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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eine absolut sichere Methode, um das Virus ins CI-Gebäude einzuschmuggeln. Wegen der strengen Sicherheitskontrollen durften Anne oder er gar nicht erst versuchen, ihn selbst mitzubringen. Nein. Sogar das Einschmuggeln durch einen anderen CI-Agenten wäre zu gefährlich gewesen. Dieses Problem hatte Fadi und ihn monatelang beschäftigt, bis sie glaubten, eine Lösung gefunden zu haben.
    Ihre Lösung sah folgendermaßen aus: Der verschlüsselte Text, den CI-Agenten auf einem Knopf von Fadis Hemd entdeckt hatten, war gar keiner, sodass Tim Hytner sich vergeblich bemüht hatte, ihn zu entschlüsseln. Tatsächlich war er
eine detaillierte Gebrauchsanweisung, mit der sich das Computervirus in gewöhnlichem binärem Code rekonstruieren ließ, damit es, im Hintergrund arbeitend, völlig unsichtbar blieb. Sobald es auf einem CI-Computer installiert war, griff es das Betriebssystem an – in diesem Fall UNIX – und korrumpierte seine Basisarchitektur. So entstand ein Datenchaos, das binnen sechs Minuten sämtliche CI-Terminals lahmlegen würde.
    Es gab auch eine eingebaute Sicherung: Selbst wenn Hytner durch einen glücklichen Zufall erkannt hätte, dass er keinen verschlüsselten Text vor sich hatte, hätte er die Anweisungen nicht unabsichtlich ausführen können – weil sie in umgekehrter Reihenfolge vorlagen.
    Als Nächstes rief er die von Hytner bearbeitete Datei auf, tippte den binären Code von hinten beginnend ein und speicherte ihn in einer eigenen Datei. Anschließend schloss er die Textverarbeitung Linux OS und rief die Programmiersprache C++ auf. Indem er den gespeicherten Code übernahm, gelangte er in mehreren Schritten zu dem Befehl, den er brauchte, um das Virus in C++ darzustellen.
    Als Karim al-Jamil jetzt das Virus anstarrte, brauchte er nur noch eine Taste zu drücken, um es zu aktivieren. Binnen Millisekunden würde es das gesamte Betriebssystem erfassen – nicht nur die Hauptdatenpfade, sondern auch alle Nebenwege und Querverbindungen.
    Mit anderen Worten, es würde die Datenströme korrumpieren, während sie ankamen oder hinausgingen, und auf diese Weise die Firewall Sentinel völlig umgehen. Das ließ sich nur von einem internen CI-Terminal aus erreichen, denn Sentinel hätte jeden noch so raffinierten Angriff von außen abgewehrt.
    Zuvor musste er jedoch noch etwas anderes erledigen. Er rief eine Personalakte auf und ergänzte sie um mehrere falsche
Informationen – auch um die Chiffre, mit deren Hilfe er das Virus konstruiert hatte.
    Als er damit fertig war, druckte er die veränderte Akte aus, legte die Blätter in ein CI-Dossier und sperrte es sicher weg. Mit einer Fingerspitze rief er das andere Programm auf, das geduldig auf seine Geburt wartete. Er stieß einen kleinen Seufzer der Befriedigung aus, als er jetzt die Taste drückte.
    Das Virus wurde aktiviert.

KAPITEL NEUNZEHN
    Abbud ibn Aziz, mit den Wellen und seinen sich verfinsternden Gedanken allein, war der Erste, der Fadi sah, als er aus dem Loch kam, das mit dem Eisengitter verschlossen gewesen war. Da ihm das Mienenspiel und die Körpersprache seines Führers vertraut waren, wusste er sofort, dass die Männer Bourne nicht gefunden hatten. Das war schlecht für ihn, weil es schlecht für Fadi war. Hinter ihm taumelten die nach Atem ringenden Polizeibeamten ins Freie.
    Als sie auf den Steg kamen, konnte er hören, wie Leutnant Kowe sich beklagte: »Ich habe bei diesem Unternehmen einen Mann verloren, Generalmajor Romantschenko.«
    Â»Ich habe noch weit mehr verloren, Leutnant«, blaffte Fadi. »Ihr Mann hat bei der Erfüllung seines Auftrags versagt. Er hat für seine Unfähigkeit mit dem Leben gebüßt – eine gerechte Strafe, würde ich sagen. Statt mir etwas vorzujammern, sollten Sie sich diesen Vorfall als Lehre ansehen. Ihre Männer sind nicht zäh genug, bei weitem nicht.«
    Bevor Kowe antworten konnte, machte Fadi auf dem Absatz kehrt und war mit einem Satz an Bord des Segelboots.
    Â»Ablegen!«, knurrte er.
    Fadi war so geladen, dass er fast Funken sprühte. In dieser Stimmung war er unberechenbar, wie Abbud ibn Aziz besser als jeder andere – außer vielleicht Karim al-Jamil – wusste. Dabei musste er mit seinem Führer ausgerechnet jetzt über Karim al-Jamil sprechen.

    Er wartete, bis sie abgelegt und die Segel getrimmt hatten. Die kleine Gruppe

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