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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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zu lächeln. »Nee. Kein Sabbern. Das ist schon in Ordnung.«
    »Ich wurde diesen Anblick von Nicole, wie sie da draußen auf dem Feld lag, einfach nicht los. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie sich um mich gekümmert haben. Wahrscheinlich habe ich einen Haufen Dinge gesagt, die Sie gar nicht hätten hören sollen.«
    Also hatte er die ganze Zeit an Nicole gedacht. »Wofür hat man schließlich Freunde?«
    Er stand auf und fuhr sich durch das struppige Haar. »Ich sollte jetzt duschen und mich danach zum Weinkeller aufmachen. Ich muss arbeiten, muss das alles aus meinem Kopf kriegen.«
    »Natürlich.« Ich stand ebenfalls auf. »Heute Nacht haben Sie ein bisschen herumgefaselt. Wenn es da irgendetwas gibt, was Sie Bobby verschwiegen haben, dann wäre es ganz gut, wenn Sie damit herausrücken und es ihm erzählen würden, wissen Sie?«
    Er kratzte sich hinter dem Ohr. »Was denn für Sachen? Was habe ich gesagt?«
    »Dass Nicole sich mit Ihnen in Verbindung gesetzt hat, nachdem sie ins Fox and Hound umgezogen war. Und dass sie – indirekt – in den Einbruch auf Jack Greenfields Grundstück verwickelt gewesen sein könnte.«
    »Das soll ich gesagt haben? Jesses! Dann muss ich ganz schön voll gewesen sein.« Er schüttelte den Kopf. »Über den Einbruch bei Jack weiß ich überhaupt nichts. Da habe ich ja anscheinend unglaublich gelabert.«
    »Sie sagten, Nicole hätte Ihnen eine Nachricht hinterlassen, dass Sie sie zurückrufen sollten, aber Sie hätten es nicht getan.«
    »Daran erinnere ich mich.« Er begann, die Faust zu ballen und wieder zu öffnen. »Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn ich es getan hätte.«
    »Das können Sie nicht wissen.«
    »Nein«, sagte er, »das weiß ich nicht. Und deshalb war ich heute Nacht so stinkbesoffen. Weil ich niemals erfahren werde, ob ich sie hätte retten können, und weil ich jetzt damit leben muss.«
    »Quinn …«
    Er hob eine Hand. »Schauen Sie, ich weiß, dass ich mich wie das letzte Arschloch benommen habe, und es tut mir leid. Ich habe mir gedacht, wenn wir mit dem Cabernet fertig sind, sollte ich mir mal für einige Zeit freinehmen. Einfach ausspannen und alles hinter mir lassen. Mich von ihr befreien.«
    »Sicher. Das ist in Ordnung.« Ich stellte den Kaffeebecher ab. »Schätze, ich sollte jetzt auch verschwinden. Ich komme vielleicht erst etwas später.«
    »Kein Problem. Und, danke für Ihr Verständnis. Ich entschuldige mich für alles, was ich gesagt und getan habe, an das ich mich nicht mehr erinnere.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte ich und ging.
    Ich fuhr nach Hause und fühlte mich, als hätte ich die Nacht damit verbracht, mir Sand in die Augen zu reiben. Mein Kopf schmerzte, und, um ehrlich zu sein, mein Herz schmerzte auch. Je schneller ich diese Nacht vergessen würde, desto besser.
    Pépé schlief noch. Ich duschte, zog mich um und ging nach unten, um Frühstück zu machen. Quinn war nicht der Einzige, dem der Kaffee ausgegangen war. Pépé musste beide Päckchen Äthiopien- und Sumatra-Kaffee verbraucht haben, die ich immer mischte, damit er sich die starke Brühe machen konnte, nach der er lechzte. Außerdem hatten wir kein Brot mehr.
    Ich schnappte mir Jacke und Autoschlüssel und fuhr zum Gemischtwarenladen. Ich brauchte dringend etwas zu essen, und Thelma hatte bestimmt selbstgemachte Muffins und frischen Kaffee. Sie würde aber auch ihre Antennen ausfahren und bereit sein, jede Neuigkeit aufzusaugen, die sie mit fairen oder unfairen Mitteln aus mir herausquetschen konnte. Doch ich rechnete auch damit, dass sie bereits über alles informiert war, was über Nicole Martin geflüstert wurde – und vielleicht würde zur Abwechslung einmal ich diejenige sein, die bei ihr Gerüchte aufschnappen konnte.
    Ich lenkte meinen Mini auf den Flecken rissigen Asphalts, den Thelma ihren ›Parkplatz‹ zu nennen pflegte. Solange ich zurückdenken konnte, hatte sie diesen Laden bereits betrieben. Seit der Gründung von Atoka Mitte des 19. Jahrhunderts hatte es an dieser Stelle irgendeine Art von Geschäft gegeben. Thelma beteuerte, Mosby habe den Ort als Unterschlupf benutzt, was vermutlich sogar stimmte. Doch sie ließ auch gerne die Namen anderer berühmter Leute fallen, von denen sie behauptete, sie hätten ihr Geschäft besucht. F. D. Roosevelt auf der Durchreise zur Einweihung des Blue Ridge Parkway. Die Kennedys, als sie hier wohnten. Filmstars. Politiker. Königliche Hoheiten aus Europa.
    Die Silberglöckchen über der Tür klangen wie ein

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