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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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worden war, sah es aus, als habe dort ein Tier genagt. Sunny und Eli saßen sich an der neuen Mammutbaum-Bar auf Hockern gegenüber. Mein tadellos gekleideter Bruder hatte seine Hände um einen großen Becher mit Kaffee zum Mitnehmen gelegt. Sunny nippte an einem Glas Rotwein. Ich sah die Flasche: Château Haut-Brion. Sie trank wahrlich erstklassiges Zeug.
    Eli drehte sich zu mir um. »Hallo, Luce. Setz dich zu uns.«
    »Etwas zu trinken?«, fragte Sunny. Sie trug eine kastanienbraune Velours-Trainingshose und einen weißen Rollkragenpulli unter einem Trenchcoat von Burberry.
    Ich war auf einen kühlen Empfang durch sie eingestellt, da unsere letzten Begegnungen nicht gerade gut verlaufen waren, doch sie schien den Groll, den sie mir gegenüber hegte, vergessen zu haben. Vermutlich die Folge von Erschöpfung und ein paar Gläsern Wein vor dem Frühstück, wenn man vom Pegel in der Flasche schloss.
    »Oh nein, danke!« Ich klaute Eli den Kaffee. »Etwas Koffein könnte ich gebrauchen.« Ich trank einen Schluck und gab ihn ihm zurück. Irgendeine Mischung aus jeder Menge Sahne und einem Schuss von etwas abscheulich Süßem. »Ist da auch Kaffee drin?«
    »Bring dir demnächst gefälligst deinen eigenen mit.« Er benutzte den Finger, um die Stelle abzuwischen, wo ich getrunken hatte. »Wir möchten, dass du dir das mal ansiehst und eine Vorstellung davon entwickelst, was mitgenommen wurde.«
    Ich schaute mich um. Mein Bruder hatte mit der erstklassigen Renovierung nicht zu viel versprochen. Die Wände getäfelt in Mammutbaumholz, die Weinregale aus dem gleichen Material, Schieferplatten als Fußboden und versenkte Lichter, die wie gedimmte Sterne glitzerten. Das Ganze war wie eine Bibliothek mit langen Regalreihen aufgebaut, nur dass hier statt Bücher Weinflaschen die diagonalen Nischen füllten. Außer der zerstörten Tür schien alles in Ordnung zu sein. Nach dem, was mir Eli am Telefon gesagt hatte, hatte ich eine Riesensauerei erwartet.
    »Ich will es versuchen«, sagte ich. »Allerdings weiß ich nicht, ob ich eine große Hilfe sein werde.«
    »Jack ist der Einzige, der mit Bestimmtheit sagen kann, was gestohlen wurde. Aber soweit ich es übersehen kann, hatten sie es nur auf die teuersten Weine abgesehen«, sagte Sunny. »Kisten und einzelne Flaschen.«
    »Das muss ziemlich lange gedauert haben«, sagte ich. »Ist ja schließlich etwas anderes, als ein Schaufenster einzuschlagen und einfach zu greifen, was einem in die Finger fällt.« Ich begegnete ihrem Blick. »Sie haben die Washington-Flasche, stimmt’s? Ich möchte wetten, dass sie ihretwegen gekommen sind.«
    Sunny lächelte müde und hob ihr Glas. »Ein kleiner Triumph. Wir haben sie noch nicht hierher gebracht. Sie befindet sich noch im Haus. Unten im Keller.«
    »Gott sei Dank!«, sagte ich.
    »Glauben Sie, Lucie hat recht, und die waren nur hinter dieser Flasche her?«, fragte Eli. »Und als sie sie nicht gefunden haben, nahmen sie den ganzen anderen Kram mit?«
    »Ich weiß es nicht. Aber alles scheint gut vorbereitet worden zu sein. Als hätten sie eine Liste gehabt. Die meisten Menschen würden doch den Unterschied zwischen einem kalifornischen Kultwein wie Screaming Eagle und einer Flasche Château Spülwasser gar nicht kennen. Diese Burschen kannten ihn. Einer von ihnen muss ein Weinexperte gewesen sein«, sagte Sunny.
    Oder eine Person, die seltene Weine für wohlhabende Kunden kaufte. Hatte Quinn nicht gesagt, Nicole sei in Alan Cantors Unterschlagungspläne verstrickt gewesen? Wo war sie heute Nacht nach dem Abendessen mit Mick hingegangen?
    »Hat Jack einen der Einbrecher gesehen? Oder hat er eine Ahnung, wie viele es waren?«, fragte ich.
    »Weder noch«, sagte Sunny.
    »Wissen Sie denn, wie es geschah?«, fragte Eli.
    »Tut mir leid.« Sie schüttelte den Kopf. »Jack war unten geblieben, um sich die Elf-Uhr-Nachrichten anzuschauen, und ich ging ins Bett. Plötzlich wachte ich auf, und er war nicht da. Als ich nach unten ging, um ihn zu suchen, war er nicht im Haus. Ich überlegte, dass er vielleicht hierhin gegangen sein könnte. Und dann fand ich ihn neben der Tür auf der Erde.« Sie nahm ihr Glas und trank mit zitteriger Hand. »Bewusstlos, aber er atmete noch.«
    »Wie spät war es da?«, fragte ich.
    »Ich schätze, ungefähr Mitternacht.«
    »Und Sie haben die Polizei angerufen?«, fragte Eli.
    »Ein Krankenwagen und ein paar Beamte vom Sheriff’s Department waren sofort hier.«
    Ich stand auf, ging zur Tür und fuhr mit dem Finger

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