Der Bourne Betrug
Verfolger â einen Polizeibeamten â als Reflexion in der Windschutzscheibe eines Gabelstaplers. Ohne langsamer zu werden, kletterte er unter Schmerzen auf eine Laderampe und verschwand zwischen Kistenstapeln im Inneren eines Lagerhauses. Drinnen fiel ihm sofort auf, dass jeder der hier arbeitenden Männer einen Dienstausweis der Hafenbehörde an seinem Overall trug.
Zum Glück entdeckte er gleich den Umkleideraum. Der letzte Schichtwechsel lag schon länger zurück, sodass der gekachelte Raum leer war. Bourne ging die in Reihen aufgestellten Spinde entlang und rüttelte an allen Türen, von denen sich einige öffnen lieÃen. Im dritten offenen Spind fand er, was er suchte: einen Overall, wie ihn die Ladearbeiter trugen. Er zog ihn unter brennenden Schmerzen in seiner Seite an, fand in dem Spind aber keinen Dienstausweis. Aber dagegen lieà sich etwas tun. Beim Hinausgehen streifte er einen hereinkommenden Arbeiter, murmelte eine Entschuldigung und hastete weiter. Als er auf die Laderampe hinaustrat, befestigte er den geklauten Dienstausweis an seinem Overall.
Bei einem Blick in die Runde entdeckte er keine Spur von dem Verfolger. Er ging weiter an den Fahrerhäusern der Lastwagen vorbei, deren Fracht auf den Laderampen aus Stahlbeton entladen wurde, wobei jede Kiste, jedes Fass und jeder Behälter mit dem dazugehörigen Frachtbrief verglichen wurde.
»Halt!«, rief eine laute Stimme hinter ihm. »Stehen bleiben!« Er sah den Polizeibeamten hinter dem Lenkrad eines der
unbemannt abgestellten Gabelstapler. Der Uniformierte legte den Gang ein, gab Gas und fuhr direkt auf ihn zu.
Obwohl der Gabelstapler nicht schnell war, befand Bourne sich ganz entschieden im Nachteil. Weil das Fahrzeug ihm den Weg abschnitt, war er auf verhältnismäÃig engem Raum eingesperrt, der auf einer Seite von parkenden Lastwagen und auf der anderen Seite von bunkerähnlichen Betonbauten mit den Büros der Speditionen begrenzt wurde.
Im Augenblick herrschte viel Betrieb, und alle waren zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt, um auf den plötzlich herumkurvenden Gabelstapler und den Mann zu achten, auf den er es offenbar abgesehen hatte.
Bourne warf sich herum und flüchtete. Doch der Gabelstapler schloss rasch auf, was nicht nur an seiner eigenen Geschwindigkeit, sondern auch daran lag, dass Bourne grässliche Schmerzen litt. Er konnte dem Gerät einmal, zweimal ausweichen, wobei die Gabelspitzen einen Funkenregen erzeugten, als sie die Betonmauer entlangschrammten.
Vor Bourne lagen die Ladebuchten der Lagerhalle, die der StraÃensperre am nächsten war. Ein riesiger Sattelschlepper war rückwärts an die letzte Laderampe herangestoÃen. Bournes einzige Chance bestand darin, zum Fahrerhaus zu laufen und im letzten Augenblick unter dem Fahrzeug zu verschwinden. Das hätte er auch geschafft, aber praktisch in letzter Sekunde gaben die überanstrengten Muskeln seines linken Beins unter Schmerzen nach.
Er taumelte, knallte seitlich gegen das Fahrerhaus. Einen Herzschlag später bohrten die Gabelspitzen sich rechts und links von ihm in das lackierte Stahlblech des Fahrerhauses und nagelten ihn fest. Er wollte sich wegducken, aber das konnte er nicht, weil die Gabelzinken ihn festhielten.
Bourne kämpfte darum, zu Atem zu kommen und die Schmerzen zu unterdrücken, die so lähmend waren, dass er
fast nicht mehr klar denken konnte. Dann legte der Uniformierte krachend den ersten Gang ein, und der Gabelstapler bewegte sich vorwärts. Die Gabelzinken nahmen Bourne zwischen sich mit und bohrten sich knirschend tiefer in die Seite des Fahrerhauses.
Noch wenige Sekunden, dann würde er zwischen Gabelstapler und Sattelschlepper zerquetscht werden.
KAPITEL EINUNDZWANZIG
Bourne atmete tief aus und drehte sich nach rechts. Gleichzeitig stützte er beide Hände auf die Oberseite der Gabelzinken, stemmte sich hoch und gelangte so auf die Gabeln. Dann stellte er die FüÃe auf den umlaufenden Blechrand vor dem Fahrerhaus und richtete sich auf.
Der Uniformierte legte den Rückwärtsgang ein, um zu versuchen, Bourne abzuschütteln, aber die Gabeln hatten sich tief in das Fahrerhaus gebohrt und wurden nun von etwas in seinem Inneren festgehalten.
Um diese Chance zu nutzen, kletterte Bourne um die Windschutzscheibe herum. Der Polizeibeamte zog seine Dienstwaffe und zielte damit auf ihn, aber bevor er abdrücken konnte, traf Bournes Stiefelspitze
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