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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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erklärte ihm, wie er zur Istiklal Caddesi zurückkam, die Sultanahmed jenseits des Goldenen Horns gegenüberlag. Dort betrat er ein Geschäft für Bühnenbedarf, das ihm im Vorbeigehen aufgefallen war, und suchte sich einen Bart aus. Vor dem kleinen Spiegel an der Rückwand des Ladenlokals klebte er ihn sich mit Gummiarabikum an.
    Schließlich stöberte er im sonstigen Angebot des Ladens, kaufte, was er brauchte, und verstaute alles in einem abgewetzten kleinen Lederrucksack, den er sich unterwegs zugelegt hatte. Während er seine Einkäufe machte, war er von unversöhnlichem Zorn erfüllt. Bourne kam nicht darüber hinweg, was Veintrop und Fadi ihm angetan hatten. Sein Feind hatte sich in seinem Kopf eingenistet, um seine Gedanken unmerklich beeinflussen und seine Entscheidungen destabilisieren zu können. Wie hatte Fadi es nur geschafft, Veintrop in Dr. Sunderlands Praxis einzuschleusen?
    Er klappte sein Mobiltelefon auf, ging im Telefonbuch zu Sunderlands Nummer und gab erst die internationale Vorwahl und dann die elfstellige Telefonnummer ein. Die Praxis war um diese Zeit geschlossen, aber eine Tonbandstimme fragte, ob er einen Termin vereinbaren, Dr. Sunderlands Sprechzeiten erfahren oder eine Wegbeschreibung aus Washington, Maryland oder Virginia hören wolle. Ihn interessierte nur die zweite Option. Die Tonbandstimme teilte ihm mit, der Doktor
habe montags und mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr Sprechstunde. Dienstags sei die Praxis geschlossen. Aber er war an einem Dienstag bei Sunderland gewesen. Wer hatte diesen Termin für ihn vereinbart?
    An seinem Haaransatz bildeten sich Schweißperlen, während sein Herz jagte. Woher hatten Fadis Leute gewusst, dass er Fadi aus seiner Zelle bei Typhon holen würde? Soraya hatte Tim Hytner angerufen, was der Grund dafür gewesen war, dass Bourne ihn verdächtigt hatte, der Maulwurf zu sein. Aber Hytner war es nicht gewesen. Wer hatte Zugang zu internen CI-Handygesprächen? Wer konnte diesen Anruf mitgehört haben außer dem Maulwurf? Das musste dieselbe Person gewesen sein, die den Arzttermin für ihn an einem Tag vereinbart haben musste, an dem Dr. Sunderland nicht in seiner Praxis sein würde.
    Anne Held!
    Jesus!, dachte er. Die rechte Hand des Alten. Das konnte doch nicht wahr sein! Und trotzdem war das die einzige Erklärung, die angesichts der Ereignisse in letzter Zeit einen Sinn ergab. Wer wäre für Fadi oder für jeden anderen, der wissen wollte, was in der CI-Zentrale vor sich ging, eine bessere Informantin gewesen?
    Seine Finger gaben in fliegender Hast eine neue Handynummer ein. Er musste Soraya warnen, bevor sie an Bord ihres Flugzeugs ging. Aber ihre Mailbox meldete sich sofort, was bedeutete, dass ihr Mobiltelefon bereits ausgeschaltet war. Sie saß schon im Flugzeug, war auf dem Flug nach Washington, auf dem Weg in die Katastrophe.
    Bourne hinterließ ihr eine Nachricht, teilte ihr mit, Anne Held müsse der Maulwurf in der CI-Zentrale sein.

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
    Â»Kommen Sie rein, Martin.« Der DCI winkte Karim al-Jamil, der auf der Schwelle zu seinem Arbeitszimmer stand, zu sich herein. »Ich bin froh, dass Anne Sie erwischt hat.«
    Karim al-Jamil legte die weite Strecke zu dem Besuchersessel vor dem riesigen Schreibtisch des Alten zurück. Dieser Gang erinnerte ihn an das Spalier aus Steinewerfern, durch das ein Verräter nach Beduinenbrauch laufen musste. Schaffte er’s, lebend durchzukommen, war sein Lohn ein rascher, gnädiger Tod. Andernfalls wurde er als Futter für die Geier in der Wüste zurückgelassen.
    Er konnte Geräusche hören. Im gesamten Gebäude herrschte eine seltsame Atmosphäre aus Jubel und Trauer wegen der Meldung, die Urananreicherungsanlage der Dujja im Südjemen sei zerstört worden – allerdings unter schweren Verlusten. Der DCI hatte in direkter Verbindung mit Commander Dorph gestanden.
    Dorph und seine Gruppe aus Scorpions und Marines waren die Einzigen gewesen, die den Angriff überlebt hatten. Die eigenen Verluste waren hoch gewesen: drei Chinooks mit Marines und CI-Scorpions. Die Anlage war von zwei mit Jagdraketen bewaffneten MiGs aus sowjetischer Produktion geschützt worden. Nach der Zerstörung der Nuklearanlage hatte Dorphs Hubschrauber es geschafft, auch sie abzuschießen.
    Karim al-Jamil setzte sich. Er war immer hochgradig nervös,
wenn er in diesem Sessel Platz nahm. »Sir, ich

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