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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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müsst Jason Bourne vergessen, müsst vergessen, was euer Vater heute ist. Er war ein großer Mann, keine Frage. Aber seine Zeit ist abgelaufen; eure hat gerade erst begonnen. Das ist der Lauf der Welt. Sich gegen ihn stemmen zu wollen ist reine Arroganz; dabei riskiert ihr nur, untergepflügt zu werden.
    Du musst dich auf die Zukunft konzentrieren, nicht auf
die Vergangenheit. Du musst jetzt an unser Volk denken. Du bist unser Vater, unser Beschützer, unser Erlöser. Ohne dich sind wir Staub im Wind, sind wir nichts. Du leuchtest uns als Hoffnungsstern. Aber nur, wenn deine Motive wieder rein sind.«
    Danach herrschte langes Schweigen zwischen den beiden. Abbud ibn Aziz fühlte sich jedoch wie von einer schweren Last befreit. Er war von der Richtigkeit seiner Argumentation überzeugt, stand zu jedem Wort. War dies das Ende, würde er sein Schicksal willig ertragen. Er würde mit dem Bewusstsein sterben, seinem Führer und Freund gegenüber seine Pflicht getan zu haben.
    Fadi funkelte ihn jedoch nicht mehr an, schien weder das nachtdunkle Meer noch die glitzernden Lichter Odessas wahrzunehmen. Sein Blick war wieder nach innen gerichtet, sein ganzes Wesen zog sich in Tiefen zurück, in die ihm – wie Abbud ibn Aziz vermutete, nein, wie er von ganzem Herzen hoffte  – nicht einmal Karim al-Jamil folgen durfte.
    Â 
    Nach dem Absturz sämtlicher Computer war in der CI-Zentrale die Hölle los. Alle verfügbaren Mitarbeiter der Hauptverwaltung Technische Dienste waren im Einsatz, um das Problem des Virusbefalls zu lösen. Ungefähr ein Drittel von ihnen hatte die CI-Firewall Sentinel abgeschaltet, um die erforderlichen Tests an ihr durchführen zu können. Die übrigen Mitarbeiter setzten eine Software zur Virenbekämpfung ein, um sämtliche Venen und Arterien des CI-Intranets zu reinigen. Diese von der DARPA für die CI entwickelte Software verwendete einen hoch entwickelten heuristischen Algorithmus, der ein Problemlösungscode war. Er veränderte sich, passte sich ständig der jeweiligen Form des zu bekämpfenden Virus an.
    Die CI-Zentrale blieb hermetisch abgeriegelt – niemand
durfte herein oder hinaus. In dem schalldichten, abhörsicheren ovalen Konferenzraum gegenüber der Bürosuite des Alten saßen neun Männer an einem Tisch mit polierter Wurzelholzplatte. Vor jedem Platz befand sich ein in die Tischplatte versenktes Computerterminal, neben dem eine Flasche Mineralwasser und ein Glas standen. Der Mann unmittelbar links neben dem DCI, der Direktor der Abteilung Technische Dienste, wurde ständig über die Fortschritte seiner fieberhaft schuftenden Leute auf dem Laufenden gehalten. Diese Aktualisierungen erschienen auf seinem eigenen Monitor, wurden allgemein verständlich vereinfacht und füllten dann einen der Flachbildschirme an den mit mattschwarzem Filz bezogenen Wänden des Konferenzraums.
    Â»Was hier besprochen wird, bleibt strikt unter uns«, sagte der DCI. Heute spürte er seine achtundsechzig Jahre wirklich. »Was hier passiert ist, geht niemanden etwas an.« Er hatte das Gefühl, wie Atlas die Welt auf den Schultern tragen zu müssen. Irgendwann würde er unter dieser Last zusammenbrechen, das wusste er. Aber nicht heute. Nicht heute, verdammt noch mal!
    Â»Wir sind nicht ausgespäht worden«, berichtete der Direktor der Abteilung Technische Dienste, ohne die über seinen Bildschirm laufenden Rohdaten aus den Augen zu lassen. »Das Virus ist anscheinend nicht von außen gekommen. Die Diagnose von Sentinel ist abgeschlossen. Die Firewall hat ihre Aufgabe genau entsprechend ihrer Programmierung erfüllt. Sie ist nicht durchbrochen worden. Ich wiederhole: Sie ist nicht durchbrochen worden.«
    Â»Was zum Teufel ist sonst passiert?«, knurrte der DCI. Er war dem Schicksal bereits dafür dankbar, dass der Verteidigungsminister niemals von dieser vollkommenen Katastrophe erfahren würde.
    Die hohe Stirn des Direktors glänzte im Licht der Deckenbeleuchtung,
als er den Kopf hob. »Soviel wir bisher beurteilen können, sind wir von innen angegriffen worden.«
    Â»Von innen? «, fragte Karim al-Jamil ungläubig. Er saß rechts neben dem Alten.
    Â»So sieht’s aus«, bestätigte Rob Batt, als Direktor der Operationsabteilung der Einflussreichste der Sieben, wie die Direktoren intern bezeichnet wurden.
    Â»Rob, ich will, dass Sie sich umgehend mit diesem

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