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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihn seitlich am Kopf. Der Unterkiefer des Mannes wurde ausgerenkt und zersplitterte.
    Bourne entriss ihm die Pistole, während er mit der anderen Faust sein Sonnengeflecht traf, sodass der Uniformierte zusammensackte. Dann wandte er sich ab, sprang zu Boden und spürte dabei den Schmerz in seiner linken Seite wie einen Lanzenstich.
    Im nächsten Augenblick trabte Bourne los, lief in einigem Abstand parallel an der Straßensperre vorbei, erreichte ein Wäldchen und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Als er die Straße fast zwei Kilometer jenseits der Sperre wieder erreichte, war er erschöpft und außer Atem. Aber dort wartete schon der klapprige Å koda mit offener Beifahrertür. Soraya
beobachtete den Herankommenden, nach rechts über den Sitz gelehnt, mit angespannter, besorgter Miene. Bourne knallte die Tür zu, und der Škoda fuhr ruckelnd an, als sie den Gang einlegte.
    Â»Alles in Ordnung?«, fragte sie und sah wieder nach vorn auf die Straße. »Was zum Teufel ist passiert?«
    Â»Ich musste auf Plan C zurückgreifen«, sagte Bourne. »Und dann auf Plan D.«
    Â»Es hat nie einen Plan C und D gegeben.«
    Bourne lehnte seinen Kopf an die Kopfstütze. »Genau das meine ich.«
    Â 
    Bei ihrer Ankunft in Iljitschewsk unter wolkenverhangenem Himmel verlangte Lerner: »Bringen Sie mich zum Fährhafen. Ich will die nächste auslaufende Fähre kontrollieren, dorthin ist er unterwegs.«
    Â»Das glaube ich nicht.« Dr. Pawlyna bewegte sich im Straßengewirr des Hafenviertels mit der Selbstsicherheit eines Menschen, der schon oft dort gewesen ist. »Die Hafenbehörde unterhält eine eigene Poliklinik. Glauben Sie mir, Bourne wird sich dort hinwenden, weil er dringend ärztliche Hilfe benötigt.«
    Lerner, der noch nie Befehle von Frauen ausgeführt hatte, missfiel die Idee, auf Dr. Pawlynas Vorschlag einzugehen. Ihm missfiel es auch, dass er sich von ihr herumfahren lassen musste. Vorerst erfüllte das jedoch seinen Zweck – was nicht bedeutete, dass ihre fachliche Kompetenz ihn nicht verstimmt hätte.
    Iljitschewsk bestand aus einer viele Quadratkilometer großen Ansammlung von niedrigen, hässlichen Gebäuden, riesigen Lagerhallen und Silos, Kühlhäusern, Containerbahnhöfen und monströs großen TANKRAF-Kränen auf Pontons. Nach Westen hin lagen Fischtrawler, die entladen oder instand gesetzt
wurden. Der eigentliche Hafen in einer halbmondförmigen Bucht am Schwarzen Meer bestand aus sieben Frachtterminals. Fünf davon waren auf Frachtgut wie Stahl und Roheisen, Erdöl, Holz, landwirtschaftliche Produkte und Düngemittel spezialisiert, das sechste wurde von einer riesigen Förderanlage für Getreide beherrscht, und am siebten legten Fähren und Ro/Ro-Schiffe an. Ro/Ro war die Abkürzung für den im Englischen als Roll on/Roll off bezeichneten horizontalen Umschlag, bei dem Güterwagen und Trailer im Schiffsbauch verstaut wurden. Darüber befanden sich Kabinen für Fahrgäste, den Kapitän und Besatzungsmitglieder. Der größte Nachteil dieser Konstruktion war ihre geringe Stabilität: Stand das Frachtdeck auch nur wenige Zentimeter unter Wasser, kenterte die Fähre und sank. Trotzdem überwogen die Vorteile, sodass im Nahen Osten und in ganz Asien weiter zahlreiche Ro/Ro-Schiffe eingesetzt wurden.
    Die Poliklinik lag etwa in der Mitte zwischen den Terminals drei und sechs. Dem unscheinbaren Gebäude sah man seinen rein zweckmäßigen Aufbau sofort an. Dr. Pawlyna hielt am Nebeneingang der Klinik und stellte den Motor ab.
    Sie wandte sich an Lerner. »Ich gehe allein hinein. Dann gibt’s keine Probleme mit dem Wachpersonal.«
    Als sie ihre Tür öffnen wollte, hielt Lerner sie am Arm fest. »Ich denke, ich sollte lieber mitgehen.«
    Ihr Blick streifte die Hand auf ihrem Arm, bevor sie sagte: »Sie machen die Sache unnötig schwierig. Vertrauen Sie mir; ich kenne diese Leute.«
    Lerner packte fester zu. Sein Grinsen ließ auffällig große Zähne sehen. »Wenn Sie diese Leute kennen, Doktor, gibt’s keine Kontrollen, nicht wahr?«
    Sie betrachtete ihn forschend, als sähe sie ihn zum ersten Mal. »Irgendwelche Probleme?«
    Â»Nicht aus meiner Sicht.«

    Dr. Pawlyna schüttelte unwillig seine Hand ab. »Falls es welche gibt, sollten wir sie jetzt lösen. Wir sind im Einsatz …«
    Â»Ich weiß genau,

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