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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gehörte, den Soraya ihm mitgegeben hatte, damit sie ständig wusste, wo er sich aufhielt. Diesen Sender hatte er Muta ibn Aziz in eine Tasche gesteckt, als sie sich zum Abschied umarmt hatten. Da es auf der Insel keine Autos gab, wäre es fast unmöglich gewesen,
den Kurier auf einem Fahrrad zu verfolgen, ohne gesehen zu werden.
    Er schaltete den GPS-Empfänger ein, ließ ihn seine Position ermitteln und sah den Lichtpunkt, der sie darstellte, auf dem Monitor erscheinen. Bourne drückte auf eine weitere Taste und empfing Sekunden später das abgestrahlte Signal. Er setzte sich wieder aufs Rad, fuhr los, ignorierte die Schmerzen in seiner linken Seite und steigerte sein Tempo, bis er ziemlich schnell unterwegs war, obwohl die Straße vor ihm sich steil durch die Hügel wand.
    Â 
    Soraya fuhr den Südrand der von 9 th Street und Florida Avenue begrenzten Großbaustelle entlang. Das Wohnbauprojekt, das die fauligen Zähne des Viertels durch turmhohe Implantate aus Stahl und Glas ersetzen würde, kam gut voran. Die Metallskelette zweier Wohntürme waren schon fast fertig. Überall beförderten Turmdrehkräne schwere Stahlträger durch die Luft, als seien sie nur Zahnstocher. Planierraupen ebneten das Gelände ein; Sattelschlepper wurden am Rand einer kleinen Stadt aus Bürocontainern entladen.
    Sie ließ ihre Schrottkiste langsam den Rand der Baustelle entlangrollen und hielt dabei Ausschau nach Tyrone. In ihrer Verzweiflung war ihr eingefallen, dass dies sein liebster Aufenthaltsort war. Er komme jeden Tag hierher, hatte er ihr erzählt.
    Der Motor ihres Pontiacs keuchte wie ein Asthmatiker in Bangkok, dann klang er wieder normal. Seit ungefähr zehn Minuten gab er häufiger immer lautere Geräusche von sich. Sie konnte nur hoffen, dass er durchhalten würde, bis sie Tyrone gefunden hatte.
    Nachdem sie die Südseite abgesucht hatte, bog sie jetzt nach Norden ab und fuhr in Richtung Florida Avenue weiter. Sie hielt Ausschau nach geeigneten Beobachtungspunkten, an
denen Tyrone sich im Schatten verbergen konnte, um von den mehreren hundert Bauarbeitern nicht gesehen zu werden. Sie entdeckte einige, aber um diese Zeit am Morgen lag keiner davon im Schatten. Auch Tyrone war nirgends zu sehen. Ihr war klar, dass sie vielleicht bis zur nördlichen Grenze des Baugeländes würde weitersuchen müssen, um ihn zu finden.
    Die Florida Avenue war noch fünfhundert Meter entfernt, als sie ein lautes Scheppern hörte. Der waidwunde Pontiac schlingerte leicht, dann durchlief ihn ein mitleiderregendes Zittern. Er war nicht mit einem Brüllen, sondern einem Wimmern verendet. Der Motor stand. Soraya hämmerte fluchend mit einer Faust aufs Instrumentenbrett, als sei der Wagen ein alter Fernseher, der einen kräftigen Schlag brauchte, damit das Bild wieder klar wurde.
    Als sie ihren Sicherheitsgurt löste, sah sie den schwarzen Ford. Er war um die Ecke vor ihr gebogen und kam genau auf sie zu.
    Â»Lieber Gott, hilf«, flüsterte sie erschrocken.
    Soraya drehte sich auf dem Fahrersitz nach links, rollte sich zu einer Kugel zusammen und trat mit beiden Füßen gegen ihr Seitenfenster. Es bestand natürlich aus Sicherheitsglas und war schwer zu zertrümmern. Sie zog erneut die Beine an, trat nochmals zu. Ihre Schuhsohlen trafen das Glas, das wieder nicht zersplitterte.
    Sie machte den Fehler, den Kopf zu heben und einen Blick übers Instrumentenbrett zu werfen. Der Ford war jetzt so nahe, dass sie die beiden Männer sehen konnte, mit denen er besetzt war. Mit einem kleinen Aufschrei rutschte sie wieder tiefer und trat weiter gegen das Fenster. Beim vierten Versuch zersplitterte die Scheibe endlich. Aber die zähe Mittelmembran hielt die Stücke vorerst noch an Ort und Stelle.
    Plötzlich zerfiel das Glas mit lautem Knall. Kleine Glasstücke regneten auf Soraya herab. Jemand hatte die Scheibe von
außen eingeschlagen. Einer der Männer aus dem schwarzen Ford griff ins Wageninnere. Sie stürzte sich auf ihn, aber als sie seinen Arm packte, setzte der zweite Mann sie mit einem Taser, einem Elektroschocker, außer Gefecht.
    Sie sackte zusammen. Die beiden Männer zerrten sie grob aus dem Pontiac. Während ihr Kopf schrecklich summte, hörte sie einen Schwall rasend schnell gesprochener arabischer Wörter. Dazu schallend lautes Lachen. Die Hände der beiden wanderten über ihren hilflosen Körper.
    Anschließend setzte ihr

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