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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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haben.«
    »Huh!«
    Irgendetwas an seinem unverbindlichen Ton machte mir klar, dass er von den Gesprächen wusste und dass er jetzt versuchte, das, was ich ihm erzählt hatte, in das einzufügen, was er bereits als gesicherte Fakten kannte. Der Hilfssheriff von der CRU hatte doch gesagt, dass sie die Untersuchung von Valeries Wagen fast beendet hätten. Sie mussten etwas gefunden haben – vielleicht ihr Handy?
    »Ihr habt die Aufzeichnungen ihres Handys, stimmt’s? Dann weißt du auch, dass sie kurz vorher noch miteinander gesprochen haben.«
    »Kein Kommentar.« Doch er klang irritiert, was hieß, dass ich richtig geraten hatte.
    Ich wollte Quinn selbst mitteilen, dass Bobby vorbeikommen würde und es sich nicht um einen privaten Besuch handelte. Ich wusste, dass ich ihn im Weinkeller finden würde, wo er mit der Bestimmung der Brix-Werte beim Cabernet beschäftigt war. Wir mussten feststellen, ob die erste Fermentation beendet war und sich der Zucker vollständig in Alkohol verwandelt hatte. Sobald dies geschehen war, würden wir den Wein keltern und Bakterien zusetzen, um die malolaktische Gärung oder zweite Fermentation einzuleiten.
    Wie ich vermutet hatte, war er im Labor und protokollierte die Ergebnisse. Nachdem die Witterung jetzt kühler geworden war, hatte er seinen Hawaiihemden bis zum nächsten Frühling eine Ruhepause verordnet. Heute trug er verwaschene Jeans und ein Henley Shirt mit ausgefransten Manschetten. Die Hawaiihemden waren weit und schlabberig. Das Henley Shirt hingegen wirkte, als sei es mit der Zeit eingelaufen, und so konnte ich nicht übersehen, wie muskulös und fit Quinn darunter war.
    Als er mich bemerkte, warf er den Bleistift zur Seite. »Was gibt’s?«
    Seit seiner gestrigen Fahrt durch das Weingut mit Nicole hatten wir nicht miteinander gesprochen. »Sind Sie fertig mit den Brix-Werten?«
    Er schielte zu mir herüber. »Liegen ungefähr bei dreizehn. Ich will den Vorlaufmost rausnehmen, bevor wir zu pressen anfangen. So haben wir mindestens zwei oder drei zusätzliche Tage, bevor es auf null geht und wir mit der malolaktischen Fermentation beginnen.«
    »Klingt gut.«
    »Wenn das alles war, was Sie wissen wollen, hätten Sie auch anrufen können«, sagte er. »Irgendwas ist doch los. Sie haben schon wieder diesen Blick mit riesengroßen Augen, den Sie immer haben, wenn Sie einem auf die krumme Tour kommen. Das kenne ich mittlerweile. Schießen Sie los!«
    Manchmal fragte ich mich, weshalb ich mir überhaupt noch die Mühe machte, seine Gefühle zu schonen, da er meine regelmäßig wie mit einem Dreißigtonner überrollte. »Bobby Noland kommt, um mit Ihnen zu reden.«
    »Hat er gesagt, weshalb?« Er konzentrierte sich auf irgendetwas oberhalb meines Kopfes. Wer war er eigentlich, dass er sich über das Herumkommandieren auszulassen wagte? Vielleicht wusste er nicht, weshalb Bobby mit ihm reden wollte, aber bestimmt wusste er, über wen.
    »Er möchte Ihnen ein paar Fragen wegen Nicole stellen.«
    Seine Stimme blieb verbindlich. »Hat sie Ärger?«
    »Bobby weiß, dass sie Valerie Beauvais gekannt hat.«
    »Und woher wissen Sie das?«
    Meine Mutter hatte immer gesagt, wenn man bei der Wahrheit bleibt, braucht man sich später nicht zu erinnern, welche Lüge man benutzt hat. »Sie hatte Valeries Buch. Darin war eine Widmung für sie. Ich habe es auf dem Sitz von Shanes Auto entdeckt, als Sie beide Ihre Rundfahrt durch das Weingut machten.«
    »Sie haben es wirklich auf sie abgesehen, was? Warum können Sie sich da nicht raushalten?« Er schlug mit der Faust auf den metallenen Labortisch. Ein Messbecher, der neben der Rechenmaschine gestanden hatte, fiel zu Boden. Er zersprang, und die Glasscherben flogen in alle Richtungen.
    »Aus was soll ich mich raushalten? Und mussten Sie den Becher unbedingt kaputtmachen? Sie hat sie gestern angelogen, und ich bin ziemlich sicher, dass sie mich auch belogen hat, als es darum ging, worüber sie mit Valerie gesprochen hat, bevor diese starb. Bobby weiß es bereits, Quinn. Lügen Sie ihn also nicht an, um sie zu schützen, verstanden?«
    Quinn blickte zu Boden und schaute dann mich an. »Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie jetzt verschwinden. Hier gibt es jede Menge Scherben, und Sie könnten sich daran verletzen.«
    Der halbe Meter Abstand zwischen uns hätte der Grand Canyon sein können. Der Versuch, ihn davon abzuhalten, in die Geschichte hineingezogen zu werden, in die Nicole verstrickt war, was immer es auch sein mochte, entsprach dem

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