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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sendung LFS gegangen.«

    Hytner wollte lieber weiterversuchen, den Code zu knacken, deshalb löste Soraya ihn ab. »Die ganze Sache hat in Südafrika begonnen – genau gesagt in Kapstadt.«
    Â»Wieso in Kapstadt?«, fragte Bourne.
    Â»Als dort noch Apartheid herrschte, wurde das Land ein Schmugglerparadies, hauptsächlich aus Notwendigkeit.« Soraya sprach rasch, nüchtern und unverkennbar distanziert. »Seitdem Südafrika wieder auf unserer ›weißen‹ Liste steht, können amerikanische Hersteller unbesorgt LFS dorthin exportieren.«
    Â»Anschließend gehen sie ›verloren‹«, warf Hytner ein, ohne von dem Buchstabensalat auf seinem Bildschirm aufzusehen.
    Â»Genau.« Soraya nickte. »Schmuggler sind schwerer auszurotten als Kakerlaken. Wie Sie sich denken können, bilden sie weiter ein Netzwerk, das von Kapstadt aus operiert, und arbeiten heutzutage mit modernsten Methoden.«
    Â»Und woher kam der Tipp?«, fragte Bourne.
    Ohne ihn anzusehen, schob Soraya ihm einen mehrseitigen Computerausdruck hin. »Die Schmuggler verständigen sich untereinander über Handys. Sie benutzen ›Brenner‹, billige Prepaid-Geräte, die es in vielen Läden und an jeder Tankstelle gibt. Damit telefonieren sie ein, zwei Tage lang – manchmal auch eine Woche, wenn sie sich eine andere SIM-Karte verschaffen können. Anschließend werfen sie das Ding weg und verwenden ein anderes.«
    Â»Unmöglich aufzuspüren, würde man glauben.« Hytner wirkte sichtbar angespannt. Er musste sich offensichtlich anstrengen, um den Code zu knacken. »Aber es gibt eine Möglichkeit.«
    Â»Es gibt immer eine«, sagte Bourne.
    Â»Vor allem, wenn man einen Onkel hat, der bei der Telefongesellschaft arbeitet.« Hytner bedachte Soraya mit einem raschen Grinsen.

    Sie blieb eisig zurückhaltend. »Onkel Kingsley ist vor dreißig Jahren nach Kapstadt ausgewandert. London sei ihm zu trostlos, hat er gesagt. Er brauche einen Ort, der noch vielversprechend sei.« Sie zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls haben wir in diesem Punkt Glück gehabt. Wir haben ein Gespräch abgefangen, bei dem es speziell um diese Sendung ging – die Mitschrift finden Sie auf Seite zwei. Darin erklärt der Schmuggler einem seiner Männer, dass diese Fracht nicht auf den üblichen Routen transportiert werden darf.«
    Bourne merkte, dass Hytner ihn neugierig musterte. »Und das Besondere an dieser ›verloren gegangenen Sendung‹ war«, sagte Bourne, »dass sie mit einer spezifischen Bedrohung der Vereinigten Staaten zusammengefallen ist.«
    Â»Das und die Tatsache, dass wir den Schmuggler bei uns inhaftiert haben.«
    Bourne fuhr mit dem Zeigefinger die zweite Seite des Computerausdrucks hinunter. »War es klug, ihn festzusetzen? Damit haben Sie vermutlich seinen Kunden alarmiert.«
    Soraya schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich. Diese Leute benutzen jeden Lieferanten nur einmal, dann suchen sie sich einen neuen.«
    Â»Sie wissen also, wer die LFS gekauft hat?«, erkundigte Bourne sich.
    Â»Sagen wir mal, wir haben einen begründeten Verdacht. Daher hat Lindros die Sache selbst in die Hand genommen.«
    Â»Schon mal von der Dujja gehört?«, fragte Hytner.
    Bourne rief Informationen aus seinem Gedächtnis ab. »Der Dujja werden mindestens ein Dutzend Anschläge in Jordanien und Saudi-Arabien zugeschrieben – zuletzt der, bei dem es vor einigen Wochen in der Großen Moschee in Khanaqin, 144 Kilometer nordöstlich von Bagdad, fünfundneunzig Tote gegeben hat. Wenn ich mich recht erinnere, soll sie auch für die Ermordung zweier Angehöriger der saudi-arabischen
Herrscherfamilie, des jordanischen Außenministers und des irakischen Sicherheitschefs verantwortlich sein.«
    Soraya nahm die Mitschrift wieder an sich. »Dass ein einziger Kader für so viele Anschläge verantwortlich sein soll, klingt unwahrscheinlich, nicht wahr? Aber es stimmt. Und es gibt etwas, das alles miteinander verbindet: die Saudis. In der Moschee haben geheime Geschäftsverhandlungen stattgefunden, zu der hohe saudi-arabische Emissäre angereist waren. Der jordanische Außenminister war ein persönlicher Freund der Königsfamilie; der irakische Sicherheitschef war als Freund der Amerikaner verschrien.«
    Â»Ich kenne die geheimen Ermittlungsergebnisse«, stellte Bourne fest. »Das

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