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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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auch der Aviator seine Fahrtrichtung und folgte ihr.
    Kurz vor dem Scheitelpunkt der Rampe geriet der Fahrer eines grauen Toyotas in Panik, wollte zurücksetzen und rammte dabei seinen Hintermann. Der andere Wagen, von dem vorn Chrom- und Kunststoffteile herabhingen, schleuderte halb auf die linke Spur und blockierte so beide Spuren für den Lincoln.
    Soraya stieß auf die Standspur zurück, bremste nochmals scharf, legte den ersten Gang ein und raste in Richtung Washington davon.
    Â 
    Â»Den Toyota könnte ich leicht zur Seite rammen«, sagte der Fahrer des Lincoln Aviator.
    Â»Spar dir die Mühe«, wies der Mann auf dem Rücksitz ihn an. »Lass sie fahren.«
    Obwohl die beiden als saudi-arabische Diplomaten akkreditiert waren, gehörten sie auch zu Karim al-Jamils Schläferzelle in Washington. Als der Lincoln die Straßen der Stadt erreichte, schaltete der Mann auf dem Rücksitz einen GPS-Empfänger
ein. Auf dem Monitor erschien sofort ein Stadtplan mit einem sich bewegenden Lichtpunkt. Auf seinem Handy tippte er eine Kurzwahlnummer ein.
    Â»Die Zielperson hat den Kopf aus der Schlinge gezogen«, sagte der Mann auf dem Rücksitz. »Sie fährt den Pontiac, den wir mit dem Peilsender ausgerüstet haben. Er hält genau auf euch zu. Bei gleich bleibender Geschwindigkeit müsste er in ein bis zwei Minuten in Reichweite sein.«
    Er wartete geduldig, bis der Fahrer des schwarzen Fords meldete: »Wir haben sie in Sicht. Sie scheint nach Nordosten unterwegs zu sein.«
    Â»Folgt ihr«, wies der Mann auf dem Rücksitz ihn an. »Ihr wisst, was ihr zu tun habt.«
    Â 
    Auf der Fähre zur Insel Büyük Ada schloss Bourne sich einer Familie chinesischer Touristen an, mit der er eine Unterhaltung begann. Er sprach Mandarin mit den Eltern, scherzte mit den Kindern, machte auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam, als Istanbul hinter ihnen zurückblieb, und erzählte Episoden aus der vielschichtigen Geschichte der Stadt. Und er behielt die ganze Zeit Muta ibn Aziz im Auge.
    Fadis Kurier stand, an die Reling gelehnt, für sich allein und starrte übers Wasser zu den schemenhaft erkennbaren Inseln hinüber, auf die sie zuhielten. Er bewegte sich nicht, sah sich kein einziges Mal um.
    Als Muta ibn Aziz seinen Platz an der Reling verließ und ins Restaurant ging, entschuldigte Bourne sich und folgte ihm. Er sah, wie der Kurier sich an der Theke einen Tee bestellte. Bourne trat näher und interessierte sich für einen Drehständer mit Ansichtskarten und Inselplänen. Nachdem er eine Karte von Büyük Ada und Umgebung ausgesucht hatte, gelang es ihm, unmittelbar vor Muta ibn Aziz an der Kasse zu sein. Er sprach den Kassierer auf Arabisch an. Der schnauzbärtige
Riese, der an einer Halskette ein goldenes Kreuz trug, schüttelte den Kopf und antwortete auf Türkisch. Bourne bedeutete ihm, er verstehe nichts.
    Muta ibn Aziz beugte sich nach vorn. »Verzeihung, mein Freund, aber der schmutzige Ungläubige will Geld.«
    Bourne hielt ihm eine Handvoll Geldscheine hin. Muta ibn Aziz zog den richtigen Schein heraus und gab ihn dem Kassierer. Bourne wartete, bis der andere seinen Tee bezahlt hatte, dann sagte er: »Danke, Freund. Türkisch klingt in meinen Ohren wie Schweinegrunzen, fürchte ich.«
    Muta ibn Aziz lachte. »Gut gesagt!« Er nickte Bourne zu, und sie gingen gemeinsam an Deck zurück.
    Bourne folgte dem Kurier zu seinem Platz an der Reling. Obwohl vom Marmarameer her ein kalter Wind wehte, war es in der Sonne angenehm warm. Die gefiederten Fingerspitzen von Zirren griffen über den dunkelblauen Winterhimmel aus.
    Â»Die Christen sind die Schweine der Welt«, sagte Muta ibn Aziz.
    Â»Und die Juden die Affen«, erwiderte Bourne.
    Â»Friede sei mit dir, Bruder. Ich sehe, dass wir aus den gleichen Schulbüchern gelernt haben.«
    Â»Der Dschihad im Dienste Allahs ist der Gipfel des Islam«, sagte Bourne. »Das hat mir kein Schulmeister erklären müssen. Ich scheine es von Geburt an gewusst zu haben.«
    Â»Du bist Wahhabit wie ich.« Muta ibn Aziz begutachtete ihn von der Seite aus. »Wie wir einst erfolgreich waren, als wir uns mit unseren muslimischen Brüdern zusammengetan haben, um die christlichen Kreuzfahrer aus Palästina zu vertreiben, werden wir über die heutigen Kreuzfahrer siegen, die unser Land besetzt halten.«
    Bourne nickte. »Wir denken gleich, Bruder.«
    Muta ibn

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