefon gesprochen. Das ging hin und her: »Ich hab bezahlt!« – »Habt ihr nicht!« Dann gab ich K. das Telefon zurück, und ich sagte: »Du glaubst doch nicht wirklich, dass der Kellner so blöd ist, sich mit euch anzulegen? Dass er behauptet, Sharif K., einer der mächtigsten Männer der Berliner Unterwelt hätte die Rechnung nicht bezahlt! Wenn der lügt, dann kannst du ihn gern zur Rede stellen. Dafür hab ich Verständnis. Aber Fakt ist, ihr habt nicht bezahlt. Ihr schuldet denen 500 Euro.«
    Auf einmal war es ihm wohl zu blöd. Plötzlich drehte er sich um und rief seinem Bodyguard zu: »Gib ihm 500!«

    Man glaubt gar nicht, mit welchen Typen man zusammenkommt, wenn man im Security-Bereich arbeitet. Ich hatte einen sehr reichen Kunden, den ich heute noch betreue. Ein ehrbarer Geschäftsmann. Aber er hat gezockt. Bis ihn die folgende Geschichte geheilt hat. Er hatte mal wieder getrunken, mehr als sonst. Eines Nachts landete er in einem Café, wo man zum Zocken hingeht und wo auch einige Verbrecher verkehren. Leider hatte er mich nicht dabei. Die in dem Café haben meinen Kunden erst abgefüllt und dann ausgenommen. Der wusste nicht mehr, was er tat.
    Einen Tag später kamen die Drohungen. Mein Kunde habe beim Zocken 100 000 Euro verloren – die wollten sie nun haben. Man hat beim Zocken schon mal ein Bündel Scheine in der Tasche, aber 100 000 hat niemand dabei. Die hatten den armen Kerl total ausgetrickst und übers Ohr gehauen.
    Also rief er mich an und sagte, dass er ein Riesenproblem habe und ob ich ihm helfen könne. Meine Antwort: »Klar, dafür bin ich ja da. Du legst dir eine neue Telefonnummer zu und gibst mir deine alte. Ich kümmere mich um den Rest.«
    Als Erstes verabredete ich mich mit den Abzockern. Die wussten schon, wer ich bin. Obwohl sie so taten, als ob sie keine Ahnung hätten. Also fragten sie mich, wer ich sei.
    »Ich bin Michael Kuhr und führe jetzt die Geschäfte für meinen Kunden. Was ihr gemacht habt, ist illegal, das geht nicht. Ihr habt den abgefüllt und wollt ihm jetzt 100 000 Euro abzocken. Die bezahlt er nicht.«
    Mein Gegenüber wurde zunehmend aggressiv. Ob ich nicht wisse, wer sie sind? Ob ich nicht wisse, mit wem ich mich da anlege?
    Ich entgegnete, dass ich mit meinem Kunden reden werde. Und dass sie nachdenken sollten.
    Zu meinem Kunden sagte ich, dass die Jungs ganz schön gefährlich seien. Dass ich an seiner Stelle aber dennoch nicht zahlen würde. Irgendwas musste aber auch an deren Geschichte dran sein. Klar, er war Zocker und hatte sicher was verloren. Aber die Summe ging nicht.
    Er fragte: »Was machen wir?«
    »Entweder wir zahlen gar nicht und du brauchst Personenschutz. Oder du zahlst und hast vielleicht deine Ruhe. Wenn du zahlst, dann aber nicht alles, nur einen Teil. Was stellst du dir vor?«
    Er bot 15 000 bis 20 000 Euro. Dann müsse Schluss sein. Das lehnten die Zocker wieder ab, sie wollten die 100 000. Aber ich blieb stur bei 20 000 und sagte: »Ruft mich an, wenn ihr es euch überlegt habt. Und wenn nicht: Ihr kennt meine Connections zur Polizei. Was ihr hier macht, ist Erpressung und mehr.«
    Noch am selben Tag riefen sie an und akzeptierten die 20 000 Euro.
    Nachdem ich das Geld überbracht hatte, dachte ich, so, nun wird Ruhe sein. Weit gefehlt! Ein paar Tage später riefen sie wieder an und sagten: »Da fehlen 80 000 Euro, das war nur die Anzahlung.« Und jetzt kam es: »Weißt du eigentlich, wer hinter uns steht? Sagt dir der Name Sharif K. was?«
    »Klar kenn ich den. Lass uns mal treffen.«
    Wenig später erschienen in der »Bonbon-Bar« Sharif K. und der Typ, der die 80 000 haben wollte.
    Ich hatte Angst, ehrlich: Schiss bis hier oben. Ich bin da ganz alleine rein. Nur mit meiner verdeckten Waffe. Durchgeladen. Mein Fahrer wartete im Wagen draußen. Wir hatten ausgemacht, wenn ich nach einer halben Stunde nicht rauskomme, ruft er die Polizei. Oder vorher, wenn er sieht oder hört, dass geschossen

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