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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Zungenspitze über die Lippen. Plötzlich nahm er seine Pistole von Bournes Kopf. »Schon gut, schon gut! Sehen Sie bloß zu, dass wir …«
    Unterdessen waren sie dem Berg erschreckend nahe.
    Â»Werfen Sie die Waffe weg«, befahl Bourne.
    Â»Sie haben zu lange gewartet!«, rief der Terrorist aus. »Wir schaffen’s nicht mehr!«
    Bournes Hände lagen ruhig auf dem Steuerhorn. Mit einem
angewiderten Aufschrei warf Muta ibn Aziz seine Pistole in die andere Ecke des Cockpits.
    Bourne zog das Steuer zurück. Die Sovereign stieg steil nach oben. Der Berg kam mit entsetzlicher Geschwindigkeit näher. Es würde knapp, ganz knapp werden. Im letzten Augenblick sah Bourne eine Scharte in der rechten Bergflanke, als habe die Hand Gottes dort ein Stück aus dem Gipfelgrat herausgebrochen. Er legte die Maschine genau richtig in Schräglage; es fehlten nur wenige Zentimeter und die Felszacken hätten die rechte Tragflächenspitze abgerissen. So rasten sie ganz knapp über den Grat hinweg, ließen die Schlucht hinter sich und stiegen in den wolkenlos blauen Himmel weiter.
    Muta ibn Aziz war auf allen vieren unterwegs, um sich die Pistole zurückzuholen. Darauf war Bourne jedoch vorbereitet. Er hatte längst den Autopiloten eingeschaltet. Jetzt löste er seine Gurte, warf sich von hinten auf den Terroristen und verpasste ihm einen Nierenhaken. Muta ibn Aziz brach auf dem Boden des Cockpits zusammen.
    Bourne schnappte sich die Pistole und fesselte den halb Bewusstlosen mit seinem eigenen Gürtel. Nachdem er ihn auf den Kopilotensitz gehoben und angeschnallt hatte, nahm er seinen Platz wieder ein, schaltete den Autopiloten aus und korrigierte ihren Kurs etwas nach Süden. Inzwischen waren sie halb über Afghanistan hinweg und flogen Miran Schah – den Ort, der auf der Karte, die Bourne auf Büyük Ada gesehen hatte, umringelt gewesen war – dicht hinter der Ostgrenze Pakistans an.
    Muta ibn Aziz stieß eine lange Reihe Beduinenflüche aus.
    Â»Jason Bourne!«, fügte er hinzu. »Ich habe also richtig vermutet. Sie haben die Falschmeldung von Ihrem Tod selbst in Umlauf gebracht.«
    Bourne grinste ihn an. »Wollen wir alle bei ihrem richtigen Namen nennen? Angefangen mit Abu Ghazi Nadir al-Jamuh
ibn Aschaf al-Wahhib. Aber Fadi ist natürlich viel kürzer und treffender.«
    Â»Woher können Sie wissen, wie er …?«
    Â»Ich weiß auch, dass sein Bruder Karim al Jamil sich als Martin Lindros bei der CI eingeschlichen hat.«
    Der Schock im Blick des anderen war unverkennbar.
    Â»Und dann gibt’s noch die Schwester der beiden: Sarah ibn Aschaf.« Bourne beobachtete den Gesichtsausdruck des Terroristen mit grimmiger Befriedigung. »Ja, von ihr weiß ich auch.«
    Muta ibn Aziz war aschfahl geworden. »Sie hat Ihnen ihren Namen gesagt?«
    Bourne begriff sofort. »Sie waren in der Nacht in Odessa, in der wir uns mit unserem Informanten getroffen haben, in der Nähe. Ich habe Sarah ibn Aschaf erschossen, als sie auf den Platz gerannt gekommen ist. Wir sind nur mit knapper Not aus eurer Falle entkommen.«
    Â»Sie haben sie mitgenommen«, sagte Fadis Kurier. »Sie haben Sarah ibn Aschaf mitgenommen.«
    Â»Sie hat noch gelebt«, sagte Bourne.
    Â»Hat sie irgendwas gesagt?«
    Die Frage kam so rasch, dass Bourne wusste, dass Muta ibn Aziz verzweifelt begierig war, seine Antwort zu hören. Weshalb? Dahinter steckte mehr, als Bourne wusste. Was hatte er verpasst?
    Er war am äußersten Rand seines Wissens angelangt. Aber es war entscheidend, den anderen in dem Glauben zu lassen, er wisse noch weit mehr. Bourne hielt es für besser, überhaupt nichts zu sagen.
    Sein Schweigen beeindruckte Muta ibn Aziz, der ganz aufgeregt wurde. »Sie hat meinen Namen gesagt, nicht wahr?«
    Bourne achtete darauf, dass sein Tonfall neutral klang. »Wieso hätte sie das tun sollen?«

    Â»Sie hat’s getan, nicht wahr?« Der Terrorist war außer sich; er drehte und wand sich, während er vergeblich freizukommen versuchte. »Was hat sie sonst noch gesagt?«
    Â»Weiß ich nicht mehr.«
    Â»Sie müssen’s aber wissen!«
    Er hatte Muta ibn Aziz am Haken. Jetzt musste er nur noch die Leine einholen. »Ein Arzt hat mir mal erklärt, Beschreibungen von Dingen, die ich vergessen habe – sogar von Fragmenten  –, könnten verschüttete Erinnerungen wieder

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