Der Bourne Betrug
Fabrik in Chengdu ihre Produktion schon vor über zehn Jahren eingestellt hatte. Trotzdem waren sie im Gegensatz zu der Sovereign bewaffnet. Also musste er etwas tun, um diesen gewaltigen Vorteil wettzumachen.
Die Jäger rechneten natürlich damit, dass er abdrehte und zu flüchten versuchte. Stattdessen ging die Sovereign in den Sturzflug über und wurde noch schneller, als sie direkt auf die J-6 zuraste. Die merklich verwirrten iranischen Piloten taten nichts, bis sie der heranrasenden Maschine im letzten Augenblick auswichen.
Gleich darauf zog Bourne das Steuer zurück und flog einen
Looping, der ihn hinter die beiden J-6 brachte. Die Jäger kurvten kleeblattförmig ein, um ihn von zwei Seiten in die Zange zu nehmen.
Nun schossen sie auf ihn. Bourne lieà sich unter das Kreuzfeuer sinken, das sofort aufhörte. Er entschied sich für die rechte J-6, weil sie etwas näher war, kurvte steil darauf zu und lieà sie unter sich vorbeiziehen, sodass der Pilot glauben musste, er habe einen taktischen Fehler gemacht. Als das Maschinengewehr erneut losratterte, flog er Ausweichmanöver und wartete, bis die J-6 sich hinter ihn gesetzt hatte, bevor er die Sovereign wieder steigen lieÃ.
Der iranische Pilot, der dieses Manöver kannte, war darauf vorbereitet und stieg dicht hinter der Sovereign. Er wusste, was Bourne als Nächstes tun würde: in den Sturzflug übergehen. Das tat Bourne, aber er kurvte zugleich scharf rechts weg. Die J-6 folgte ihm, selbst bei Höchstgeschwindigkeit der Sovereign. Die Maschine begann in den starken Turbulenzen zu vibrieren. Aber Bourne ging noch steiler tiefer, kurvte noch steiler ein.
Hinter ihm zitterte und ruckelte die alte J-6. Plötzlich wurden eine Handvoll Nieten aus der linken Tragfläche gesaugt. Sie wurde wie von einer unsichtbaren Faust zerknüllt und vom Flugzeugrumpf gerissen. Der Jäger explodierte in einem Schauer aus groÃen und kleinen Blechteilen und stürzte sich überschlagend der Erde entgegen.
Ein Feuerstoà durchsiebte den Rumpf der Sovereign, als der zweite Jäger angriff. Jetzt hielt Bourne auf die afghanische Grenze zu, die er binnen Sekunden überflog. Aber die zweite iranische J-6 verfolgte ihn mit heulenden Triebwerken und hämmernden Bordwaffen unbeirrt weiter.
Unmittelbar südlich des Punkts, an dem er in den afghanischen Luftraum eingeflogen war, lag an der Grenze zum Iran eine Bergkette. GröÃere Höhen erreichte sie jedoch erst im
Umkreis von Bournes gegenwärtigem Standort unmittelbar nordwestlich von Koh-i-Markhura. Auf Ostsüdostkurs steuerte die Sovereign die höchsten Gipfel an.
Die J-6 ächzte und vibrierte, als der iranische Pilot sie aus dem Sturzflug abfing. Er hatte gesehen, wie es seinem Rottenflieger ergangen war, und würde sich hüten, der Sovereign so nahe zu kommen. Aber er verfolgte sie mit leichter Ãberhöhung und gab immer wieder kurze FeuerstöÃe auf sie ab.
Bourne sah, dass der Jäger ihn in ein schmales Tal zwischen zwei vor ihnen aufragenden zerklüfteten Gipfeln abzudrängen versuchte. In dem beengten Raum würde die überlegene Wendigkeit der Sovereign auf ein Minimum herabgesetzt sein, sodass die J-6 sie in aller Ruhe abschieÃen konnte.
Die Berge stiegen jetzt steil an und blockierten das Tageslicht auf beiden Seiten. Massive Felswände rückten enger und enger zusammen. Beide Flugzeuge befanden sich in einem schluchtartigen Tal. Jetzt hatte der iranische Pilot die Sovereign genau dort, wo er sie haben wollte. Er begann nun ernstlich zu schieÃen, weil er wusste, dass die Maschine vor ihm kaum noch Ausweichmanöver fliegen konnte.
Bourne fühlte die Sovereign unter mehreren Treffern erzittern. Erwischte die J-6 eines seiner Triebwerke, war er erledigt. Das Ende würde kommen, bevor er eine Chance hatte, auf den Triebwerksausfall zu reagieren. Er stellte die Maschine auf die rechte Flügelspitze und schaffte es, im Messerflug aus der Schusslinie zu kommen. Aber diese Kunstflugfigur verschaffte ihm lediglich eine Atempause. Fand er keine dauerhafte Lösung, würde die J-6 ihn vom Himmel holen.
Plötzlich sah er in der Felswand links vor sich eine zerklüftete Scharte und hielt sofort darauf zu. Im nächsten Augenblick erkannte er die dort drohende Gefahr: Eine Felsnadel teilte die Scharte etwa in der Mitte.
Die Schlucht war jetzt so eng geworden, dass auch der Jäger
hinter ihm in den Messerflug
Weitere Kostenlose Bücher