Der Bourne Betrug
könnten â¦Â«
»Auf welchem Gebiet?«
Der DCI schnitt etwas Spiegelei ab und schob ein Drittel
eines Schinkenstreifens darauf. »Mir ist in letzter Zeit zugetragen worden, dass ich in Washington einen Feind habe.«
»Nach all diesen Jahren«, stellte Karim al-Jamil fest, »muss die Liste Ihrer Feinde ziemlich lang sein.«
»Natürlich gibt es die. Aber dieser eine ragt aus der Menge heraus. Und ich möchte Sie warnen, damit Sie äuÃerst behutsam vorgehen; er ist ein sehr mächtiger Mann.«
»Hoffentlich nicht der Präsident«, sagte Karim al-Jamil im Scherz.
»Nein, aber jemand aus seiner unmittelbaren Umgebung.« Der Alte blieb völlig ernst. »Verteidigungsminister Ervin Reynolds Halliday, bei allen seinen Arschkriechern als âºBudâ¹ bekannt. Ich bezweifle sehr, dass er auch nur einen wirklichen Freund hat.«
»Wer hat die in dieser Stadt schon?«
Der DCI lachte glucksend, was selten genug vorkam. »Genau!« Er stopfte sich eine weitere Gabel Spiegelei in den Mund und sprach mit vollem Mund weiter. »Aber Sie und ich, Martin, wir sind Freunde. Wenigstens stehen wir uns freundschaftlich nahe. Deshalb geht dieser kleine Deal nur uns etwas an.«
»Auf mich können Sie zählen, Sir.«
»Ich weiÃ, dass ich das kann, Martin. In den letzten zehn Jahren habe ich nie eine bessere Entscheidung getroffen, als Ihre Karriere zu fördern.«
»Ich weià Ihr Vertrauen zu mir zu schätzen, Sir.«
Der Alte lieà nicht erkennen, ob er das registriert hatte. »Nachdem Halliday und sein treuer Pitbull LaValle mich bei der Lagebesprechung zu überfallen versucht hatten, habe ich ein paar Erkundigungen eingezogen. Dabei habe ich festgestellt, dass die beiden heimlich einen Parallelgeheimdienst aufgebaut haben. Sie wildern in unserem Revier.«
»Was bedeutet, dass wir ihnen in den Arm fallen müssen.«
Die Augen des DCI verengten sich. »Allerdings, Martin. Und bedauerlicherweise kommt ihre Wühlarbeit im denkbar ungünstigsten Augenblick â in dem die Dujja einen GroÃangriff plant.«
»Vielleicht ist das Absicht, Sir.«
Der Alte dachte an den âºÃberfallâ¹ in der Lagebesprechung zurück. Halliday und LaValle hatten es eindeutig darauf angelegt, ihn vor dem Präsidenten in Verlegenheit zu bringen. Und er erinnerte sich daran, wie der Präsident dem Hauen und Stechen untätig zugesehen hatte. Stand er bereits auf der Seite des Verteidigungsministers? Wollte er, dass die CI vom Pentagon übernommen wurde? Dem DCI schauderte bei dem Gedanken daran, das Militär könnte die Kontrolle über seinen Dienst an sich reiÃen. Unvorstellbar, was Halliday und LaValle mit ihrer neu gewonnenen Macht anfangen würden. Für die Gewaltenteilung zwischen Pentagon und CI gab es gute Gründe. Ohne sie war der Polizeistaat nur noch einen Schuss entfernt.
»Was suche ich?«
»Belastendes Material.« Der Alte schluckte. »Je mehr, desto besser.«
Karim al-Jamil nickte. »Ich brauche jemanden â¦Â«
»Sie können jeden haben. Sie brauchen mir nur seinen Namen zu sagen.«
»Anne Held.«
Der DCI starrte ihn an. »Meine Anne Held?« Er schüttelte den Kopf. »Die gebe ich nicht her.«
»Sie haben diskrete Recherchen verlangt. Agenten kann ich dafür nicht einsetzen. Hier heiÃtâs: Anne oder nichts.«
Der Alte musterte ihn, um zu sehen, ob er vielleicht doch bluffte. Aber davon war nichts zu erkennen. »Einverstanden«, sagte er schlieÃlich.
»Jetzt erzählen Sie mir von Matthew Lerner.«
Der Alte erwiderte seinen Blick. »Es geht um Bourne.«
Nach längerem peinlichem Schweigen, das nur durch das Surren der von zwölf winzigen Mäusepfoten in Gang gehaltenen Räder unterbrochen wurde, fragte Karim al-Jamil ruhig: »Was hat Jason Bourne mit Matthew Lerner zu schaffen?«
Der DCI legte Messer und Gabel aus der Hand. »Ich weiÃ, was Bourne Ihnen bedeutet hat, Martin. Zwischen Ihnen und ihm hat ein gewisser, wenn auch unerklärlicher Rapport bestanden. Tatsache ist jedoch auch, dass er Gift für die CI ist. Deshalb habe ich Matthew Lerner mit dem Auftrag losgeschickt, ihn zu liquidieren.«
Im ersten Augenblick wollte Karim al-Jamil seinen Ohren nicht trauen. Der DCI hatte einen Attentäter losgeschickt, um Bourne umlegen zu lassen! Er wollte seinem Bruder und ihm die Genugtuung
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