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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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miteinander.«
    Â»Damit Bourne uns belauschen kann. Ich verstehe.«
    Der andere trat einen Schritt näher an ihn heran. Seine Stimme war zu einem heiseren Flüstern herabgesunken. »Bourne soll wissen, wer ich bin. Er soll wissen, dass ich zu Fadi zurückkehre.«
    Nesim Hatun nickte. »Er wird dir folgen.«
    Â»Genau.«

    Â 
    Jon Mueller erkannte recht schnell, weshalb Detective Overton  – Lerners Mann – in Schwierigkeiten geraten war. Als er Anne Held beschattete, entdeckte er ihre Beschützer ohne große Mühe. Es gab einen Unterschied zwischen Überwachung und Beschattung. Er legte es nicht darauf an, Held zu verfolgen, sondern erst einmal die Leute zu entdecken, die sie davor schützten, überwacht zu werden. In dieser Funktion achtete er auf reichlich Abstand. Anfangs benutzte er kein Fernglas, sondern nur seine Augen, um Helds persönliches Umfeld besser überblicken zu können. Ein Fernglas hätte ihm immer nur einen schmalen Sektor davon gezeigt. Allerdings würde es später nützlich sein, sobald er Helds Beschützer identifiziert hatte.
    Tatsächlich waren es drei Männer, die sich in Achtstundenschichten abwechselten. Dass sie Tag und Nacht einsatzbereit waren, überraschte ihn nicht. Overtons vermurkste Beschattung musste sie ängstlicher und wachsamer zugleich gemacht haben.
    Aber auf das alles war Mueller vorbereitet, und er hatte einen Plan, wie es sich überwinden ließ.
    Mueller hatte die drei Beschützer Helds vierundzwanzig Stunden lang beobachtet. Er hatte ihre Gewohnheiten, Eigenarten, Vorlieben und Methoden ausgespäht, die alle etwas unterschiedlich waren. Der Mann, der die Nachtschicht hatte, brauchte einen Kaffee nach dem anderen, um wach zu bleiben, während der Mann von der Morgenschicht ständig sein Handy benutzte. Und der Kerl, der die Nachmittagsschicht hatte, rauchte wie verrückt. Mueller entschied sich für ihn, weil seine deutlich spürbare Nervosität ihn am verwundbarsten machte.
    Da er wusste, dass er nur eine Gelegenheit bekommen würde, bereitete er sich sorgfältig darauf vor, sie zu nutzen. Vor ein paar Stunden hatte er auf dem Parkplatz der Potomac Electric
Power Company an der Pennsylvania Avenue einen Werkstattwagen gestohlen. Den fuhr er jetzt, als Anne Held in ein vor der CI-Zentrale wartendes Taxi stieg.
    Als das Taxi sich in den Verkehrsstrom einordnete, wartete Mueller geduldig wie der Tod. Wenig später hörte er einen Motor anspringen; auf der gegenüberliegenden Straßenseite fuhr ein weißer Ford an, als der Nachmittagsmann sich zwei Fahrzeuge hinter das Taxi setzte. Mueller folgte ihm bei dichtem Verkehr.
    Keine zehn Minuten später war die Held aus dem Taxi ausgestiegen und ging zu Fuß weiter. Diese Methode kannte Mueller gut. Sie war auf dem Weg zu einem Treff. Der Verkehr war so dicht, dass der Nachmittagsmann ihr nicht mehr mit dem Auto folgen konnte. Mueller, der das früher erkannte als ihr Beschützer, parkte auf der 17 th Street NW im Parkverbot, weil er wusste, dass niemand einen Werkstattwagen eines hiesigen Stromversorgers kontrollieren würde.
    Mueller schwang sich aus dem Fahrzeug und ging rasch zu dem weißen Ford zurück, mit dem der Nachmittagsmann am Randstein hielt. Er trat an die linke Wagenseite und klopfte ans Fahrerfenster. Als der Mann die Scheibe herunterfuhr, sagte Mueller: »He, Kumpel!«, während seine Faust ihn dicht unter dem linken Ohr traf.
    Dieser Faustschlag auf das dort befindliche Nervenbündel ließ den Mann zusammensacken. Mueller zog den Bewusstlosen wieder hoch, trat auf den Gehsteig und behielt die Held im Auge, als sie vor ihm die Straße entlangging.
    Â 
    Anne Held und Karim al-Jamil schlenderten durch die Corcoran Gallery an der 17 th Street NW. Die eindrucksvolle Kunstsammlung war in einem prachtvollen georgianischen Marmorbau ausgestellt, den der Architekt Frank Lloyd Wright einmal als das am besten entworfene Gebäude Washingtons
bezeichnet hatte. Karim al-Jamil blieb vor einem großen Gemälde des Malers Robert Bechtel aus San Francisco stehen; Bechtel war ein Photorealist, dessen künstlerischen Wert er nicht ausloten konnte.
    Â»Der DCI hat den Verdacht, bei dem Angriff sei nur ein Scheinziel zerstört worden«, sagte Karim al-Jamil gerade. »Das bedeutet, dass er den von Typhon abgefangenen und entschlüsselten Funkverkehr der Dujja für Desinformation

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